Mobile Ecken-Lampe ist die beste MINT-Idee






„Wenn es diese Lampe im Baumarkt zu kaufen gäbe, ich würde sie sofort einpacken“ – das Statement eines Jurors nach der Präsentation war ein gutes Omen: Beim Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T!“ gewann die mobile Ecken-Lampe „MEL“, die acht 14- bis 18-jährige Schülerinnen und Schüler des Bocholter Marien-Gymnasiums erfunden und gebaut hatten.
Sie bildeten eins von elf Teams – fünf davon aus Bocholt, eins aus Borken und fünf aus Wesel –, die sich im vergangenen halben Jahr mit Ideen rund um das Thema „Nützliche Helfer im Berufsalltag“ beschäftigt haben. Am vergangenen Freitag endete der Wettbewerb nun mit den Präsentationen und der Preisverleihung in der Westfälischen Hochschule in Bocholt. Auch die Plätze 2 und 3 sowie der Publikumspreis bleiben im Kreis: Auf dem zweiten Platz landete eine automatische Mais-Drille von Schülern des Berufskollegs Borken. Und Platz 3 und zugleich der Publikumspreis ging an das Team des Bocholter Euregio-Gymnasiums, das mit seinem Filament-Verbinder beim 3D-Druck Ressourcen schont und Mehrfarbigkeit erzeugt. (Lesen Sie mehr im Kasten unten!)

Mit dem Wettbewerb möchten die ausrichtenden mittelständischen Unternehmen Grunewald GmbH & Co. KG aus Bocholt und Clyde Bergemann GmbH aus Wesel den potenziellen Nachwuchs für Ausbildung und Studium in technischen Berufen begeistern. Mit Know-how, ihren Azubis und Equipment stehen sie den Jugendlichen zur Seite, damit sie ihre Ideen umsetzen können. „Die ersten drei Gewinner haben wirklich mit Produkten überzeugt, die praktisch anwendbar und nützlich sind“, lobte Ulrich Grunewald, Geschäftsführer des gleichnamigen Bocholter Unternehmens. Er freute sich sehr mit den drei Gewinnern aus dem Kreis Borken, die durch den Wettbewerb auch Einblick in den Berufsalltag produzierender Betriebe bekommen haben.

Der Unternehmerverband koordinierte den Wettbewerb zum 14. Mal. „So wecken wir Freude an Technik und fördern Spaß am Ausprobieren und Tüfteln. Vor allem stellen wir auf diese Weise auch Kontakt zu hiesigen Unternehmen her, die Nachwuchskräfte im technischen Bereich suchen“, erläutert Elisabeth Schulte, die beim Unternehmerverband für den Bereich Schule/Wirtschaft verantwortlich ist.

Die Ideen der Schülerteams aus dem Kreis Borken– eins vom Berufskolleg Borken, zwei vom St. Georg-Gymnasium und jeweils ein Team von Marien-, St. Josef- sowie Euregio-Gymnasium – drehten sich um nützliche Alltagshelfer im Beruf: Neben den drei Sieger-Ideen waren das noch ein Besteck-Sortierer, ein Tafelreiniger-Roboter und ein Arbeitsblatt-Generator. „Die Ideen waren wirklich gut und die Präsentationen mit Videofilmen sehr professionell. Am Ende lagen die Teams sehr eng beieinander, wobei die MEL einstimmig siegte“, erläuterte Jury-Mitglied Dr.-Ing. Wolfgang Brockerhoff von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen. Er bildete die Jury gemeinsam mit Prof. Dr. Heike Beismann von der Westfälischen Hochschule (Fachbereich Maschinenbau) und Prof. Dr. Peter Kisters, Fachbereich Maschinenbau an der Hochschule Rhein-Waal.

