Waffen, Drogen, gefälschte Papiere – Groß angelegte Grenzkorridorfahndung der Polizei sehr effektiv



Kreis Borken/Osnacbrück. Am 17./18.05.2017 wurde im deutsch / niederländischen Grenzkorridor zwischen der
Nordsee (Dollart) und Aachen, sowie im Hinterland ein Schwerpunkteinsatz zur
wirkungsvollen Kriminalitätsbekämpfung durchgeführt. Beteiligt waren auf niederländischer
Seite die Koninklijke Marechaussee, die Douane, die Landelijke Eenheid Dienst
Infrastructuur, die Regionale Eenheid Noord- und Oost-Nederland der Polizei sowie auf
deutscher Seite die Bundespolizei, der Zoll, die Polizei der Länder Nordrhein-Westfalen,
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sowie das Kompetenzzentrum für
Bootskriminalität in Konstanz. Zeitgleich wurde auch in Polen eine Kontrolle durchgeführt.

Die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität, die Verhinderung der illegalen Einreise mit
den damit verbundenen Verstößen gegen das Zuwanderungsgesetz pp. sowie
Menschenhandel / Schleusertätigkeiten waren u. a. Fahndungsschwerpunkte.
Weiterhin standen Delikte im Bereich der Bandenkriminalität sowie der Kfz.-Kriminalität
( Kfz.- Diebstähle / -Verschiebungen ) besonders im Fokus.
Ebenso wurden Verkehrsdelikte wie das Fahren unter dem Einfluss von Alkohol und
Drogen sowie Führerschein- und Zulassungsvergehen verstärkt mit in die Fahndung
einbezogen sowie der grenzüberschreitende Güterverkehr kontrolliert.
Durch Kontrollen an den grenzüberschreitenden Hauptverkehrsadern, sowohl auf
niederländischer als auch auf deutscher Seite der Grenze, wurde ein erhöhter
Fahndungsdruck auf potentielle Straftäter erreicht. Weiterhin wurde ein Kontakt mit den
polnischen Kollegen gehalten. Die bei der Polizeiinspektion Osnabrück eingerichtete
Koordinierungsstelle, bestehend aus Vertretern der teilnehmenden Behörden, sorgte für
eine enge Kooperation zwischen den beteiligten Dienststellen.
Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden verlief sehr effektiv.

Die Fahndungsaktion führte zu folgenden Feststellungen :
1. Anzahl kontrollierten Fahrzeuge/Züge/Flugzeuge/Schiffe 2964
2. Anzahl der kontrollierten Personen 4147
3. Verstöße im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln 44
4. ausländerrechtliche Verstöße 20
4.1 Sicherheitsverwahrung –
4.2 Ausreise unter Aufsicht –
4.3 Übergabe an Behörden 10
5. sonstige Strafanzeigen 27
5.1 davon Diebstahlanzeigen
5.2 davon Urkundenfälschungen 8
5.3 davon Menschenhandel/Menschenschmuggel –
5.4 davon Geldwäsche 2
5.5 davon Waffengesetz 4
6. Fahren unter Alkohol / Drogen 17
6.1 Blutproben 14
6.2 Atemanalysen 9
6.3 Atemtests auf der Straße 86
7. Fahren ohne Fahrerlaubnis 15
8. Festnahmen 18
9. Geldbußen / ausgeschriebene Personen € 8.546.00
10. Anzahl Owi 359
11. Sicherheitsleistungen 26
12. Berichte 66
13. Sonstiges 334
14. Besteuerungsverfahren 22
15. Untersagung der Weiterfahrt 43

