„Telenotarztsystems“ nimmt weiter an Fahrt auf



5G-Telerettung – Weiterentwicklung des „Telenotarztsystems“ nimmt weiter an Fahrt auf
Zweites Präsenztreffen des Projektkonsortiums in Bocholt

Das Projekt „5G-Telerettung – Weiterentwicklung des Telenotarztsystems“ nimmt weiter an Fahrt auf. Davon konnten sich die Fachleute der an diesem Vorhaben beteiligten neun Verbundpartner bei ihrem jüngsten Treffen in der Westfälischen Hochschule in Bocholt überzeugen. Ihr Fazit: Die Realisierung des dortigen „5G-Campusnetzes“ als Fundament für das Projekt „5G-Telerettung“ rückt näher. In Kürze werde es eine Ausschreibung geben, damit dort das 5G-Netz schnellstmöglich eingerichtet und genutzt werden kann, hieß es. Dies ermögliche es dann, die technische Systementwicklung voranzutreiben und vor allem die Vorteile des Mobilfunkstandards 5G für die Telerettung gegenüber dem bisherigen 4G-Standard zu prüfen. Dazu vereinbarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens auch schon die nächsten Verfahrensschritte.

Zuvor hatten sie den Campus der Hochschule mit zurzeit rund 2.500 Studierenden vor allem im technisch-ökonomischen und naturwissenschaftlichen Bereich in Augenschein genommen. Zudem standen zwei weitere Ortstermine auf dem Tagungsprogramm. Zum einen präsentierte sich die Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt. Diese Institution wirkt an dem Verbundprojekt mit und ist schwerpunktmäßig an der Ausarbeitung des Schulungskonzeptes sowie der Umsetzung der Schulungsmaßnahmen für Anwendungen durch Rettungskräfte im Projekt beteiligt. Sie ist seit 2013 das Ausbildungszentrum vieler Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Münsterland und darüber hinaus. Zum anderen wurde die benachbarte Smartphone-Produktion von Gigaset in Bocholt besichtigt und technische Einzelheiten beraten.

Michael Weitzell, Leiter der Stabsstelle der Kreisverwaltung Borken (bei der das Projekt als Lead Partner angesiedelt ist), und Professor Dr. Peter Kerstiens (bei der Westfälischen Hochschule federführend für das Vorhaben zuständig) zeigten sich beim Abschluss des Treffens des Verbundkonsortiums sehr zufrieden über den Fortgang der Arbeiten: „Alle Partner sind engagiert und bringen ihre Expertise ein. Unser ‚5G-Campusnetz‘ am Standort Bocholt der Westfälischen Hochschule wird das erste seiner Art in der Region werden und soll dann perspektivisch für weitere (Forschungs-) Vorhaben zum Beispiel aus der Wirtschaft nutzbar sein.“

Zum Hintergrund:
Das Telenotarztsystem, das Anfang 2021 im Kreis Borken eingeführt wurde, arbeitet ergänzend zum „realen“ Notarzt. Es ermöglicht den vor Ort im Rettungseinsatz tätigen Kräften eine unmittelbare, sichere und zuverlässige Konsultation mit einem in einer Telenotarzt-Zentrale befindlichen Notfallmediziner.

Der Mobilfunkstandard 5G hat aus Sicht der Projektbeteiligten das Potential, die Möglichkeiten der Diagnostik und ggf. Therapie im Rahmen des Einsatzspektrums des Telenotarztes deutlich zu erweitern. Dies kann – bei gleichzeitiger Entlastung knapper Notarztressourcen – die notärztliche Versorgung gerade im ländlichen Raum nachhaltig verbessern. Um hierzu innovative Lösungen zu entwickeln, haben sich Institutionen und Unternehmen zu einem Projektkonsortium zusammengeschlossen.

Im Zentrum der Entwicklung steht die Einbindung von mobiler Sonographie unter telemedizinischer Anleitung in den Rettungsdienst. Zusätzlich sollen weitere medizinische Technologien genutzt und auch andere medizinische Geräte in das Telenotarztsystem integriert werden. In dem durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projekt soll dazu bis Ende 2024 gemeinsam geforscht werden.

Zweites Präsenztreffen des Projektkonsortiums in Bocholt – vorne v. l. n. r.: Michael Weitzell und Caren Heidemann (Kreis Borken) sowie Professor Dr. Peter Kerstiens (Westfälischen Hochschule)

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Quelle: Kreis Borken

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