FOTOS: Baustart 7Höfe-Projekt 2023

Impressionen vom Projekt „7Höfe“ auf dem KuBAaI-Nordareal. Die ersten beiden von insgesamt sieben Bauabschnitten werden gestartet. Mitte des Jahres 2025 sollen die ersten Mieter einziehen.

Liberale Bündnis-Fraktion schlägt Kubaai- und altes TVB-Gelände für feste Flüchtlingsunterkünfte vor

Liberale Bündnis-Fraktion schlägt Kubaai- und altes TVB-Gelände für feste Flüchtlingsunterkünfte vor

Von BERTHOLD BLESENKEMPERBOCHOLT. Die frisch geschmiedete liberale Bündnis-Fraktion aus Burkhard Henneken (FDP) und dem ehemaligen AfD-Mann Sebastian Brinkmann (parteilos) prescht vor. In einem Brief an Bürgermeister Peter Nebelo beantragt das Duo laut einem Bericht des BBV, auf dem Kubaaigelände und dem ehemaligen Platz des TV Bocholt festes Flüchtlingsunterkünfte zu bauen. Diese könnten später, so heißt es, als Wohnungen für sozial Benachteiligte, Obdachlose oder Stundenten weitergenutzt werden.Die Initiative von Henneken und Brinkmann ist bemerkenswert. Denn bislang hat es die Bocholter Politik stets vermieden, eigene Vorschläge für neue Notunterkunfts-Standorte zu machen. Offenbar wollte sich niemand die Finger verbrennen. Stattdessen überließ man es der Verwaltung und Bürgermeister Nebelo, Flächen und Gebäude zu benennen.Dass die liberale Bündnis-Fraktion nun aktiv in die Debatte eingreift, wird für Wirbel sorgen. Das Duo setzt die anderen Fraktionen mit seinem Vorschlag unter Druck. Eine öffentliche Diskussion darüber, warum die hinter den Kulissen schon länger gehandelten beiden Standorte, bislang verschont blieben, wird sich nicht mehr vermeiden lassen. Das ist gut und schlecht zu gleich. Denn zum einen fördert es Klarheit und Transparenz. Auf der anderen Seite aber könnte damit ein öffentliches Hauen und Stechen um die vermeintlich besten Standorte beginnen. Es wird sich zeigen müssen, wie Bocholt mit einer solchen Debatte umgeht. […]

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Alles außer KuBAaI!

Über das Kommunikations-Desaster im Bocholter RathausEin Kommentar von Berthold BlesenkemperUnfassbar, was derzeit im Rathaus geschieht. Ein Kommunikations-Desaster jagt das nächste. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Stadtkämmerer Ludger Triphaus. Ausgerechnet beim Thema Flüchtlingsunterbringung scheint der Sozialdezernent nach dem Grundsatz zu handeln: erst mal plaudern, dann erst prüfen. Den Anfang machte eine geplante zentrale Unterbringungseinheit auf dem ehemalige ONV-Gelände an der Franzstraße. Kaum erhob sich dort massiver Protest, hieß es: „Vertan, vertan – kehrt marsch!“. Ein fatales und bei guter Vorarbeit vermeidbares Signal an alle, die davon überzeugt sind, dass man in der Politik am Ende ohnehin nur laut genug brüllen muss, um zum Erfolg zu kommen.Und weiter ging’s im Sauseschritt. Die neue Lösung ist nun eine Containersiedlung zur Unterbringung von 150 Flüchtlingen für sage und schreibe 3,5 Millionen Euro jährlich an der Kreutzstraße. Spätestens bei dieser Summe muss klar sein, dass Flüchtlingsversorgung ein Geschäft ist – und zwar ein für manche Branchen recht lukratives.Ganz nebenbei, so sprudelte es unlängst aus Triphaus heraus, müsse man auch mal prüfen, ob nicht auch im seit langem leerstehenden Brauhaus an der Kaiser-Wilhelm-Straße Flüchtlinge untergebracht werden könnten. Meint der Kämmerer etwa jenes Brauhaus, das bis gestern offiziell noch derartig marode war, dass Schützen und Karnevalisten verboten wurde dort zu feiern? Zynischer geht’s kaum noch!Gestern nun brachte Triphaus im Sozialausschuss auch noch die Schützenhallen in Holtwick, Hemden und Spork als potenzielle Notunterkünfte ins Spiel – gerade so, als würden sie ihm gehören. Einzig über das Lieblingsprojekt von Rat und Verwaltung, nämlich über das großteils bereits im städtischen Besitz befindliche KuBAaI-Gelände an der Industriestraße hält der Sozialdezernent fürsorglich schützend die Hand. Dort sei eine Notunterkunft leider nicht möglich, heiß es, wegen der Gefahr einer Ghettobildung. Nachtigall, ick hör dir trapsen!Nun ist Ludger Triphaus alles andere als zu beneiden: Was auch immer er vorschlägt, es wird verkehrt sein. Das aber ist noch lange kein Grund, scheinbar nach dem Gießkannenprinzip ständig neue Standorte in die Öffentlichkeit zu bringen. Richtiger wäre es, erst mit den Beteiligten zu sprechen, in der Folge zu prüfen und erst dann zu kommunizieren. Aber das scheint am Berliner Platz 1 niemanden zu kümmern.Bocholt gerät in Not – in Wohnungsnot, in Finanzierungsnot und immer mehr auch in Erklärungsnot. Letztere ließe sich dabei wohl noch am ehesten beseitigen. Notwendig wären nur ein wenig Klarheit und Wahrheit. […]