Zweckverbands Nahverkehr: Reaktivierung der Schienenstrecke nach Münster nicht erfolgsversprechend



Nach Mitteilung des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) kann eine Reaktivierung der Schienenstrecke Bocholt-Coesfeld-Münster nicht erfolgsversprechend weiterverfolgt werden. Die an der Trasse liegenden Kommunen Bocholt, Rhede und Borken werden nun unterstützt vom Kreis Borken weiter beraten, ob jetzt ausschließlich die Planungen zum Radschnellweg weiterverfolgt werden. Ziel ist eine politische Beratung und Entscheidung in den Räten. Das Verfahren werden die Verwaltungen der betroffenen Kommunen jetzt schnellstmöglich abstimmen und den Gremien zur Entscheidung vorlegen.

Unter anderem argumentiert der NWL wie folgt. „In Borken wurde 2014 nach der Modernisierung und Verlegung des Bahnhofs Borken die Trasse im Bereich des ehemaligen Bahnhofs ebenso freigestellt wie die bis zur Aufgabe des Bundeswehrstandorts Borken noch bestehende Teilstrecke der Strecke in Richtung Coesfeld bis zur ehemaligen Kaserne. Damit sind die Strecken zwischen den Bahnhöfen Bocholt und Rhede, den Bahnhöfen Rhede und Borken sowie von Borken nach Coesfeld in ihren Trassenverläufen unterbrochen.

Vor dem Hintergrund dieser faktischen Entwidmung der stillgelegten und zurückgebauten Strecke und der nicht erkennbaren Aussicht auf Ausnahmegenehmigungen müssen wir somit davon ausgehen, dass eine Einrichtung von Bahnübergängen unter den bestehenden Rahmenbedingungen nicht möglich ist und das Ergebnis der Machbarkeitsstudie trotz der durchaus relevanten Fahrgastpotenziale Bestand hat. Dass eine Reaktivierung der Strecke Bocholt — Borken — Coesfeld (— Münster) unter dieser Maßgabe zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfolgversprechend weiter verfolgt werden kann, bedauern wir sehr.

Aus der Sicht des NWL ist ein hochwertiger Radschnellweg auf dieser Strecke aber ebenfalls eine begrüßenswerte Entwicklung, denn auch hierbei handelt es sich um eine Infrastruktur für den Umweltverbund und um einen Beitrag für die Verkehrswende, der sogar kurzfristig Wirkung entfalten kann. Außerdem wird mit dem Radschnellweg die ehemalige Schienentrasse als Flächenband weiterhin erhalten, was auch für potenzielle zukünftige Entwicklungen von enormer Bedeutung sein kann.“

  1. Heinbernd Oppenberg says:

    Hallo,
    hat schon jemand drüber nachgedacht, dass zumindest die Strecke Bocholt-Rehde-Borken mit einer Straßenbahn bedient werden könnte?
    Bei einem Besuch in Straßburg lag mei Hotel sehr weit außerhalb der Stadt. Bis dahin bin ich mit der Strßenbahn gefahren – die Bahn gung noch weiter ins Umland.
    Ähnlich ist die Situation in Karlsruhe. Dort wird die Nahregion auch mit Straßenbahnen in einer sehr hohen Taktung erschlossen. Sie werden zwar S-Bahn tituliert, sind aber normale Straßenbahnen, wie sie auch innerhalb der Stadt fahren.

    Ich vermute, dass bei diesem System nicht so hohe Standards angelegt werden und als Träger ist auch nicht die DB nötig.
    Schöne Grüße
    HB.Oppenberg

  2. Hallo zusammen,
    es war abzusehen, dass Bocholt Coesfeld nicht reaktiviert wird. Da bin ich ganz besonders über Bündnis 90 Die Grünen enttäuscht. Gerade diese Umweltschutzpartei hätte sich massivst einsetzen müssen. Ich habe dazu nichts gelesen. Alle Beteiligten, einschließlich des vom Rhedenser Wüst geleiteten Verkehrsministerium haben nichts begriffen, aber man will CO2 einsparen, der Bürger soll das Auto stehen lasse. Überall dort wo eine Eisenbahnstrecke reaktiviert wurde, wurde sie von den Menschen angenommen. Faktor 1 hin oder her. Auch die Kosten für die Reaktivierung sind kein Argument. An der Strecke Bocholt nach Coesfeld leben 150 000 Menschen. Warum werden sie vom Schienenverkehr ausgeschlossen?
    Der Radschnellweg ist absoluter Quatsch; besonders der an vorderster Stelle angedachte von Rhede nach Bocholt. Es gibt zwischen Borken und Bocholt einen durchgehenden Radschnellweg. Er muss nur an vielen Stellen überarbeitet werden. Der Radfahrer muss nicht, z.b. an Kreisverkehren ausgebremst werden. Über den Unsinn Radschnellweg könnte ich noch vieles schreiben, das würde hier den Rahmen sprengen.
    Beste Grüße und gesund bleiben
    Claus Zielinski

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