Wenn Kunst verbindet



Projekt6

Samer Alakrad malt wieder. Endlich! Jahrelang hatte der Flüchtling keinen Stift oder Pinsel mehr in die Hand genommen. „Wegen Krieg“, erzählt er. Jetzt wagt sich Samer wieder an Papier und Leinwand. Möglich macht es ein Integrationsprojekt des Kunstcarrées Bocholt. Unter dem Motto „Individuell und doch gemeinsam“ wird eine Plattform geboten, eigene künstlerische Ideen zu entwickeln und diese auch bis zu einem bestimmten Zielpunkt umzusetzen. Farben und Materialien werden gestellt. Damit können sich die Teilnehmer ganz auf das Wesentliche konzentrieren.

Christiane Roessing und Dagmar Schlichtenbrede betreuen die Frauen und Männer während der Arbeit im Keller des Volkhochschulgebäudes am Südwall. Neben ihren Tipps schätzen ihre Schützlinge vor allem das Gespräch. So wie Rosemary Omogiato aus Nigeria. Die Afrikanerin beschäftigt sich an diesem Tag mit Zeichnungen und Batiken. Verbindungen zwischen den Menschen unabhängig von Kultur, Herkunft und Religion zu beleben und zu vertiefen ist denn auch ein Ziel der Aktion.

Initiator Hans Hein zum Hintergrund: „Wir möchten mit diesem Projekt das Bewusstsein schaffen, warum die Menschen geflüchtet sind, warum sie – letztendlich auch nach Bocholt gekommen sind. Die Kunst ist – auch in der Psychologie – ein bewährtes Mittel, Dinge darzustellen, sie in Bilder zu bringen, über die man sonst nicht erzählen kann oder will.“

Übrigens: Am 1. Mai werden die Werke der Flüchtlinge im Rahmen des Kunstcarrées auf dem Markt- und dem Gasthausplatz ausgestellt.

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