MIT VIDEO: Von Hollandnähe und Heimatliebe – Gutachter ermitteln fünf Markenkerne für Bocholt

Von BERTHOLD BLESENKEMPER
Bocholt sollte sich im Markenfindungsprozess auf fünf Stärken konzentrieren. Diese Empfehlung gaben Peter Pirck von der Brandmeyer Markenberatung aus Hamburg und Prof. Dr. Sebastian Zenker von der Copenhagen Business School soeben im Historischen Rathaus bei Vorstellung der Ergebnisse einer Studie, die auf Workshops, Interviews und einer Online-Befragung basiert. Demnach gibt es Bestwerte für die Nähe zu Holland, für die Fahrradfreundlichkeit, für die Historie und Natur der Stadt, für die Position als Wirtschafts und Hochschulstandort und für die starke Gemeinschaft. Keine wesentlich Rolle mehr spielt indes die lange als Markenkern propagierte Einkaufsstadt Bocholt.
Als Top-Bildmotive wurden das Historische Rathaus, der Aasee, der Stadtwald und die Kirmes am häufigsten genannt. Bei den abgefragten Bocholt-Attributen ergeben sich die passenden Charakterzüge: heimatverbunden, naturverbunden, liebenswert sowie gesellig, gemeinschaftlich, familiär. Bürgermeister Thomas Kerkhoff freut sich über das Ergebnis: „Wir haben nun eine Stadtmarke Bocholt, mit der sich weiterarbeiten lässt. Natürlich kennen wir unsere Stärken – aber die Studie zeigt uns, welche dieser vielen Stärken wir für welche Zielgruppen ganz konkret in unser Schaufenster stellen müssen.“ Die alles verbindende „Superkraft“ hat Kerkhoff in der Heimatliebe der Bocholter ausgemacht.
Ludger Dieckhues, Geschäftsführer Stadtmarketing Bocholt: „Diese Konkretisierung hilft uns in der täglichen Arbeit dabei, die Marketingstrategie für den Standort auszurichten und die Analyse als roten Faden zu nutzen.“ Mit Hilfe der Analyse werden zentrale Eckpfeiler für die Stadtmarke definiert, die auch für die Arbeit vieler Bocholter Unternehmen und Institutionen interessant sein können – gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemarketing.
Aus den Ergebnissen können auch Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung abgeleitet werden. Die Markenanalyse suchte bewusst nicht nach den Problemen und Schwachstellen Bocholts, sondern nach den Stärken. Die Aufgabe der gesamten Stadtgesellschaft wird es nun sein, den Standort Bocholt nach innen und nach außen zu präsentieren und die Stärken nicht nur aufzuzeigen, sondern diese auch zu leben.
Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar „Nörgens bäter“ wissenschaftlich erklärt!“
Ralf says:
Um das herauszufinden, brauchen wir ein „Hilfe“ aus Hamburg und Kopenhagen?
Mich würde interessieren, was dieser (Pardon) „Blödsinn“ wieder gekostet hat.
Paul Vallée says:
Leider wird wieder nur über die Stärken der Stadt Bocholt gesprochen! Was ist mit Leerstand in der Innenstadt, mangelnde Kompetenzen bei Planungen wie Rathaus, Brückbau am Aasee, Brückenbau am Rodelberg, Lernwerk wo Proberäume zu klein sind.. Die Liste könnte man ewig lang schreiben.
Wann wacht unsere Stadtführung endlich mal auf !!