Was macht eigentlich…das Euregio-Gymnasium?



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

23. Juni 2020. Die Stadt schließt das Euregio-Gymnasium. Gefahr in Verzug. Es gibt gravierende bau- und brandschutztechnische Mängel. Nach den Sommerferien stellen Fachunternehmen Unterrichtscontainer auf. Im Oktober werden die Medien eingeladen. Die Stadt zeigt, wie toll alles geworden ist. Seitdem allerdings ist Funkstille. „Ich zumindest habe seitdem nichts mehr gehört“, meint Schulleiter Christoph Schultheiß auf Anfrage von Made in Bocholt und bemängelt fehlende Kommunikation und Transparenz im Rathaus. Derweil warten 1000 Schüler und Lehrer sowie die Eltern darauf endlich zu erfahren, wie es weitergeht. Doch die Stadt schweigt.

Grund ist der noch fehlende Schulentwicklungsplan. Erst wenn der fertig ist, will die Politik (auch) über die Zukunft des Euregio-Gymnasiums entscheiden. Pech nur, dass es bei den Planungsschritten zu Verzögerungen kam. „Einzelne Elemente der Planung, etwa Schulbesuche durch das Planungsbüro, konnten bedingt durch die Einschränkungen aufgrund der Pandemie, nicht durchgeführt werden. Nach derzeitigem Stand geht die Verwaltung von einer Fertigstellung der Schulentwicklungsplanung im September 2021 aus“, heißt es aus dem Rathaus Und weiter erklärt Stadtsprecher Karsten Tersteegen: „Derzeit gibt es noch keine berichtenswerte Zwischenergebnisse. Die Verwaltung wird zum gegebenen Zeitpunkt darüber informieren.“

Christoph Schultheiß macht das sauer. „Wir wollen endlich wissen, wie es weitergeht“, erklärt er. Der Direktor kann nicht verstehen, warum nicht längst wenigstens geprüft wurde, ob das Hauptgebäude überhaupt noch sanierungsfähig ist oder abgerissen werden muss. „Dann wäre man wenigstens schon mal ein wenig schlauer“, meint er.

Derweil vergeht die Zeit. Wenn der Schulentwicklungsplan im September 2021 fertig sein sollte, muss die Verwaltung daraus eine Beschlussvorlage erarbeiten. Die muss anschließend durch die Fachausschüsse und den Rat. Vor Spätherbst ist geschätzt nicht mit einer Entscheidung zu rechnen. Bis dahin hat die Stadt dann bereits rund 800.000 Euro Miete für die monatlich 56.000 Euro teuren Container bezahlt.

  1. Und das, obwohl die überaus tüchtige Betriebsleitung und der zuständige Dezernent in der Junisitzung 2020 schnelle Lösung und Klärung versprochen haben. Mietgelder spielten und spielen keine Rolle, es ist ja nur Geld der Steuerzahler. Ich kann den Frust der Schulleitung sehr gut verstehen.

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