Wettbewerb „Zukunftsstadt“: Kommt Bocholt ins Finale?



Bocholt (PID). Anfang kommender Woche lädt das Bundesministerium für Bildung und Forschung nach Leipzig ein. Dort findet ein Expertenforum zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung statt. Rund 20 Kommunen präsentieren dort ihre Ideen und Visionen von der „Stadt von Morgen“. Mit dabei ist eine sechsköpfige Delegation aus Bocholt. Sie wirbt für die „Zukunftsstadt Bocholt 2030+“.
Bundesweiter Wettbewerb
Bocholt beteiligt sich bekanntlich seit 2014 am bundesweiten Wettbewerb unter dem Titel „Zukunftsstadt“. Kommunen sind aufgefordert, mit Blick in die Zukunft Visionen für eine lebenswerte Stadt von Morgen zu entwerfen. Entscheidend ist auch, ob die Ideen auf andere Städte übertragbar sind, also als Anregung taugen. Gestartet mit rund 50 teilnehmenden Kommunen, sind jetzt, am Ende der zweiten Runde, noch rund 20 dabei. Am Ende des Jahres wird eine Jury entscheiden, welche Städte in die Finalrunde kommen. Dort winken Fördergelder in siebenstelliger Höhe zur Umsetzung einzelner Vorhaben.
Für die Städte geht´s in Leipzig nun darum, ihre Ideen zu präsentieren und die Werbetrommel fürs Finale zu rühren. Bocholts Stadtkämmerer und Projektverantwortlicher für die „Zukunftsstadt Bocholt“, Kai Elsweier, wird dabei von Berthold Klein-Schmeink (Geschäftsführer Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt), Reinhardt te Uhle (Projektmanager Zukunftsstadt Bocholt) und Stadtplanerin Odette Wiese begleitet. Wissenschaftliche Unterstützung leisten Prof Dr. Volker Rittner (Deutsche Sporthochschule Köln) sowie Mark Schwalm (Universität Wuppertal). Infos zum Forum in Leipzig unter www.fona.de/de/stadt-forscht-zukunft-14-bmbf-forum-fuer-nachhaltigkeit-vom-05-06-06-2018-in-leipzig-23026.html .
Zukunftsbüro und Bürgerbeteiligung
Bocholt stützt seine Bewerbung auf zwei Themen: Zukunftsbüro und Bürgerbeteiligung. Letztere wurde in Form sog. Planungszellen Ende 2017 erstmalig in Bocholt durchgeführt. 80 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger sowie Interessenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung (sog. Stakeholder) beschäftigten sich drei Tage intensiv mit lokalen Themen wie Verkehr, Wirtschaft, Wohnen, Freizeit, Kultur, Sport und mehr. Die Ergebnisse wurden in einem Bürgergutachten zusammengefasst. Besonders prägnante Themen wurden dann im März und April durch zwei sog. Zukunftsräte, besetzt mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Planungszellen, näher konkretisiert.
Rathaussanierung: Gastronomie hinter dem Theater?
Gewünscht wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Art „Zukunftsbüro“, also eine feste Anlaufstelle im Rathaus, die etwa Ideen aus der Bürgerschaft aufnimmt und koordiniert. Zudem, das wurde deutlich, wollen die Bocholterinnen und Bocholter mitreden, wenn es um lokale Themen geht. Beispielsweise bei der anstehenden, millionenschweren Rathaussanierung: Der Zukunftsrat etwa fordert, die „Sanierung als Chance zu sehen“. Schließlich sei im Jahr 1977 erbaute, prämierte und inzwischen denkmalgeschützte Rathaus ein architektonisch prägnantes Gebäude, „was es so in keiner anderen Stadt gibt“. Bürgerdienste sollten künftig, anders als jetzt, leicht erreichbar im Erdgeschoss angesiedelt sein. Aus Sicht der Bürger ist das Rathaus am Berliner Platz mehr als eine Behörde, die Pässe und Autozulassungen ausstellt. Das Gebäude mit seinem angeschlossenen Kulturzentrum solle mehr noch als bisher zum attraktiven, belebten Bürgerhaus werden, vielleicht mit einer Gastronomie auf dem Platz hinter dem Theater (dort, wo zu Kirmes das Karussell „Polyp“ steht), hieß es.
Ideen-Boxen im Rathaus
Speziell zum Thema Rathaussanierung können übrigens alle Bocholter Bürgerinnen und Bürger Ideen abgeben. Im Rathaus am Berliner Platz sind zwei Boxen aufgestellt worden.

Der Rahmen: „Zukunftsstadt Bocholt 2030+“
Das Projekt „Zukunftsstadt Bocholt“ ist Teil des bundesweiten Wettbewerbs „Zukunftsstadt“ (www.wettbewerb-zukunftsstadt.de). Gemeinsam mit Bürgern werden Visionen und Konzepte für die Stadt von Morgen entworfen. Besonders gute Konzepte werden vom Bund finanziell gefördert. Bocholts Teilnahme steht unter dem Titel „Atmendes Bocholt 2030+“. Der Wettbewerb besteht aus drei Phasen. Von zunächst 50 Städten haben 20 – darunter Bocholt – den Sprung in die zweite Förderphase geschafft. Informationen zur Bocholter Initiative unter www.zukunftsstadt-bocholt.de .
Unterstützer
Unterstützer der Stadt Bocholt beim Projekt „Zukunftsstadt 2030+“ sind die Deutsche Sporthochschule Köln, das Deutsche Institut für Urbanistik (DifU), das Institut für Innovationsforschung und Management (ifi), die Westfälische Hochschule, die Universität Wuppertal, die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO) und das Bocholter Borkener Volksblatt.
Hier gibt´s das Bocholter Bürgergutachten
Das Bocholter Bürgergutachten ist in schriftlicher Form im Rathaus am Berliner Platz 1 erhältlich (Information) und im Europa-Haus auf der Adenauerallee 59. Es kann zudem über den städtischen Presse- und Informationsdienst via E-Mail angefordert werden (pid@mail.bocholt.de) . Digital steht das Gutachten im pdf-Format unter www.zukunftsstadt-bocholt.de als Download zur Verfügung.

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