Chaos im Rathaus: Dezernenten Waschki und Zöhler offenbar heillos zerstritten
Die Dezernenten Thomas Waschki und Daniel Zöhler scheinen heillos zerstritten. Wie das BBV heute berichtet, soll Zöhler seinem Kollegen das „Du“ entzogen haben und ab sofort wieder auf der Anrede „Sie“ bestehen. Damit nicht genug: Offenbar sind Teile des Mailverkehrs zwischen den beiden an die Öffentlichkeit gelangt. Bürgermeister Peter Nebelo nimmt auf Nachfrage von Made in Bocholt zu den Vorfällen keine Stellung.
Ein Auslöser der Auseinandersetzungen war offenbar der Plan des Baudezernenten, die Stadtverwaltung während der geplanten Umbaumaßnahmen am Rathaus im Verwaltungsgebäude der Firma Gigaset an der Kaiser-Wilhelm-Straße unterzubringen. Auch diese Information war nach draußen durchgesickert, obwohl noch nichts beschlossen war. Problematisch dabei: In besagten Räumen sind zurzeit Teile der Volkshochschule und der Feuerwehrakademie untergebracht. Und die gehören zum Aufgabenbereich von Thomas Waschki, der wohl nichts von den Absichten des anderen Dezernats gewusst hatte.
Auch die Leiter von VHS und Feuerwehr waren von der Veröffentlichung überrascht worden und meldeten Bedenken an. Daraufhin kramte Bürgermeister Peter Nebelo eine ältere Dienstanweisung, nach der Presseauskünfte nur von seiner Pressestelle beziehungsweise von Dezernenten und vom Bürgermeister, nicht aber von Amtsleitern gegeben werden dürfen, heraus und verschickte sie erneut. Eine derartige Einschränkung wiederum war im Rathaus von vielen als „Maulkorberlass“ interpretiert worden.
Zwischenzeitlich hatten sich auch Teile der Politik in den Fall eingemischt. In einer Pressemitteilung der Bocholter CDU hieß es: „Nach unserem Kenntnisstand war der Auszug der VHS und der Rettungsakademie aus dem Gigaset-Gebäude final noch nicht beschlossen. Daher erachten wir unabgestimmte Aussagen in der Öffentlichkeit, von wem auch immer, auch aus Respekt vor betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenfalls nicht als zielführend. Stadtbaurat Zöhler als für die GWB zuständiger Dezernent hat korrekt agiert.“
Das hatte das Fass wohl zum Überlaufen gebracht. Der Streit zwischen den Dezernenten trat offen zu Tage. Das BBV zitiert dazu aus Mails, die sich Thomas Waschki und Daniel Zöhler geschrieben haben sollen. Angeblich sollen diese Mails vorher schon im politischen Raum bekannt gewesen sein.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar „Westfälisch-Kongo!“ von Berthold Blesenkemper