Zahl der Elterngeldanträge steigt weiter an



Kreis Borken. Die Zahl der Elterngeldanträge ist auch im Jahr 2018 weiter angestiegen. 4.966 Elternteile haben im vergangenen Jahr diese Leistung für die erste Familienphase beantragt. Das sind 130 mehr als im Vorjahr und 776 mehr als noch vor fünf Jahren. In immer mehr Familien beantragt auch der zweite Elternteil das Elterngeld. Insgesamt sind 2018 rund 30 Millionen Euro an Mütter und Väter im Kreisgebiet ausgezahlt worden – eine nochmalige Steigerung um 2 Millionen Euro zum Vorjahr. Die durchschnittliche monatliche Auszahlung betrug dabei je Elternteil rund 593 Euro.
Um dem gestiegenen Arbeitsaufkommen noch gerecht werden zu können, gelten für die Elterngeldstelle ab Februar eingeschränkte Öffnungszeiten: montags, dienstags und donnerstags von 8 bis 12.30 Uhr sowie von 14.30 Uhr bis 16 Uhr (offene Sprechstunde ohne Termin) sowie donnerstags von 16 bis 18 Uhr nach Terminvereinbarung. Für die Antragsstellerinnen und Antragsteller bleibt die Elterngeldstelle neben dem Freitag numehr auch mittwochs geschlossen.
„Mit der Anpassung der Öffnungszeiten haben wir uns schwer getan“, sagt Klaus Löchteken, Leiter der Elterngeldstelle des Kreises Borken. Die durch das Land NRW gewährte Personalausstattung für die Elterngeldstelle basiert noch auf alten Fallzahlen aus den Jahren 2013 bis 2015. „Die gestiegene Geburtenrate im Kreisgebiet und auch die gestiegene Nachfrage nach dem ElterngeldPlus und den sogenannten Vätermonaten durch den zweiten Elternteil haben aber zu einem höheren Antrags¬aufkommen geführt.“ Viele organisatorische Verbesserungen sind bereits umgesetzt, dennoch müssen Eltern zurzeit länger als gewohnt auf das Elterngeld warten. „Wir müssen die Fallbearbeitung und die zügige Auszahlung des Elterngeldes priorisieren“, erläutert Löchteken. „Gerade junge Eltern sind nach der Geburt ihres Kindes oftmals auf das Elterngeld angewiesen.“
Die Öffnungszeiten werden aber nur vorübergehend eingeschränkt, bis das Land NRW – planmäßig zum nächsten Jahresbeginn – zusätzliches Personal aufgrund der gestiegenen Antragszahlen gewährt. Zudem wird das bundesweit im Aufbau befindliche Angebot „ElterngeldDigital“ künftig einer Vielzahl der Eltern die Antragsstellung erleichtern und die Prozesse in der Verwaltung vereinfachen. Das System hält viele anwendungsfreundliche Unterstützungen bereit und ersetzt das bisherige Verfahren „ElternGeldONline(EGON)“. Eltern in Sachsen und Berlin können das Programm bereits nutzen. Sobald die Freischaltung für NRW erfolgt ist, wird das neue Angebot über www.kreis-borken.de/elterngeld erreichbar sein und bekanntgemacht.
Zum Hintergrund:
Im Bereich Elterngeld ist der Kreis Borken für alle 17 Städte und Gemeinden im Kreisgebiet zuständig. Das Elterngeld ersetzt grundsätzlich 65 Prozent des bereinigten Nettoeinkommens, das der betreuende Elternteil vor der Geburt des Kindes durchschnittlich monatlich erzielt hat. Der Mindestbetrag liegt bei 300 Euro pro Monat, die Grenze nach oben bei 1.800 Euro. Bis zu 14 Monate lang kann Elterngeld gezahlt werden, wenn auch der zweite Partner mindestens zwei Monate zu Hause bleibt oder seine Arbeitszeit reduziert.
In der Variante ElterngeldPlus beträgt die Höhe grundsätzlich die Hälfte des Basiselterngeldes. Anstatt einen Monat Basiselterngeld können Eltern auch zwei Monate ElterngeldPlus beziehen.
Die Antragsformulare sind auf der Internetseite www.kreis-borken.de/elterngeld, bei der Elterngeldstelle und den Städten und Gemeinden des Kreises erhältlich.

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