19 Mal MINT-Berufsorientierung live

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19 Mal MINT-Berufsorientierung live

Jenna Terhart ist 16, geht aufs Euregio und will einen technischen Beruf ergreifen. Dazu absolvierte die Rhederin bereits Praktika bei einem Statiker, einem Architekten, einem großen Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie und nun eine Woche lang bei der HÜBERS Verfahrenstechnik Maschinenbau GmbH im Bocholter Industriepark. „Mir hat total gut gefallen, dass man eine Maschine am Computer zunächst konstruiert, programmiert und visualisiert. Und dann geht man eine Etage tiefer in die Fertigung und sieht sie dort leibhaftig im Bau vor sich stehen.“

Dass die Schülerin gerade Betriebsluft schnuppert und ihre Schulbank mit Büro und Produktionshalle tauscht, macht das Duale Orientierungspraktikum Technik, kurz #dop4u, möglich. Ziel ist, dass Q1-Gymnasiasten technische Berufe kennenlernen, echten Studien- und Berufsalltag erleben sowie wertvolle Kontakte für den Berufseinstieg knüpfen. „Zwar hat die Corona-Pandemie einiges durcheinandergewirbelt, aber es absolvierten immerhin vergangene Woche 15 und in ein paar Wochen weitere vier Jugendliche ihre betriebspraktische Woche in 13 Unternehmen im gesamten Kreis Borken“, berichten die Organisatorinnen Jennifer Middelkamp, Regionalgeschäftsführung des Unternehmerverbandes, und Katrin Köller, Referentin bei der Wirtschaftsförderung für den Kreis Borken. Nach vielen Monaten geringer oder rein digitaler Berufsorientierung sind wie sie alle Beteiligten – Schüler, Lehrer und Unternehmen – sehr glücklich darüber, dass überhaupt etwas live, echt und in Farbe stattfindet.

Das achte Mal nun nahm HÜBERS, ein Anlagenbauer für die Verguss- und Imprägniertechnologie, am #dop4u teil und bot ein vielfältiges Programm: Jenna startete in der Fertigung, um zunächst einmal hautnah und in natura die Produkte zu erfahren. „Die meiste Zeit verbrachte sie in der Konstruktionsabteilung. Hier arbeitete sie daran mit, wie eine kundenspezifische Anlage elektrotechnisch ausgelegt sein muss“, berichtet Thomas Biernath aus der Elektrokonstruktion. Das Unternehmen mit 120 Beschäftigten versucht junge Leute auch dadurch für sich zu begeistern, dass immer andere Herausforderungen für neue Produkte entstehen und somit keine Massenware hergestellt wird. Hübers-CEO Dr. Markus Kamp erläutert: „Wir konstruieren und fertigen Maschinen, mit denen beispielsweise Teile für Elektrofahrzeuge oder Magnetschwebebahnen hergestellt werden. Deshalb machen unsere Beschäftigten alles andere als Routine-Jobs.“ Nicht zuletzt gehe es bei Praktika auch immer darum, dass die Schüler abseits der Schulbank die Arbeitsatmosphäre kennenlernen: „Wir haben ein tolles, motiviertes Team, das die Praktikanten in der direkten Zusammenarbeit kennenlernen“, so Kamp.

13 Betriebe im gesamten Kreis Borken öffnen in diesen Wochen ihre Tore für den Nachwuchs, in Bocholt sind dies neben Hübers die Firmen Benning, Flender, Borgers, Lebbing, Olbrich, Spaleck und TIS. Auf diese mittelständischen Unternehmen und die dort angebotenen Zukunftsberufe richtet das #dop4u den Blick der Schüler, erläutert Middelkamp: „Technologien von morgen, IT-Lösungen für Automatisierung und Robotik, Maschinen und Anlagen, die besonders ressourcenschonend und klimafreundlich sind – all das wird auch im Kreis Borken entwickelt und produziert. Daran können Jugendliche mitarbeiten, wenn sie einen technischen Beruf ergreifen.“

Zum Dualen Orientierungspraktikum Technik, das seit 2011 zum nunmehr zehnten Mal stattfindet, gehört auch eine studienpraktische Woche an der Westfälischen Hochschule, die die Schüler in ihren Weihnachtsferien Anfang Januar hätten absolvieren sollen. Aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen musste sie leider ausfallen, „aber wir planen gerade einen Nachholtermin, von dem dann auch alle 26 diesjährigen Bewerber für das #dop4u profitieren sollen“, sagt Köller. Partnerschulen des #dop4u sind die vier Bocholter Gymnasien, das Berufskolleg in Bocholt sowie die Städtischen Gesamtschulen in Bocholt und Rhede.

Weitere Informationen

  • Internet: www.dop4u.de
  • 4 Kurz-Interviews: Hintergründe und Beweggründe rund um das #dop4u erfahren Sie auch in „3 Fragen an…“ die Praktikantin Jenna Terhart, den Firmenchef Dr. Markus Kamp sowie an die Organisatorinnen Jennifer Middelkamp und Katrin Köller.

Ansprechpartner

Quelle: Unternehmerverbandsgruppe

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