Von „verwundert“ bis „tief getroffen“: Bürgerstiftung reagiert auf Vorschläge der Politik



Serie 36,5 Grad: Marcus Suttmeyer - Das Ziel fest im Blick

Die Bürgerstiftung Bocholt hält an ihren BürgerKulturHaus-Plänen und der damit verbundenen Sanierung des Schützenhauses fest. Abstriche könnten hier und dort gemacht werden. Das Konzept insgesamt jedoch sei stimmig, betonte Vorsitzender Marcus Suttmeyer im Gespräch mit Made in Bocholt. Um der Aufforderung vieler Befürworter nachzukommen, über Alternativen nachzudenken, werde die Stiftung möglicherweise schon bald einen tragbaren Finanzplan mit einer etwas kleineren Saal-Lösung vorstellen. Aber: „Wir können nach drei Jahren, in denen wir sehr viel Arbeit, Zeit und Geld investiert haben, nicht einfach mal eben wieder ganz von vorne anfangen“, weist er Forderungen aus Reihen der Politik nach grundsätzlich neuen Ideen zurück.

Persönlich tief getroffen hat Suttmeyer nach eigenen Angaben die Stellungnahme der Jungen Union.  Begriffe wie „Beerdigung“ und „gestorben“ trieften nur so vor Zynismus und seien für viele in der Bürgerstiftung ehrenamtlich engagierten Helfer ein schmerzhafter Schlag unter die Gürtellinie. Der Bürgerstiftungsvorsitzende geht gleichzeitig auf den Vorschlag der CDU-Nachwuchsorganisation ein, Verwaltung und Beteiligte müssten sich nun Gedanken über Alternativen für das Grundstück und seine Nutzung machen. „Bisher hat sich die JU nie an die Bürgerstiftung gewandt  beziehungsweise mit ihr geredet. Bei vielen anderen Parteien, Organisationen und Vereinen hat man dagegen im Rahmen unserer Präsentationen neugierig auf die Projektkonzeptionierung geschaut und angeregt diskutiert. Oft mit zustimmenden Fazit“, so Suttmeyer.

Verwundert hat Suttmeyer  auch die Idee der Jungsozialisten zur Kenntnis genommen, das Schützenhaus in einer Art Public-Private-Partnership umzubauen und ein Art Crowd-Funding anzustoßen. „In unseren Finanzierungskonzept ist genau ein solcher Anteil aus PPP-Mitteln enthalten. Die Idee also nicht neu“, meint der Bürgerstiftungs-Vorsitzende. Zudem sei eine Stiftung nicht anderes als ein Crowd-Funding-Modell.

Über den Vorschlag der Sozialen Liste, alternativ zum Umbau des Schützenhauses eine große, einfache Veranstaltungshalle auf dem KuBAaI-Gelände zu errichten, kann Suttmeyer nach eigenen Angaben nur den Kopf schütteln. „Erstens trägt sich so etwas dauerhaft finanziell nicht. Zweitens wollten wir eine Heimat schaffen für all die Vereine und Institutionen, die in Bocholt von der Stadt kein Vereinsgelände und kein Vereinsheim mitfinanziert bekommen haben. Dass ausgerechnet eine soziale Liste gegen so etwas sein kann, verstehe ich beim besten Willen nicht“, erklärt der Stiftungsvorsitzende.  Zudem sei satzungsmäßig verankert, das Schützenhaus zu erhalten und nicht irgendwo etwas Neues zu bauen, ergänzt er.

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