Wohnungsbauprogramm Bocholt: „Wir bauen Zukunft“



Bocholt (PID). 30 Experten aus der Wohnungs-, Bau- und Kreditwirtschaft trafen sich jetzt zum Thema „Wohnen in Bocholt“ im Ratssaal der Stadt Bocholt, um die Situation des Wohnungsmarkts in Bocholt zu beleuchten.
Wohnungsmarkt entwickelt sich dynamisch
Die Entwicklung des Wohnungsmarktes in NRW verläuft derzeit sehr dynamisch, das ist zum Teil auch in Bocholt spürbar. Anfragen aus dem politischen Raum wie auch seitens der Nachfrager bestätigen dies. Der Ausschuss für Planung und Bau hat in seiner Sitzung am 8. März 2016 die Verwaltung beauftragt, ein Wohnungsbauprogramm für Bocholt zu erstellen. Dies soll als integriertes Handlungskonzept zunächst für einen Zeitraum bis 2021 unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus der Wohnungsmarktbeobachtung Aussagen über Quantität und Qualität des dringend zu schaffenden Wohnraums liefern.
Stadtbaurat Ulrich Paßlick begrüßte über 30 Teilnehmer und betonte, dass sich zum Thema Wohnungssiuation in Bocholt viele Fragestellungen ergäben. „Das ist so etwas wie im Nebel stochern“, sagte Paßlick. „Da wollen wir ein wenig Klarheit rein bringen.“
Nicole Johann vom Fachbereich Grundstücks- und Bodenwirtschaft hatte die Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Stimmung auf dem Bocholter Wohnungsmarkt zusammengestellt. Johann begann mit dem Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses der Stadt Bocholt und betonte, dass Immobilien in Bocholt seit Jahren eine attraktive Investition darstellten, „insbesondere trifft das auf Ein- und Zweifamilienhäuser zu.“
Aktuelle Marktlage angespannt
Aus dem zurückgesandten Fragebögen habe sich dann eindeutig ergeben, dass die aktuelle Marktlage angespannt bis sehr angespannt sei. „Lediglich im Bereich der Mietwohnungen des oberen Preissegmentes kann man von einer ausgewogenen Lage sprechen“, erläuterte Johann. „Alle anderen Bereiche, ob es die Eigenheime oder die öffentliche geförderten Mietwohnungen sind, da ist es angespannt, zum Teil sogar sehr angespannt.“
Leichte Entspannung in Teilmärkten
Für die Zukunft erwarten die Fachleute eine leichte Entspannung in Teilmärkten. Gleichwohl: „Einige Teilmärkte wie Eigenheime oder Eigentumsowhnungen werden aber auch weiterhin als angespannt eingeschätzt“, sagte Johann. Dazu zählten auch Mietwohnungen im mittleren Preissegment.
Neubaubedarf für Familien, Studenten, Senioren
Familiengerechte Mietwohnungen, kleine öffentliche geförderte Mietwohnungen für Studenten und altengerechte Mietwohnungen für Senioren sind die drei Bereiche, in denen deutlich mehr gebaut werden müsse, hieß es. Das sei sowohl ein Ergebnis der Fragebogenaktion als auch die Meinung von Fachleuten. Dem würden die fehlende Verfügbarkeit von Grundstücken, die zu hohen Grundstückspreise und die zu hohen Neubaukosten (wg. technischer Vorgaben) als starke Hemmnissse entgegenstehen.
Experimentierräume benötigt
Sozialer Wohnungsbau ist für Bocholt notwendig, auch darin waren sich die Experten einig. Schnell wurde die Diskussion über städtebauliche Ziele und Qualitäten in den Quartieren und der Innenstadt geführt. Konzepte für Stadterweiterungen bzw. neue Wohnquartiere sollten auf die differenzierten Wünsche vieler Bevölkerungsgruppen eingehen und zukunftsweisende Wohnkonzepte ermöglichen. „Ich nehme aus den Diskussion wertvolle Hinweise für unsere Arbeit mit und höre, dass die Marktteilnehmer Experimentierräume benötigen“, fasste Stadtplanerin Andrea Döring die Diskussion aus ihrer Sicht zusammen.
„Wir bauen Zukunft… – in Bocholt“

Für Stadtbaurat Ulrich Paßlick war klar: „Ein solcher Austausch zwischen Verwaltung und Wohnungswirtschaft ist absolut notwendig.“ Er lud zur nächsten Veranstaltung unter dem Titel „Die Zukunft des Wohnens in Bocholt“ am 30. Juni 2016 ein. Diese Veranstaltung ist öffentlich. Sie beginnt um 17 Uhr im Foyer des Rathauses am Berliner Platz.

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