„Borkener Appell“ der Naturfördergesesellschaft für den Kreis Borken verabschiedet



In ihrer Jahreshauptversammlung hat jetzt die Naturfördergesesellschaft für den Kreis Borken (NFG) den sogenannten „Borkener Appell“ verabschiedet. Darin fordert sie alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich aktiv am Schutz von Natur und Umwelt zu beteiligen und stärker Rücksicht auf die heimische Flora und Fauna zu nehmen.
Hier der „Borkener Appell“ im Wortlaut:
„Wir Menschen im Kreis Borken schätzen die Schönheit von Natur und Landschaft als eine lebens- und liebenswerte Seite unserer westmünsterländischen Heimat. Gerade in der Coronazeit haben wir gemerkt, wie wichtig der Naturkontakt ist. Dort können wir uns gut erholen, entspannen und auch körperlich aktiv sein.
In der Naturfördergesellschaft sind Verbände und Institutionen organisiert, die mit Natur und Landschaft im Kreis Borken zu tun haben. Als solche begrüßen wir ausdrücklich, dass das heimische Umfeld wieder verstärkt oder gar neu entdeckt wird. Denn nur was man kennt, wird man lieben und sich für Schutz und Erhalt einsetzen.
Damit dies gelingt, ist es wichtig, genauer hinzuschauen. Es gilt, Zusammenhänge besser kennenzulernen und dabei auch Neues und Überraschendes zu entdecken. Das kann interessant und spannend sein. Denn es ist bereichernd, wenn ich mich nicht nur durch eine „grüne Kulisse“ bewege, sondern zunehmend sehe und begreife, was in diesem Raum passiert. So entstehen Verständnis und Rücksicht gegenüber der Natur und ihren verschiedenen Mitnutzern, ob es Pflanzen, Tiere oder Menschen sind.
Daher freuen wir uns über alle, die beispielsweise
• bemerken, dass es Bereiche gibt, die empfindlich sind gegenüber Betreten oder Befahren,
• entdecken, dass wildlebende Tiere Abstand und Ruheräume brauchen – für die Aufzucht ihrer Jungen, aber auch sonst,
• dazu beitragen, dass kein Müll in der Landschaft herumliegt,
• erkennen, dass unsere Lebensmittel auf landwirtschaftlichen Flächen entstehen, die daher nicht verschmutzt oder gestört werden dürfen.
Denn Rücksicht hilft – den Menschen und der Natur und Landschaft.
Wenn es uns gemeinsam gelingt, die Schönheiten unserer Heimat zu erhalten, können wir alle diese auch auf Dauer mit viel Freude erleben und genießen. Nach dem Motto: Natur ist schön – ich nehme Rücksicht!“
Diese Initiative liege ganz auf der Linie des vom Kreisumweltausschuss vorbereiteten und vom Borkener Kreistages im Februar gefassten Beschlusses, die Bevölkerung über das richtige Verhalten insbesondere auch in Naturschutzgebieten noch intensiver zu informieren, freute sich Kordula Blickmann, Leiterin des Fachbereichs Natur und Umwelt der Kreisverwaltung.
In der Jahreshauptversammlung wurde zudem Martin Hillenbrand als NFG-Vorsitzender in seinem Amt bestätigt. Markus Schulze Beikel und Andreas Janson bleiben weiterhin seine Stellvertreter.
Als Referentin hatte die Umweltpsychologin Dr. Anke Blöbaum von der Universität Magdeburg zuvor in einem Vortrag deutlich gemacht, wie wichtig Rücksichtnahme in der Natur sei. Eltern könnten dabei Vorbild für ihre Kinder sein. Erfreulicherweise habe sich in jüngster Zeit die Naturverbundenheit bei vielen verstärkt. Aus einer britischen Studie lasse sich ableiten, dass 52 Prozent der jungen Menschen inzwischen Wald und Wiesen deutlich mehr als zuvor achteten – Schlussfolgerung von Dr. Blöbaum: Die Pandemie habe vielen vermittelt, wie „wichtig und wertvoll die Natur für uns alle“ sei. Das konnte Martin Hillenbrand für die Situation im Kreis Borken bestätigen. Nachdrücklich bat er daher um achtsames Verhalten: „Alle können und sollen helfen, unsere heimische Natur und Umwelt zu schützen!“

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