Verkehrsfachleute empfehlen „Schulwegtraining“ für I-Dötzchen



Kreis Borken. Die Ferien sind zwar noch nicht vorbei – allerdings fiebern sicherlich viele „i-Dötzchen“ bereits dem ersten Schultag entgegen. Der Fachbereich Verkehr des Kreises Borken, die Polizei und die Kreisverkehrswacht raten allen Eltern von Schulanfängern ihre Kinder sorgsam auf den Schulweg vorzubereiten. Richtiges Verhalten im Straßenverkehr müssen Kinder erst erlernen. Was für Erwachsene Alltag ist, ist für Kinder eine völlig neue Welt, die noch erkundet werden muss. Eltern können ihren Kindern dabei helfen und mit ihnen den Schulweg gemeinsam üben, egal ob die I-Dötzchen den Weg zu Fuß zurücklegen oder im Bus mitfahren.
Besonders appellieren die Verkehrsexperten an die Eltern, ihre Kinder möglichst nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen. Auch wenn die Eltern auf diese Weise ihren Nachwuchs vor Gefahren schützen möchten, beanspruchen sie so gerade dann den Straßenraum vor der Schule und gefährden durch ihre eigenen Pkw-Fahrten besonders viele Kinder. „Sinnvoller ist es, den Verkehrsanfängern Gelegenheit zugeben, selber Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln. Zudem ist der gemeinsame Weg mit anderen Schulkindern eine Chance, Freundschaften zu bilden und den Orientierungssinn zu schärfen“, heben die Verkehrsfachleute hervor.
Die letzten Ferientage könnten dabei gut genutzt werden: Eltern sollten mit ihren Kindern den Schulweg vor Schulbeginn gemeinsam üben, um mögliche Gefahrenstellen zu erkennen und das richtige Verhalten zu besprechen. Sinnvoll ist in jedem Fall, das Kind an den ersten, aufregenden Schultagen zu begleiten. Sollten sich Gefahrenstellen zeigen, denen das Kind nicht gewachsen ist, sollte ein anderer Weg zur Schule gewählt werden – viele Schulträger verfügen über abgestimmte Schulwegpläne.
Hektik ist auf dem Schulweg generell ein schlechter Begleiter, denn wer sich morgens schon beeilen muss, macht Fehler: Es sollte immer genügend Zeit fürs Aufstehen, Frühstück und den Schulweg eingeplant werden. Ein Spielraum von mindestens 10 Minuten vermeidet Stress. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Sicherheit im Verkehr sei die richtige Wahl der Schulranzen und Kleidung. Hell und auffällig gekleidete Kinder und Schulranzen mit Reflektorstreifen werden besser wahrgenommen.
Ein Fahrrad sollte laut den Fachleuten nur von „wahren Könnern“ auf sicheren Wegen benutzt werden. Ob ein Kind mit dem Fahrrad zur Schule fahren kann, sei von den Eltern sorgfältig abzuwägen. Im Blick haben sollten sie dabei die möglichen Gefahren und den Entwicklungsstand des Kindes. Kinder bis zum vollendeten 8. Lebensjahr müssen mit dem Fahrrad den Gehweg benutzen. Dass der Fahrradhelm zum Fahrrad gehört, dürfte inzwischen selbstverständlich sein.
ABC-Schützen, die mit dem Schulbus fahren, brauchen ebenfalls Training: Warten an der Haltestelle, Einsteigen ohne Drängeln, Hinsetzen und Sitzen bleiben, umsichtiges Aussteigen – auch all das muss geübt werden.
Im Rahmen der unter der Schirmherrschaft von Landrat Dr. Kai Zwicker stehenden Kampagne „Kreis Borken sieht gelb“ zusammen mit Radio WMW, der Kreisverkehrswacht, der Kreispolizei, dem Schulamt für den Kreis Borken und dem Logistikunternehmen Borchers wird in den kommenden Wochen das wichtige Thema „sicherer Schulweg“ weiter in den Blickpunkt rücken. Dazu wird es Infoflyer, Plakate, Straßenbanner, Radiobeiträge und –spots, knallgelbe Käppis für die Schulanfänger sowie entweder „Dank-“ oder „Denkzettel“ für die Autofahrer geben. Die 14. Auflage der Kampagne soll ab Schulstart am 28. August für mehr Verkehrssicherheit auf dem Schulweg sorgen.
Kreis, Polizei und Kreisverkehrswacht betonen abschließend: All das enthebt die Autofahrer natürlich nicht von ihrer Pflicht, sorgfältig auf den Verkehr und besonders auf die Schulkinder zu achten.

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