IServ statt Teams: Stadt überrascht Schulen mit neuer Fernunterricht-Strategie



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Aufregung an den städtischen Gymnasien in Bocholt. Lehrer und Schüler haben dort für den Fernunterricht zum Teil mit großem Aufwand erfolgreich die Software „Microsoft Teams“ eingeführt. Und alle sind offenbar zufrieden damit. Doch jetzt will die Verwaltung, dass demnächst alle auf die Plattform „IServ“ wechseln. Das aber gehe nur mit erheblichem Aufwand, meint Direktor Christoph Schultheiß vom Euregio und führt schlagende Gegenargumente ins Feld: „Unsere Schüler sollen ja nicht nur für die Schule, sondern auch fürs Leben lernen. Und da macht eine klassische Officeanwendung wie  Microsoft Teams druchaus Sinn. Außerdem sind wir sehr zufrieden damit. Man kann ja auch durchaus hybrid fahren.“

Das sieht die Stadtverwaltung anders. Sie hat das langfristige Ziel, Bocholter Schulen besser, enger und schneller zu vernetzen, um schnelleren und qualitativ hochwertigeren Support anbieten zu können. Deshalb verfolgt man im Rathaus die Strategie, eine einheitliche Lernplattform für alle Schulen einzuführen. Hinsichtlich Microsoft Teams seien zudem „kritische Stellungnahmen zum Datenschutz dieses Systems einiger öffentlicher Stellen eingegangen“, heißt es auf Anfrage vom Made in Bocholt weiter. Derweil sehen sich einige Pädagogen jetzt für ihr Engagement und die Eigeninitiative bestraft, mit der sie zur Beginn der Corona-Pandemie ohne eigenständig und frühzeitig selbst eine funktionierende Fernunterrichts-Lösung gefunden und eingeführt haben. 

Momentan bleibt den Beteiligten allerdings noch eine Art Galgenfrist. Denn Stadt und Schulen haben nach Auskunft der Verwaltung vereinbart, dass in der Corona-Zeit „keine zwingende Umstellung“ mehr erfolgen soll.

  1. Warum, sollte man auch etwas nehmen was erprobt ist und bei dem die Schüler das Wissen über die Bedienung später gebrauchen können! ?
    Teams ist bei unzähligen Unternehmen mittlerweile bewährte und zum Thema Datenschutz, die Lage des tenant (der part in der Wolke) kann vom Admin festgelegt werden. Es gibt Rechenzentren in der EU und deutsch Rechenzentren sind im Aufbau. Also alles dsgvo konform möglich!

  2. Teams funktioniert viel besser und IServ stürzt ständig ab, auch in Videokonferenzen. Für uns Schüler ist es sowieso schon schwer den Stoff aufzuarbeiten deshalb ist ein gutes und vernünftig laufendes Programm nicht nur für uns sondern für alle wichtig. Wir wollen Teams behalten, weil es viel einfacher ist, als wenn wir jetzt das Programm wechseln würden. Vielleicht sollte man auch mal die Personen einbeziehen die später mit diesem Programm arbeiten müssen. IServ bringt viele Nachteile mit sich die einfach nicht tragbar sind.

    • Das ist totaler quatsch! Iserv selbst ist TOP! Es ist eine vollständige Lösung für Schulen, inkl. Geräteverwaltung, Softwareverteilung und Cloud. Big blue button wurde quasi „über Nacht“ eingeführt und ist der hohen Last einfach nicht Herr geworden – völlig logisch! Kein Unternehmen, was kein global player ist, ist in der Lage, in wenigen Tagen eine derart mächtige Infrastruktur aufzubauen. Mittlerweile läuft das absolut stabil und auf sehr, sehr vielen Schulen total ohne Probleme. Und ganz nebenbei ohne Bindung an ein wirtschaftliches Unternehmen, welches alle Daten der User abfangen möchte. Wir sind bereits im Jahr 2008 auf Iserv umgestiegen und brauchen lediglich eine Möglichkeit für Video-Konferenzen. Iserv an sich ist die wohl beste All-in-one-Lösung für Schulen, die sich ein Admin wünschen kann. Das bestätigt jeder, der schon mal mit Iserv gearbeitet hat.

      Es wäre schön, wenn auf solchen Plattformen alle Fakten geprüft werden anstatt solchen Quatsch zu verbreiten. Schade!

  3. Schade Holger, das Du da nicht sehr tief im Thema drin zu stecken scheinst.
    Iserv ist eine Einbahnstraße, die auf lange Strecke echte Entwicklung absolut unterbindet.
    Die von IServ veränderten Windowsrichtlinien erlauben einem nicht einmal mehr einige Softwareprogramme aus dem Microsoftstore zu installieren.
    Dies ist ein nicht hinzunehmender Eingriff in die Autonomie der Systeme, welche noch nicht einmal Apple oder MS sich trauen durchzuziehen.
    Betriebssystemupdates muß man schwierig per Hand durchführen, viele angebotenen Softwarepakete sind einfach schlecht implementiert und führen zu teils schwerwiegenden Problemen.
    Der Support ist entweder überfordert oder uninformiert, per Telefon bekommt man nie eine Antwort, dann schreibt man eine Email und bekommt Antworten, die nie zu der gestellten, bis aufs kleinste ausformulierten Frage passen.
    Die Antworten bleiben immer vage und sprechen eigentlich immer die selbe Sprache :
    „Die Probleme der einzelnen Schulen sind egal, man hat ja genug Kunden“
    Des weiteren werden einzelne LDAP ID Felder unauslesbar gestellt, damit man tunlichst keine Chance hat mit seinem Datenbestand einfach in eine andere Lösung umzuziehen.
    Iserv macht dicht, und ich sage jetzt voraus, das bald die Implementierung einzelner Softwarepakete in das System extra Kosten wird.
    Ab nächstem Jahr, wird die Kuh Schule dann richtig gemolken. Denn wer jetzt schon durch Blacklisting im bezahlten Webserver dem Kunden den Download durchaus sinnvoller Software verbietet, gleichzeitig aber ähnliche Software aus dem System heraus anbietet, hat sicherlich nicht den Kunden im Auge sondern nur den Reingewinn nach Steuern.

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