Werbegemeinschaft fordert „investitionsfreundliche“ Rahmenbedingungen für die City



Bocholt. Die Bocholter Werbegemeinschaft begrüßt den Antrag von CDU, SPD, freien Grünen/ die Linke und der Stadtpartei mit der Anregung kurzfristige Innenstadtmaßnahmen umzusetzen. In der letzten Vorstandssitzung der Bocholter Werbegemeinschaft hat sich der Vorstand samt Beirat positiv dazu geäußert. „Erste kurzfristige Maßnahmen, wie Aufbereitung der Bänke, Installation neuer Fahrradständer und die Installation von Spielpunkten, tun Not und sind ein positives Zeichen an alle Bürger und uns als Händlerschaft. Sie zeigen, dass etwas passiert“, so Matthias Funke, zweiter Vorsitzender der Bocholter Werbegemeinschaft. Als kurzfristig umsetzbare Maßnahmen werden außerdem noch neue Abfalleimer/ neue Aschenbecher, Neukonzeption der Begrünung in den Fußgängerzonen und der Aufbau eines professionellen WLANs durch die BEW von der Politik gefordert.

„Nur zu, es ist viel zu lange nichts investiert worden in unsere Innenstadt,“ ergänzt Matthias Funke. Auch die Umsetzung einer Customer Journey von der Wegeführung per Parkleitsystem in die Stadt über das Fußgängerleitsystem in der Innenstadt bis hin zum Innenstadtinformationssystem ist laut Vorstand dringend erforderlich, um den Kunden die Anreise sowie Orientierung so leicht und attraktiv wie möglich zu machen. Park-, Fußgängerleitsys-tem und Innenstadtinformationssystem sollten dann unter einheitlichem Design der neuen Innenstadtfigur (Altstadt, Neustadt, Ravardiviertel) gestaltet werden, welche ein Großteil des Vorstandes auch in den Workshops zum Flächenmanagement in den Grundzügen mit entworfen hat. Als dritter Punkt wird im Antrag der Politik die Umgestaltung der Rebenstraße genannt inkl. Möblie-ung und das Abreißen der alten Pavillons. „Hier sieht die Werbegemeinschaft ebenfalls dringenden Handlungsbedarf, denn der Abriss der Pavillons bzw. die Neugestaltung in diesem Bereich der Rebenstraße wird seit langem von vielen Seiten angeregt bzw. gefordert,“ sagt Mechtild Brüske, Vorsitzende der Werbegemeinschaft und auch in der ISG Nordstraße aktiv.

Auch wenn die Werbegemeinschaft sehr positiv zu diesem Antrag steht, weist der Vorstand an dieser Stelle dringend darauf hin, dass langfristig viel mehr seitens der Stadtverwaltung für die Innenstadt getan werden sollte. Grund dafür sind die seit Jahren aufgeschobenen Investitionen in der City. Daher hält die Werbegemeinschaft es für unabdingbar, die Innenstadtmaßnahmen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept zu priorisieren. Aus Sicht der Werbegemeinschaft sollte die Parkhausentwicklung in der nördlichen Innenstadt in der Priorisierung sehr weit oben stehen. Die marode Tiefgarage am Europaplatz ist qualitativ in einem schlechten Zustand. Andere Parkplätze sind eng und unflexibel in der Parkdauer. Darüber hinaus sollten der Gasthausplatz, der St.-Georg-Platz und die Ravardistraße kurzfristig umgestaltet und die notwendigen Städtebauför-derungsmittel beantragt werden.

Bei diesen Straßen und Plätzen gilt es die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, um z.B. auch Gastronomie zu fördern. Dafür muss u.a. der Verkehr reduziert werden, muss an der Senkung von Stellplatzabgaben gearbeitet werden. „Wir brauchen investitionsfreundliche Gegebenheiten in unserer Innenstadt für Handel und Gastronomie, wir müssen das Erlebnis für den Kunden verbessern, wir brauchen Neuansiedlungen!“, so Mechtild Brüske. „Es geht hier nicht um Aktionismus, aber ums Handeln“, ergänzt Matthias Funke. „Hieran wird ja auch im Flächenmanagement 2.0 und im Mobilitätskonzept gearbeitet, aber auch hier ist Schnel-ligkeit gefordert.“ Auch der Umbau zu multifunktional nutzbaren Plätzen für Veranstaltungen wäre wünschenswert. Vor allem in der Ravardistraße sollte eine Platzgestaltung an der Stele umgesetzt werden, sollten die Ideen der Gastronomen für Außen- und Tagesgastronomie zügig positiv beschieden werden – so regt die Werbegemeinschaft an und ergänzt somit den politi-schen Antrag.

Einzelhandel in Mittelstädten zu führen wird immer mehr zur Herausforderung. Die Mitglieder der Werbegemeinschaft sind sich bewusst, dass jeder einzelne auch an seinen eigenen Konzepten und Werbestrategien arbeiten muss. Jedoch muss in Bocholt wieder an einer Grundattraktivität gearbeitet werden, um auch wieder Kunden aus dem Umland anzuziehen, die zurzeit eher in umliegenden Städten oder im Netz einkaufen. Die Neugestaltung des Neutor-Platzes ist ein wichtiger Bestandteil, aber die Innenstadtstraßen an sich dürfen nicht vergessen werden. Erst wenn die Rahmenbedingungen wieder stimmen, kommen Kunden in die Innenstadt und nur dann haben Wirtschaft, Handel, Dienstleister und Gastronomie eine Chance in Bocholt. Die ers-ten positiven Zeichen sind beantragt, jetzt gilt es die Maßnahmen und Konzepte auch tatsächlich zu beschließen, zügig zu planen und umzusetzen.

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