Westmünsterlandbahn unterstützt Forderung von Studierenden nach besserem ÖPNV

Die Ergebnisse der „Mobilitätsbefragung“ der Westfälischen Hochschule (WH) zeigen, dass eine verbesserte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht nur für die Studierenden ein dringendes Anliegen ist. Die Westmünsterlandbahn (WMB) unterstützt diese Forderung und setzt sich daher mit Nachdruck im ersten Schritt für die Reaktivierung der Bahnanbindung von Bocholt nach Rhede mit einem Haltepunkt „Fachhochschule / Schulzentrum“ ein. Langfristig ist eine Wiederinbetriebnahme der Verbindung in die Kreisstadt Borken und nach Coesfeld geplant. 

Bereits 2021 hatte sich das Studierendenparlament an die Vertreter der Parteien und Frak- tionen der Bocholter Stadtverordnetenversammlung gewendet. Schon damals äußerten sie die dringende Bitte, sich für eine Bahnverbindung und gegen den auf der Bahntrasse geplanten Radschnellweg RS2 einzusetzen. Speziell verwies die Studentenschaft auf den deutlichen Mehrwert und Zugewinn an Attraktivität für den Standort Bocholt und darüber hinaus. 

Aus Sicht der Westmünsterlandbahn (WMB) kennzeichnen die Ergebnisse hinsichtlich der Mobilitätsangebote im ländlichen Raum ein grundlegendes Problem. Noch immer nutzt der größte Teil der jungen Leute in Ermangelung attraktiver Alternativen mit 64 Prozent den privaten Pkw. Für große Teile der übrigen Bevölkerung gestaltet sich die Situation ähnlich. „Wenn 61,5 Prrozent der Befragten die Anbindung an den ÖPNV als schlecht oder sehr schlecht bewerten, besteht auf Seiten der Politik ein dringender Handlungsbedarf“, meint Pressesprecher Dr. Andreas Klöcker. 

Aus Sicht der WMB bestehen für eine Wiederaufnahme des Bahnbetriebs gute Chancen. So führt der Koalitions- bzw. Zukunftsvertrag der NRW-Landesregierung aus: „Eine Entwidmung von Bahnstrecken soll es in Nordrhein-Westfalen nicht mehr geben. Die Trasse Bocholt – Rhede ist nachweislich noch immer als Fläche für Bahnbetriebszwecke gewidmet. Auch der NRW-Landesentwicklungsplan (LEP) setzt einen speziellen Schwerpunkt auf den Schienenverkehr.  Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 die Ergebnisse der neuen Machbarkeitsstudie zur Wiederinbetriebnahme der Strecke Bocholt – Borken – Coesfeld vorlegen, in die nun auch Klimaziele, Maßnahmen zur CO2- Einsparung und umweltschonende Faktoren mit eingeflossen sind.

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      Sehr geehrter Herr Rupp,
      die neue Machbarkeitsstudie ist eine Neuauflage der Studie aus 2020. Diese besagte seinerzeit im Ergebnis, dass der Nutzen-Kosten-Faktor für eine Wiederinbetriebnahme der Bahnverbindung zu niedrig sei (<1). Allerdings gab es einen entscheidenden Fehler: Das Gutachten ging fälschlicherweise davon aus, dass die Trasse vollständig entwidmet sei, d.h. nicht mehr für Bahnbetriebszwecke zur Verfügung steht. Dem ist allerdings nicht so. Die Trasse ist nachweislich bis auf wenige Meter im Rheder Bahnhof vollständig als Bahntrasse gewidmet. Damit reduzieren sich die Kosten im Falle einer Reaktivierung sehr deutlich. Des weiteren fließen in die neue Studie die neue "Standardisierte Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs" (2016+) mit ein. Damit werden auch Klimafaktoren und umweltschonende Maßnahmen nun berücksichtigt, d.h. die Chancen für eine Reaktivierung steigen gegenüber 2020 sehr deutlich. Und die Kosten für die Verbindung Bocholt – Rhede reduzieren sich mit 77% ebenfalls sehr deutlich.

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