Viel zu alte Computer und Betriebssysteme: IT-Struktur im Rathaus kurz vor dem Kollaps



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Veraltete Computer, inaktuelle Betriebssysteme und eine Netzwerkinfrastruktur, die kurz vor dem Zusammenbruch steht: Die IT-Techniker der Stadtverwaltung zeichneten gestern in der Sitzung des Personalausschusses ein düsteres Bild. Jahrelang wurde im Rathaus zu wenig in die technische Ausstattung investiert. Das rächt sich jetzt, wo stärker digitalisiert werden soll. Denn bevor moderne Programme und Workflows eingeführt werden können, muss wohl erst für mehr als eine Million Euro neue Basishard- und Software angeschafft und installiert werden.

So laufen die meisten Rechner in der Verwaltung noch auf dem Betriebssystem Windows 7. Für das endet in rund zwei Monaten der Support des Herstellers. Das ist ein echtes Sicherheitsproblem. Deshalb muss auf das aktuelle Windows 10 aufgerüstet werden. Dazu sind jedoch 300 Rechner im Rathaus nicht mehr in der Lage, weil sie schon zu alt sind, berichtete IT-Experte Michael Nienhaus. Allein die Konsolidierung der Netzwerkstruktur koste zudem eine halbe Million Euro, hieß es weiter.

Viel Geld und personelle Ressourcen frisst auch die Digitalisierung. Zusätzliche Bildschirme, Scanner und andere Geräte müssen angeschafft werden. Außerdem braucht die Verwaltung neue Speicher, Software und vor allem zusätzliches Wissen. Rund fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind momentan damit beschäftigt, ein Dokumentenmanagementsystem einzuführen. In das soll der komplette Posteingang fließen, der dann vorher rechtssicher gescannt und gespeichert werden muss. Dabei kommen Unmengen an Daten zusammen.

Projektleiter Jens Visser erläuterte das allein am Beispiel Feuerwehr. Die schreibt bisher bis zu 16.000 Einsatzberichte jährlich und heftet sie dann ab. Demnächst soll das alles digital erfolgen und so viel Zeit, Geld und Platz sparen. Auch in den Bereichen Erschließungskosten, Gewerbesteuer, öffentliche Ordnung und Bauakten schreitet die Digitalisierung voran.

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