Von Ruhe- bis Rosengarten: Neue Grabformen auf dem Friedhof



Der Fachbereich Tiefbau, Verkehr, Stadtgrün und Umwelt und der Entsorgungs- und Servicebetrieb der Stadt Bocholt (ESB) stellten jetzt gemeinsam die neuen Grabformen auf dem Bocholter Friedhof vor, die seit ca. drei Monaten zusätzlich auf dem Friedhof Blücherstraße angeboten werden. Auf dem Friedhof selber richtete der ESB die Grabfelder her und band dabei verschiedene Firmen für die Tiefbauarbeiten und die Lieferung der einheitlich gestalteten Grabsteine aus Muschelkalk bzw. aus Ibbenbürener Sandstein ein. Dabei handelt es sich um die Grabformen: Ruhegarten, Rosengarten, Bestattungshain als Form der Waldbestattung und Pflegefreies Erdgrab.

Ruhegarten

Im Ruhegarten sind Urnen- und Sargbestattungen möglich. Von den 172 möglichen Plätzen sind bislang 17 Erd- und 15 Urnengräber vergeben. Attraktive Beete, in die die Mitarbeiter des Friedhofs bienenfreundliche Blumen und Stauden geplanzt haben, prägen den Ruhegarten. „Wir haben besonders darauf geachtet“, betonte Gärtnermeister Andreas Euting, gleichzeitig auch Abteilungsleiter Friedhof beim ESB, „dass während des Sommers immer etwas blüht“.

Grünoasen auf dem Friedhof

„Wir schaffen mit den neuen Grabfeldern auch Grünoasen auf dem Friedhof“, betonte Stadtbaurat Daniel Zöhler. „Mit unserem Angebot gehen wir auf die veränderten Wünsche der Bevölkerung ein“, ergänzt ESB-Leiter Gisbert Jacobs. Dabei komme es auf die Vielfalt an, „wir finden immer die passende Lösung. Dabei können wir auch auf die gute Zusammenarbeit mit den hiesigen Bestattern bauen, die entsprechend beraten“.

Im Ruhegarten gibt es bei den Urnengräbern Ablageflächen für Kränze und andere Grabbeigaben. An den Rändern werden Bronzeplaketten einheitlich in Form und Material mit verschiedenen Motiven angebracht. Bei den Erdgräbern gibt es einheitliche Grabsteine mit drei verschiedenen Motiven und einer Grabplatte, auf der individuelle Beigaben abgestellt werden können.

Pflegefreie Reihengräber

Pflegefreie Reihengräber bilden eine Alternative zu den Rasenreihen- und Rasenwahlgräbern. „Die wollen wir in Zukunft nicht mehr anbieten“, sagt Andreas Euting. Einen Rasenstreifen gibt es auf diesen Gräbern auch, „das soll uns die Pflege erleichtern“, so Euting. Die Grabsteine sind aus Ibbenbürener Sandstein und haben drei veschiedene Gravur-Motive. In der Bepflanzung, bei der vorwiegend der Bodendecker Waldsteinia verwandt wird, steht eine Platte für Grabbeigaben zur Verfügung.

Trauerhain

Als eine Form der Waldbestattung besteht die Möglichkeit, im Trauerhain Urnen beizusetzen. Auf den Stelen werden für die Urnen Bronzeplaketten im Format 4 x 24 cm angebracht. Für die Angehörigen gibt es gemeinsame Ablageflächen für Grabbeigaben. „Aufgrund der öffentlichen Diskussion hatten wir hier mit einer größeren Nachfrage gerechnet. Dem ist aber nicht so. Bislang gibt es bei 180 mögichen Plätzen erst zwei Urnengräber“, berichtet Gisbert Jacobs.

Rosengarten

Ebenfalls ein Feld für eine Urnenbestattung stellt der Rosenhain dar, der einen denkmalgeschützten Grabstein quasi einrahmt. Von 56 möglichen Plätzen wurden bereits 11 vergeben. Auf der umlaufenden Sandsteinkante werden die Bronzeplaketten, die das gleiche Format und die gleichen verschiedenen Motive wie im Ruhegarten haben, angebracht.

Passende Beerdigungsform für alle Fälle

„Wir sind dem Ziel, möglichst für alle Fälle eine passende Beerdigungsform anbieten zu können, ein großes Stück näher gekommen“, ist sich Stadtbaurat Daniel Zöhler sicher. Eine hohe Attraktivität des Bocholter Friedhofs sei für die Erhaltung dieser „einmaligen Gedenkstätte und Grünanlage“ von großer Bedeutung.

Schon zu Lebzeiten kümmern

Gibt es zum Beispiel bei Eheleuten unterschiedliche Bestattungswünsche, könne auch eine Sarg- mit einer Urnenbestattung kombiniert werden. Dafür ist es ratsam, sich schon zu Lebzeiten mit dem Thema zu beschäftigen und sich eine passende Grabform auszusuchen. „Das ist jederzeit zu den Öffnungszeiten bei uns in der Friedhofsabteilung möglich“, betont Andreas Euting.

  1. Ich habe mit meiner Großmutter letztens einen Grabstein für sie ausgesucht und es ist erstaunlich, wie viele verschiedene Arten es gibt. Zuerst fand ich es befremdlich mich damit zu befassen, da sie noch gesund ist. Ich denke jedoch mittlerweile auch, dass es ratsam sein kann, sich schon zu Lebzeiten mit dem Thema zu beschäftigen. So werden ihre Wünsche beachtet und uns wird die Entscheidung abgenommen.

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