Bocholter Bioniker auf der Suche nach Lösungen für Katastrophenfälle



Überschwemmungen, Sonnenstürme, Allergene, Trockenperioden und vieles mehr: Die Jugend sieht für die nahe Zukunft viele Verhängnisse auf sich zukommen. Um sie zu meistern, entwickelten 41 Bionik-Studierende an der Westfälischen Hochschule in Bocholt in ihrem Semesterprojekt Szenarien für technische Lösungsansätze, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Geleitet wurde das Projekt von den Professoren Alexander Sauer und Tobias Seidl, die den Studierenden außerdem die niederländische Futurologin Jacintha Scheerder an die Seite stellten.

Bei ihren Lösungsansätzen verwendeten die Studierenden Entwicklungstools wie computergestütztes Gestalten und 3-D-Drucker, aber auch Säge, Feile und Bohrer, um Versuche durchzuführen und Funktionsmuster herzustellen. Letzten Freitag (14.01.2022) stellten sie bei einer Abschlussveranstaltung acht ausgearbeitete Produkte vor: einen ausfaltbaren Regenschutz für Radfahrer, eine Heimanlage für den Anbau von Gemüse, Schutzvorrichtungen gegen Fluten, Konzepte zur Stromerzeugung bei wenig Wind, für die Navigation nach einem Sonnensturm, eine Filtration zum Auffangen von Mikroplastik an Fahrzeugen und ein Feinstaub-Filtrationssystem für Pollen. Das entstand aus der Annahme, dass sich bei fortschreitender Klimaerwärmung die Blühzeiten der Pflanzen ausweiten und es so zu einer Zunahme und Belastung mit allergieauslösenden Pollen kommt. Der Filter arbeitet elektrostatisch und hindert Pollen am Zugang zu Wohnbereichen.

Den Preis für das beste Einzelprojekt in Höhe von 500 Euro vergab Jacintha Scheerder, zugeschaltet aus Amsterdam, an die Gruppe aus Lars Böckenholt, Jannik Eichmann, Gero Heidtmann, Paula Klein-Hitpaß und Ronaldo Nasr, die den Pollenfilter entwickelt hatten. Finanziert wurde der Preis von der Otto-Spaleck-Stiftung für innovative Technologien. Auszeichnungskriterien der Niederländerin waren die fachliche Kompetenz, die kreative technische Innovation und der resiliente Umgang mit Entwicklungssackgassen.

Das Projekt wurde angeregt und finanziell unterstützt durch das Interreg-Projekt „Leonardo da Vinci Innovation“, das im Arbeitspaket „Factorymatches“ nach kreativen technischen Produkten sucht.

Quelle: Westfälische Hochchule

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert