Zahnmedizinische Fachangestellte am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus



Kreis Borken / Ahaus. Angst vorm Zahnarzt? Die kennen Lea Bergup aus Velen und Katharina Voß aus Heek nicht. Sie sind angehende Zahnmedizinische Fachangestellte – und wollen in ihren Praxen auch dafür sorgen, dass die keiner haben muss. Schließlich sind sie und ihre Kolleginnen und Kollegen der erste Anlaufpunkt für die Patienten in der Praxis. Dabei ist ihr Arbeitsfeld sehr vielseitig – von der „Betreuung“ und Assistenz am Stuhl über Terminvereinbarung, Praxisorganisation und Abrechnung bis zu selbstständigen Behandlungen. „Der Beruf eignet sich also auch für Leute, die sich nicht einseitig festlegen wollen“, sagt Bildungsgangskoordinatorin Katja Klein. „Es gibt Arbeit am Computer, mit dem Patienten und man kann selbst tätig werden – eine Kombination von allem.“
Aus dem Grund haben sch auch Lea Bergup und Katharina Voß für ihren Beruf entschieden: „Man arbeitet mit Menschen und es ist nie dasselbe, man macht jeden Tag etwas anderes“, sagen die beiden. Außerdem können sie sehr selbstständig arbeiten – Abdrücke machen beispielsweise. „Bei uns ist es viel Chirurgie“, sagt Lea Bergup. „Das ist schon spannend, zum Beispiel beim Entfernen der Weißheitszähne zu assistieren.“ Schön sei die Abwechslung von praktischer Arbeit mit den Patienten und den Verwaltungsaufgaben. „Die Patienten kommen mit Schmerzen und es geht ihnen nachher besser – das ist ein gutes Gefühl“, sagt Katharina Voß.
Das theoretische Wissen für ihren Beruf erlernen die rund 70 Schülerinnen in den drei Jahrgängen am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung. Dabei geht es um Hygiene – „das ist das A und O“, sagt Bildungsgangleiterin Heike Lienesch –, den Zahnaufbau, Prophylaxe, Anatomie, Füllungen, Materialien, Praxismanagement, Datenverarbeitung, Abrechnungen, Wirtschaft und vieles mehr.
„Es geht eben nicht nur daum, ans Telefon zu gehen und den Sauger zu halten – die Zahnmedizinischen Fachangestellten machen viel mehr und müssen entsprechend auch viel mehr wissen“, betont Bildungsgangleiterin Heike Linesch. Neben Fingerfertigkeit, Geschick und technischem Verständnis seien Teamfähigkeit, Kontaktfreude, Einfühlungsvermögen und Geduld im Praxis-Alltag gefragt, sagen die beiden Lehrerinnen, die selbst aus der Praxis kommen.
Die Job-Chancen sind gut: „Zahnmedizinische Fachangestellte werden gesucht. Es werden mehr gebraucht als da sind“, sagt Katja Klein. Auch nach der Ausbildung gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten: Neben fachlichen Fortbildungen stehen das Gesundheitsmanagement oder die Qualifizierung zur Fachwirtin / zum Fachwirt oder zur Betriebswirtin / zum Betriebswirt offen.
Berufsorientierungsmesse BOMAH am 10. und 11. Oktober in Ahaus
– Allgemeine Informationen –
Zum 21. Mal laden die drei kreiseigenen Berufskollegs in Ahaus zur Berufsorientierungsmesse BOMAH ein. Auf deren Gelände am Lönsweg in Ahaus finden Schülerinnen und Schüler am Dienstag, 10., und Mittwoch, 11. Oktober, Orientierung bei der Frage, wie es nach dem Schulabschluss weitergehen soll – ob Studium, Beruf oder eine schulische Ausbildung. Geöffnet ist die BOMAH am Dienstag, 10. Oktober, von 17 bis 20 Uhr und am Mittwoch, 11. Oktober, von 8 bis 13 Uhr.
Rund 70 Aussteller sind in diesem Jahr wieder dabei: Unternehmen, Innungen, Hochschulen, Kammern, Behörden und Institutionen aus der Region präsentieren sich. Über 100 Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten werden bei der BOMAH vorgestellt. „Wir bilden das ganze Spektrum der beruflichen Perspektiven im Westmünsterland ab“, sagt Michaele Grote, Leiterin des Lise-Meitner-Berufskollegs. Sie organisiert die Messe gemeinsam mit ihren Kollegen vom Berufskolleg für Technik und dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung. Die Veranstalter rechnen an den beiden Tagen mit 4.000 Jugendlichen sowie vielen Eltern und anderen Interessierten. „Wir sind seit vielen Jahren ein wichtiger Baustein beim Übergang von Schule zum Beruf“, sagt Reinhard Wehmschulte, Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung. Die Schirrmherrschaft über die BOMAH hat Landrat Dr. Kai Zwicker übernommen.
Insbesondere die Öffnungszeit am Abend nutzen viele, um sich intensiv zu informieren. „Das hat sich in den vergangenen Jahren wirklich bewährt und wird hervorragend angenommen“, sagt Ulrich Kipp. „Der Abend wird für intensivere Gespräche genutzt.“ Vor allem für Jugendliche aus der gymnasialen Oberstufe und berufstätige Eltern bietet sich die neue Öffnungszeit an.
Die „BOMAH“-App zur Messe gibt es auch in diesem Jahr. Damit können Besucherinnen und Besucher übers Handy Lagepläne abrufen und gezielt nach Firmen, Berufen und Angeboten suchen. Die App liefert dann auch „offline“ Orietierung auf dem Gelände und dabei, Stände und Aussteller zu finden. Rechtzeitig vor der Messe kann die „BOMAH“-App über die Schul-Internetseite, die Seite www.bomah.de und mithilfe des QR-Codes auf dem Flyer heruntergeladen werden.
Der Eintritt zur Berufsorientierungsmesse BOMAH ist frei. Eine Anmeldung ist – mit Ausnahme der Schulen – nicht erforderlich.

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