Vorsicht Autofahrer: Bekifft hält länger als besoffen!



„Berauscht am Steuer“ hier, „unter Einfluss von Marihuana gefahren“ dort: Die Polizeimeldungen über Drogenkonsum von Autofahrerinnen und Autofahrern nehmen spürbar zu. Auf der Münsterstraße in Bocholt wurden in der vergangenen Nacht gleich drei Männer (49, 29 und 33 Jahre alt) erwischt. Sie erhalten jetzt eine entsprechende Ordnungswidrigkeitsanzeige. Wird in Bocholt folglich mehr gekifft als früher? „Das lässt sich so nicht sagen“, meint Polizeisprecher Thorsten Ohm. Aber es werde auf jeden Fall mehr kontrolliert. Ein Grund dafür seien unter anderem verbesserte Schnelltests. Die zeigten zudem, dass immer mehr Konsumenten mehrere Drogen gleichzeitig zu sich nähmen. Neben Hasch würden nicht selten parallel Amphitamine oder gar Kokain nachgewiesen, so Ohm.

Rein statistisch wurden im Kreis Borken im vergangenen Jahr 257 Fälle von Drogen am Steuer registriert. Das waren 88 mehr als in den zwölf Monaten zuvor. „Aber das muss nichts heißen. Drogenkonsum ist ein so genanntes Kontrolldelikt“, meint der Polizeisprecher. Anders ausgedrückt: Wenn intensiver kontrolliert wird, wird automatisch auch mehr gefunden.

Viele Drogenkonsumenten unterschätzen aber offenbar die Nachweisbarkeit der Wirkstoffe. Während ein Promille Alkohol gemäß einer landläufigen Faustregel nach zehn Stunden abgebaut ist, halten sich der Haschisch-Wirkstoff THC beziehungsweise das Stoffwechselprodukt THC-COOH deutlich länger im Blut. „Bis ein regelmäßiger Cannabiskonsument unter den verkehrsrechtlich bedeutsamen Grenzwert von 1,0 Nanogramm THC/ml Blut fällt, kann es zwei bis zehn Tage Abstinenz benötigen“, heißt es dazu beispielsweise auf der Webseite des Deutschen Hanfverbandes.

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