Westfälisch-Kongo!



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Einige Nachbarn im Westmünsterland haben einen Spitznamen für Bocholt. Sie nennen die größte Kommune in der Region wegen der manchmal undurchschaubaren Strukturen im „Konzern“ und der engen Verknüpfung von Verwaltung und Politik – gleich mehrere Amtsträger sind Angestellte der Stadt oder ihrer Töchter – gerne süffisant „Westfälisch-Kongo“. Damit spielen sie auf die Strukturen einer so genannten Bananerepublik an. Bislang war die Bezeichnung eher witzig gemeint. Inzwischen  aber treten Inkompetenz, fehlende Kontrollinstanzen, mangelhafte Kommunikation und ungenügende Kompetenz am Berliner Platz ganz offen zu Tage.

Spätestens seit dem vom Bocholter-Borkener Volksblatt heute veröffentlichten Streit zwischen den Dezernenten Thomas Waschki und Daniel Zöhler wird deutlich, welches Chaos im Rathaus herrscht. Dass sich die beiden nicht mehr duzen, kann man mit einem Wort bewerten: Kindergarten! Viel schlimmer aber ist, dass Projekte nicht mehr miteinander abgestimmt werden und andauernd geheime Informationen in die Öffentlichkeit gelangen – bis hin zu internem Mailverkehr. Unter uns: Als Medien freuen wir uns über jede undichte Stelle in Verwaltung oder Poltitk. Als Bürger aber bekommt man angesichts derartig ungenügender Professionalität mächtige Bauchschmerzen. 

Der Bürgermeister will sich zum Fall nicht äußern. Das ist in diesem Fall auch gut so. Aber er muss handeln. Irgendein Kopf wird rollen müssen. Andernfalls wird Zeit für ein Machtwort des Rates. Der Ruf der Stadt steht auf dem Spiel!

  1. Tommy Klein says:

    Warum soll es in einer Komune nicht wie in Berlin abgehen. Was sich in der ganzen BRD abzeichnet, es wird auch hier so sein.

    Schade achade, Bocholt war mal eine Vorzeige Stadt, nciht nur das die Innenstadt verödet, das selbe passiert mit den Stadtvätern. Ich schäme mich.

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