Was macht eigentlich…das Projekt „Smarter Handeln Bocholt“



15. November 2018. Bei Anna Hoffs in der Nordstraße sitzen dicht gedrängt Bocholter Einzelhändler. Auf der Tagesordnung steht die Präsentation des vom Land mit 87.000 Euro geförderten und groß angekündigten Projektes „Smarter handeln Bocholt“. Die Gäste kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Von künstlicher Intelligenz und Blockchains ist die Rede, von „PRIMA“, einem an Amazon-Prime angelehnten Mehrwertsystem für die Stadt und von einer intensiven Vernetzung der Geschäftsinhaber. Und was ist aus dem Masterplan von damals geworden? Wir haben dazu Stadtmarketing-Chef Ludger Dieckhues gefragt.

Der geplante Digitalisierungs-Stammtisch wie auch das Digitalisierungs-Einzelhandelsnetzwerk, die beide eine Art Lernplattform für Händler werden sollten, wurden nach wenigen Abenden eingestellt beziehungsweise erst gar nicht aufgebaut. Gründe waren das mangelnde Interesse der Zielgruppe, „aber auch die Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Krise“. Stattdessen wurden Online-Angebote zum Beispiel des Kompetenzzentrums Mittelstand NRW oder des Digitalen Zentrums Mittelstand sowie weiterer Anbieter an die Händler weitergeleitet. Außerdem tausche man sich bei Arbeitstreffen der Werbegemeinschaften auch regelmäßig über digitale Themen aus, heißt es aus Stadtmarketing.

Das Forschungsprojekt „CITYCHAIN Bocholt“ mit Themen wie Künstliche Intelligenz und Blockchain wie auch „PRIMA – Das Mehrwertsystem für die Stadt Bocholt“ wurde von der Macromedia Hochschule in Köln fertiggestellt. „Die Ergebnisse mit wissenschaftlichem Schwerpunkt liegen uns vor“, erklärt Ludger Dieckhues und ergänzt, dass die Ergebnisse bislang in Bocholt allerdings nicht veröffentlicht wurden. Die Ideen würden aus Zeit- und Kostengründen zurzeit auch nicht weiter verfolgt. Stattdessen seien Projekte wie BOH-liefert und der Bocholt-Gutschein nach vorne gestellt worden, heißt es weiter.

Die geplante Digitalisierungsberatung der Händler wurde laut Dieckhues von „Experten, Agenturen, Beratern, in Webmeetings, durch Digitalcoaches NRW, durch Akteure des Handelsverbandes oder durch Stadtmarketing“ vielfach durchgeführt. „Darüber hinaus finden immer wieder Beratungen/Einzeltermine statt – mal kurz per Telefon, mal per Webmeeting, mal ausführlicher, mal per Hinweis durch uns, mal durch Agenturen. Daher kann hier eine genaue Zahl nicht genannt werden“, heißt es weiter.

Ebenfalls realisiert wurde der Prototyp eines „Smart Store Hub Bocholt“ für fünf Tage in einem leerstehenden Ladenlokal in Bocholt. An gleicher Stelle präsentierten sich zudem unter der Überschrift „START UP THE CITY“ drei Existenzgründer.

Die Projektkommunikation im Rahmen eines Blogs mit Berichten im wöchentlichen Rhythmus wurden im März 2020 mit Ablauf des Projektes größtenteils eingestellt. Der Blog wird „nur noch selten bespielt“. „Langfristig wird es diesen speziellen Blog in der Form nicht geben. Ob und wie da Stadtmarketing oder jemand anderes aktiv wird, werden wir überlegen“, so Ludger Dieckhues weiter.

  1. Nach diesem Statement haben Handel und Wirtschaftsförderung ja alles getan. Angebot und Beteiligung passen ja dann.

    Kein Konzept, dass funktioniert dabei?

    BOH liefert, liefert zwar nicht. Aber Gutscheine sind doch klasse! Für wen? Mit welchem finanziellen Aufwand und wie nachhaltig?

    Kunden möchten es bequem und einfach haben. Dafür braucht es keine Studie.

    Einkaufen in der Stadt wird mit Spaßfaktor verbunden. Ein schneller Einkauf mit dem Internet und die Versorgung mit Lebensmitteln – mit dem nächsten Markt oder mit Angeboten.

    Kunden brauchen sich keine Sorgen machen. Sie kriegen alles was sie wollen! Und zwar 24 Stunden, sieben Tage die Woche.

    Ich bin gespannt auf das Konzept des lokalen Handels, den Kundenansprüchen gerecht zu werden. Denn alle Aktivitäten funktionieren nur, wenn es dem Kunden gefällt. Das beweist die Gutscheinaktion.

    Doch wer soll das bezahlen…wer hat soviel Geld…wer hat so viel Pinke Pinke… wer hat das bestellt… 😉

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