Workshop „EOL – ErfahrungsOrientiertes Lernen“: Lernen durch Erleben



Kreis Borken. „EOL- ErfahrungsOrientiertes Lernen“ – was sich hinter diesem etwas sperrigen Begriff verbirgt, das erfuhren jetzt bei einem Workshop insgesamt 28 Lehrkräfte sowie Fachleute aus der Schulsozialarbeit, des Kreissportbundes und der Berufsvorbereitung im Kreis Borken. Die Abteilung Bildung und Integration des Kreises Borken hatte dazu im Rahmen der Kooperation Schulsozialarbeit ins Vredener kult eingeladen. Als Referenten standen die beiden „EOL“-Trainer Jochen Wendrich und Ruben Voss zur Verfügung.
„EOL“ baut darauf auf, dass sich eine Gruppe beim gemeinsamen Lösen von Aufgaben auf spielerische Weise auf eine gemeinsame Strategie verständigt, um erfolgreich zu sein. Schüler und Schülerinnen bekommen so ein Lernerlebnis mit allen Sinnen und werden dadurch offen für neue Möglichkeiten. Sie können alternative Perspektiven einnehmen und werden mit Themen wie Konfliktlösung, Teamarbeit und Kommunikation konfrontiert. Diese spielerisch gewonnenen Erfahrungen können sie dann – angeleitet – in den Lernalltag übertragen. Die Methode basiert auf der Erkenntnis, dass Erlebtes länger präsent ist als Gehörtes. So machen die Schülerinnen und Schüler die Erfahrung, wie eine offene Kommunikation es ermöglicht, schwierige Aufgaben zu lösen.
Dass Jochen Wendrich und Ruben Voss mit der Situation von Kindern und Jugendlichen bestens vertraut sind und darauf aufbauend interessante neue Lernmethoden vermitteln können, zeigte sich schnell in dem Workshop. In verschiedenen Szenarien und Projekten erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie die „EOL-Methode“ in Gruppen eingesetzt werden kann. Ein Beispiel: Eine Aufgabe bestand darin, zunächst in Gruppen mithilfe eines Krans einen Turm aus unterschiedlichen Klötzen zu bauen.
Während der Beratungs- und der Bauphase wurden immer wieder kleine Gruppen aus der Großgruppe herausgenommen, um eine andere Aufgabe zu erledigen. Dies erlebten die Beteiligten zunächst als störend und irritierend. Bei der „Auflösung“ wurde ihnen aber deutlich, dass sich so durchaus auch ein „normaler Schulalltag“ darstellen kann. Schüler erkranken, fehlen einige Tage und müssen wieder in den Lernprozess integriert werden. Wichtig sei es daher, jeden in der Gruppe ernst zu nehmen und aussprechen zu lassen, so die Referenten. Sie wiesen auf die damit verbundene Botschaft hin: „Auf einander zu hören und sich gegenseitig zu helfen – das macht es möglich, die gestellten Aufgaben gut bewältigen zu können.“ Letztlich seien die gewonnenen Erkenntnisse auf viele Situationen im Alltag übertragbar. Durch eigenes praktisches Erleben könnten Kinder und Jugendliche also viel über das Zusammenleben und Zusammenarbeiten erfahren. Vor allem würden sie erkennen, wie wichtig es sei, Regeln transparent zu machen. Andernfalls komme es nicht selten zu Missverständnissen und Frustration. Eine offene Kommunikation helfe folglich, Konflikten vorzubeugen.
Nach der „Arbeit“ mit dem „Tower of Power“ lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitere Methoden und Materialien kennen, die im Rahmen des „EOL“ eingesetzt werden können. Diese sogenannten „Metalog-Tools“ unterstützen pädagogische Aufgaben ganz unterschiedlicher Art, etwa bei sportlichem Engagement, bei genauem Beobachten, Zuhören oder Beschreiben. Einsetzbar sind diese Tools sowohl im präventiven Bereich als auch bei der Bewältigung von Konflikten. Die „Tools“ können bei der Abteilung Bildung und Integration der Kreisverwaltung ausgeliehen werden. So brauchen sie die Schulen nicht selbst zu beschaffen. Ansprechpartnerin zum Thema und für die Ausleihe ist beim Kreis Anne Rolvering, Tel. 02861/82-1348, E-Mail: a.rolvering@kreis-borken.de.

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