Sicherstellungen u.a.:
1 Springmesser, 8 Führerscheine davon 5 gefälschte, 1 verfälschter Reisepass, 1 gefälschter
Reisepass, 1 gefälschte Identitätskarte, 11 Pkw, 6 Kfz-Kennzeichen, 1 Taser, 1 Pfefferspray
Sichergestellte Mengen Betäubungsmittel u. a.:
1659,8 g Amphetamine, 110,9 g Marihuana, 25,62 g Haschisch
Herausragende Feststellungen:
Im Rahmen der Korridorfahndung entzog sich aus zu dem Zeitpunkt unbekannten
Gründen ein PKW Range Rover auf der BAB 30 am Grenzübergang Bad Bentheim einer
Kontrolle durch Zollbeamte. Die Haltezeichen wurden missachtet. Es wurden auf der
Flucht Geschwindigkeiten von über 200 Km/h gefahren. Der flüchtige PKW konnte,
nachdem der die BAB 30 an der Anschlussstelle Gildehaus verlassen hatte, zunächst
entkommen. Er wurde jedoch später durch eine Streife des grenzüberschreitenden
Polizeiteams (GPT) in Denekamp (NL) in der Sackgasse eines Wohngebietes verlassen
aufgefunden. Im Rahmen der Observation sollten die Insassen des Rovers nach Rückkehr
festgenommen werden. Den Personen gelang es jedoch mit dem Fahrzeug die Flucht
nach Überfahren kleiner Bäume und einen Abhang hinab fortzusetzen. In der Ortschaft
Ootmarsum (NL) in der Nähe von Denekamp wurde das Fluchtfahrzeug letztmalig
gesehen und ist bis jetzt weiterhin flüchtig.
Im Rahmen der Verfolgung wurden ein niederländischer Streifenwagen und ein Fahrzeug
des GPT durch Rammen seitens des Fluchtfahrzeugs beschädigt. Es gab keine verletzten
Kollegen.
Die Fahndung erfolgte mit starken Kräften aus den Niederlanden und Kollegen aus den in
der Korridorfahndung involvierten deutschen Kräfte.
Durch Kräfte der Alltagsorganisation wurden nach der Flucht in Denekamp diverse
Grenzübergänge besetzt.
Der niedersächsische Polizeihubschrauber wurde auf Bitten der niederländischen
Einsatzleitung in Ermangelung eines eigenen Einsatzmittels angefordert, kam aber
aufgrund der Lageentwicklung nicht mehr zum Einsatz.
Ermittlungen ergaben, dass die angebrachten Kennzeichen am Range Rover nicht zum
Fahrzeug gehören. Die Herkunft ist ungeklärt. Das Fahrzeug selbst liegt in der EDV als
gestohlen ein.