Weitere Informationen: www.unternehmerverband.org/leistungen/schulewirtschaft/ <www.unternehmerverband.org/leistungen/schulewirtschaft/>
Kontakt ins Unternehmen: Grunewald GmbH & Co. KG, Wolfgang Overbeck, Tel. 02871 2507-321,w.overbeck@grunewald.de <mailto:w.overbeck@grunewald.de>

Bildunterschrift Foto „Sieger“: Die Sieger des Wettbewerbs „Schüler macht MI(N)T!“ wurden acht 14- bis 18-jährige Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums. Sie erfanden und bauten eine mobile Ecken-Lampe. Links Jurorin Prof. Dr. Heike Beismann von der Westfälischen Hochschule. (Foto: Unternehmerverband)

Kasten (Foto 1)
Platz 1: MEL (Mobile Ecken Lampe)
Mariengymnasium, Bocholt (2 Schülerinnen und 6 Schüler, Jahrgangsstufe 8, EF, Q1, Q2, 14-18 Jahre)
MEL ist eine Lampe, die mit nur einem Handgriff in jeder rechtwinkligen Ecke befestigt werden kann. Anstatt eines Klebers werden Silikonpads verwendet sowie ein eigens entwickelter Haft-/Verriegelungsmechanismus. Die Lampe soll handelsübliche Baustrahler ersetzen, welche umständlich zu befestigen sind bzw. Rückstände hinterlassen oder Bodenarbeiten erschweren.
„Wir haben wirklich lange überlegt, welche unserer vielen Ideen die beste ist“, erläuterte Lehrer Thomas Alfert, der schon zum neunten Mal beim Wettbewerb dabei war. Oft schon gewannen die Ideen seiner Teams, „dafür begeistert er Jahr für Jahr viele unserer Schüler“, lobte ihn Schulleiter Wilfried Flüchter. Die 16-jährige Hannah Krabben erläuterte, was die MEL so sehr auszeichnet: „Wir haben wirklich lange rumexperimentiert, wo das Licht positioniert werden muss, damit möglichst viel Fläche ausgeleuchtet wird. Eine Ecke bot sich an – dann liegt auch kein Kabel im Weg und man kann gut durch den Raum laufen.“

Platz 2: Automatische Maisdrille
Berufskolleg Borken (2 Schülerinnen und 8 Schüler, Jahrgangsstufe 11-12, 17-20 Jahre)
Eine Drille als Trecker-Anhänger zum Aussäen von Mais kostet ca. 40.000 Euro. Auf 1.500 Euro Materialwert kommen die Erfinder dieser Kettcar-großen Mais-Drille, die per GPS vom Smartphone aus gesteuert werden kann. Die Drille sät den Mais automatisch aus; auch Dünger oder anderes Saatgut könnte eingefüllt werden. Wie die Schüler auf die Idee gekommen sind, schilderte die 17-jährige Katharina Messing: „Wir wollten einen Roboter bauen – und in unserer Agrarregion lag dann ein Werkzeug für Landwirte nahe. Mit ihnen haben wir auch gesprochen – einige würden unser Produkt kaufen.“ Denn ihre Erfindung hat viele Vorteile: Sie fährt autonom und unbemannt, kann bequem von zu Hause aus gesteuert werden und verdichtet den Boden nicht.

Platz 3 und Publikumspreis: Filamentverbinder
Euregio-Gymnasium, Bocholt (4 Schüler, Jahrgangsstufe EF (10), 15-16 Jahre)
Die Schüler entwickelten und bauten einen Verbinder für 3D-Druck-Kunststoffschnüre. Diese so genannten „Filamente“, insbesondere Reststücke, können mit dem kleinen Klapp-Apparat zu einem neuen Stück oder einer neuen Filament-Rolle zusammengeschmolzen werden. Durch den Klapp-Mechanismus wird vermieden, dass die Schnüre erst aufwändig und auf kompletter Länge eingefädelt werden müssen. „Wir sparen Material, verwenden alle Stücke restlos und vermeiden Müll“, erläutert der 16-jährige Florian Beran. Schöner Nebeneffekt: Es können, auf ca. eine halbe Schicht genau, unterschiedliche Farben verwendet werden, sodass bunte Werkstücke entstehen.

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