62 Schulen und Kitas im Kreis Borken gehen beim Schulmilchprogramm leer aus



Dank des EU-Schulprogramms erhalten Kinder in nordrhein-westfälischen Kitas, Grund- und Förderschulen kostenlos Milch, Obst und Gemüse. Doch das Programm reicht vorne und hinten nicht aus, kritisiert die SPD-Landtagsabgeordnete Nina Andrieshen. Denn von den 84 Schulen und Kitas im Kreis Borken, die sich für das Programm beworben haben, gehen 62 beim Schulmilchprogramm leer aus. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der SPD im Landtag hervor.

Zu viele, findet die Bocholter SPD-Landtagsabgeordnete Nina Andrieshen, Mitglied im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie. Denn mit leerem Magen lernt es sich schlechter – und noch immer gibt es Kinder, die ohne Frühstück in Kita und Schule sitzen, auch im Kreis Borken. Für Andrieshen ist klar: „Unser Ziel muss eine kostenlose, leckere und kindgerechte Verpflegung in allen Kitas und Schulen in Nordrhein-Westfalen sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich Obst und Gemüse sowie Milchprodukte“. Genau hier setzt die Europäische Union mit ihrem Schulprogramm bei den Kindern an. Sie sollen lernen, sich gesund zu ernähren, neben der Verpflegung gibt es auch pädagogische Begleitmaßnahmen. Eine tolle Sache, findet auch die SPD-Fraktion.

Aber: Landesweit haben sich 1.605 Kitas und Schulen aus Nordrhein-Westfalen um die Teilnahme am Schulmilchprogramm beworben, nur für 703 reicht das Geld. „Wenn nicht einmal jede zweite Schule oder Kita, die sich bewirbt, am Schulmilchprogramm teilnehmen kann, gehen zehntausende Kinder leer aus – und bei einigen bleibt der Teller ganz leer. Und das sind nur die Einrichtungen, die das Programm kennen und sich beworben haben. Wir haben allein in NRW über 10.000 Kitas.“ berichtet die Abgeordnete, die selbst über 20 Jahre in einer Kita gearbeitet hat. „Bildungsgerechtigkeit fängt beim Frühstück an. Das zeigt sich leider auch bei uns im Kreis Borken.“ Ähnlich sieht es im Programmteil Obst und Gemüse aus – 1.434 Grund- und Förderschulen wollten teilnehmen, nur 872 erhielten eine Teilnahmeberechtigung. Immerhin: Dank zusätzlicher Haushaltsmittel konnten für ein Schuljahr noch weitere Schulen am Programm teilnehmen – ganze 75 in NRW.

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