Nach Einreise aus den Niederlanden wurden zwei lettische Staatsbürger (35 u. 37 Jahre) auf der
BAB 30, Parkplatz KM 5,0, Waldseite Süd, in einem PKW Mitsubishi mit lettischer Zulassung festgestellt
und kontrolliert. Dabei wurden zwei Waschmittelkartons im Kofferraum aufgefunden. In
einem dieser Kartons konnten insgesamt 1.180 Gramm Brutto vermutlich Amphetamin in Folie
eingetütet aufgefunden und beschlagnahmt werden. Die Personen wurden zur Dienststelle
verbracht und Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die niederländische Polizei sowie die Steuerfahndung haben in der Nähe von Enschede eine
Kontrolle auf der A1/A35 durchgeführt. Hier wurden 3 Führerscheine beschlagnahmt, 1 x wegen
Fahren unter Alkoholeinfluss und 2 x wegen hoher Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die
Steuerfahndung hat 9 Fahrzeuge wegen hohe Steuerschulden beschlagnahmt.
Bei einer Kontrolle auf die A37 in der Nähe von Zwartemeer (NL) wurde ein Motorradfahrer mit
einem falschen Kennzeichen angehalten. Er hatte das `F´ auf seinem Nummernschild in ein `E´
verwandelt.
Weiter wurde ein afghanischer Staatsbürger angehalten. Er hatte eine Aufenthaltsgenehmigung
für Deutschland, durfte aber das Land nicht verlassen. Er wurden den deutschen Kollegen
überstellt.
Ein polnischer Staatsbürger wurde angehalten, weil er im Besitz eines Tasers und Pfefferspray
war. Beide Gegenstände wurden beschlagnahmt und die Ermittlungen dauern an.
Bei eine Kontrolle auf de A325 in der Nähe von Arnheim (NL) wurde ein PKW Audi mit deutschem
Kennzeichen aus Leipzig angehalten. Der Fahrer war ein deutscher Staatsbürger.
Bei der Überprüfung des Kennzeichens wurde festgestellt dass das Kennzeichen nicht zu diesem
Fahrzeug gehörte aber war für einen BMW ausgegeben war. Das Fahrzeug wurde beschlagnahmt
und die Ermittlungen dauern an.
Bei einer Kontrolle auf der Autobahn in Nähe von Münster (D) wurde ein Fahrzeug wegen
Kennzeichenmissbrauchs angehalten. Das Fahrzeug hatte ein falsches Kennzeichen. Die
Nummernschilder wurde beschlagnahmt und die Ermittlungen dauern an.
Weiterhin wurde ein Auto mit 2 georgischen Staatsbürgern angehalten. Im Fahrzeug wurden
Gebrauchsartikel eines Drogeriemarkts im Wert von 500 Euro gefunden. Es handelte sich um
Diebesgut. Gegen die Täter wird ermittelt.
Die Niederländische Polizei hat in der nahe von Winterswijk (NL) ein Fahrzeug mit polnischen
Kennzeichen angehalten. Diese Kennzeichen waren in Polen für ungültig erklärt worden. Auch
wurde ein Tütchen mit verdächtigem Pulver gefunden. Die 3 Insassen mit polnischer Nationalität
wurden festgenommen und das Fahrzeug beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an.
Auf der Kontrollstelle BAB 30, PP Bentheimer Wald, Einreise aus den Niederlanden wurde ein
PKW mit polnischer Zulassung kontrolliert. Der polnische Fahrer wirkte bei der Kontrolle sehr
nervös. Im Schrittbereich wurden bei ihm 416,3 Gramm Amphetamine, 5,1 Gramm Marihuana
sowie 5,8 Gramm Haschisch aufgefunden. Festnahme beider Personen und Belehrung,
Durchsuchung, Erkennungsdienstliche Behandlung. Personen und Gegenstände wurden den
Kollegen des Zollfahndungsamtes Essen zur weiteren Ermittlung übergeben.
Bei der Kontrolle eines Flixbusses auf der BAB 280 Parkplatz Bunderneuland wurde ein
herrenloser Rucksack – Inhalt 62 g (brutto) vermutl. Amphetamine + 7 g (brutto) Marihuana – im
Gepäckraum aufgefunden. Eine Zuordnung verlief negativ. Sicherstellung der Betäubungsmittel,
Strafanzeige gegen Unbekannt, Info an Zollfahndungsamt Essen.
In der Regionalbahn wurde im Bahnhof Emmerich eine 30-jährige deutsche Staatsbürgerin
kontrolliert. Für sie bestanden zwei Haftbefehle der Staatsanwaltschaft Düsseldorf wegen
Diebstahl. Die Person wurde festgenommen und die Ermittlungen dauern an.
Bei einer Kontrolle der niederländischen Polizei auf der Autobahn A12 in der Nähe von Zevenaar
(NL) wurde ein Fahrzeug mit zwei deutschen Staatsbürgern angehalten. Im Fahrzeug wurde
12.700 Euro gefunden. Die beiden Männer wurden festgenommen. Es besteht der Verdacht der
Geldwäsche. Der Ermittlungen dauern an.
Auf der A67 in der Nähe von Venlo (NL) wurden 4 Personen festgenommen weil sie im Besitz von
falschen Dokumenten waren. Es waren drei algerische Staatsbürger jeweils mit ein falschen
Führerschein und ein Italienischer Staatsbürger mit ein gefälschten Identitätskarte sowie
gefälschtem Führerschein. Die Dokumente wurden beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an.
Bei einer Kontrolle auf de A76 in der Nahe Heerlen (NL) wurden ein 42 jährige Person mit
ungarischen Staatsangehörigkeit festgenommen die in den Niederlanden noch eine Haftstrafe von
119 Tagen absitzen muss.
Weiterhin wurden ein 33 jähriger polnischer Staatsbürger kontrolliert. Er war im Besitz war von
einem falschen Pass war. Er wurde festgenommen und die Ermittlungen dauern an.
Im Bereich Braunschweig wurden ein gemietetes Fahrzeug mit 2 Insassen angehalten. Eine
Person hatte litauische Dokumente vorgelegt die andere ukrainische. Bei den litauischen
Dokumenten kamen Zweifel an der Echtheit auf.
Die Prüfung der Dokumente ergab, dass Führerschein falsch und beim Pass Seite der
Personaldaten gefälscht war. Die Person hatte in Deutschland eine Führerscheinsperre. Weiterhin
wurde festgestellt dass diese Person unter Einfluss von Kokain das Fahrzeug geführt hatte. Es
wurde eine Blutprobe entnommen.
Der Beifahrer hatte Polizeilich Erkenntnisse. Bezüglich des Reiseziels wurden unglaubwürdige
Angaben gemacht. Schließlich wurde noch eine unbekannte Flüssigkeit gefunden, was ein
verschreibungspflichtiges Medikament war er sich jedoch illegal besorgt hatte. Auch über die
Herkunft der mitgeführte 4000 Euro machte er keine deutlichen Angaben.
Gegen die Personen wurden ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das
Arzneimittelgesetz und des Verdachtes der Geldwäsche eingeleitet.

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