Versehentliche Bombardierung Doetinchems als 360-Grad-Film

In der kommenden Woche wird im Stadtzentrum von Doetinchem eine auffällige große weiße Kugel auf dem Simonsplein in Doetinchem zu sehen sein. Diese Installation erinnert an das Bombardement der Stadt durch die Alliierten, das vor achtzig Jahren, vom 19. bis 23. März, stattfand und viele Menschenleben forderte. Zur Ehrung der Opfer und zur Reflexion über das Leben in der Kriegszeit wurde eine kurze 360-Grad-Filmvorführung in einer speziellen „Dome“-Struktur konzipiert, die auf einem beeindruckend großen 26 Meter breiten Bildschirm gezeigt wird.
Hans Peter Helder, der gemeinsam mit seinen Söhnen an dieser Produktion arbeitete, erläutert, dass die Initiatoren einer Stiftung in Doetinchem einen besonderen Weg suchten, um an die Bombardierungen zu erinnern. „Die Idee war es, ein Dome zu erstellen, weil dies dem Publikum ein intensiveres Erlebnis bieten würde“, erklärt Helder. Die Filmvorführung steht allen interessierten Besuchern kostenlos zur Verfügung in der Gedenkwoche, in der die Angriffe stattfanden. Der Film widmet sich nicht nur den Bombardierungen, sondern thematisiert auch die Ereignisse, die zu diesen führten, sowie das damalige Leben. Gerne zeigt der Film ebenfalls die Luftangriffe auf benachbarte Städte und das Grenzgebiet.
Helder beschreibt, dass die Entscheidung, das Material auf einem 360-Grad-Bildschirm zu präsentieren, aus der Überzeugung resultierte, dass das Eintauchen in die Szenarien eine tiefere emotionale Wirkung erzielt. „Wenn man drinsteht, fühlt es sich an, als würde man selbst Teil des Geschehens sein. Es ist vergleichbar mit dem Erlebnis in einer Panoramakino, wo man buchstäblich umgeben ist von den dargestellten Eindrücken“, sagt Helder.
Er hebt hervor, dass das Ziel des Films nicht allein darin besteht, durch die eindrucksvollen Darstellungen zu bewegen. „Die Reaktionen des Publikums zeigen, dass viele der Betrachter sich der aktuellen Ereignisse in der Welt bewusster werden. Ich glaube, das ist eines der zentralen Anliegen: Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was um einen herum geschieht, ohne sofort in Angst zu verfallen. Es ist wichtig zu erkennen, wie schrecklich die gegenwärtigen Konflikte sind.“
Quelle: Regio8