Bocholter Seniorin wird Opfer von Betrügern



Leider ist es dreisten und skrupellosen Betrügern erneut gelungen, einen älteren Menschen um eine hohe Summe Geld zu bringen. Eine Seniorin aus Bocholt erhielt am Dienstagmorgen ein Telefonat, bei dem sich der Anrufer als ihr Enkel ausgab. Er gab an, dass er und weitere Familienmitglieder (angeblich seine Schwester und seine Mutter, die Tochter der Seniorin) in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt worden seien. Anschließend übergab der Täter das Telefon an seine angebliche Schwester, die nun schilderte, dass man die Polizei aus dem Vorfall heraus halten wolle und auch die Versicherung bestätigt habe, dass man das „so“ regeln könne. Der andere Unfallbeteiligte sei verletzt und müsse ins Krankenhaus, an dessen Pkw (Porsche) sei Totalschaden entstanden und um den Schaden direkt vor Ort begleichen zu können, benötige man nun mehrere Zehntausend Euro. Die Seniorin schöpfte keinen Verdacht, zumal sich die Betrüger direkt mit den richtigen Namen ihrer Enkelkinder gemeldet hätten. Sie ging zu ihrer Hausbank und hob das Geld ab. Fragen des Bankmitarbeiters beantwortete sie nicht und ging auch trotz der Fragen weiterhin nicht von einem Betrug aus.

Als sie wieder zu Hause war, meldete sich erneut ihre angebliche Enkeltochter und gab an, dass nun eine Dame von der Versicherung das Geld abholen würde. Die Betrügerin hielt die Geschädigte am Telefon und entlockte dieser auch noch die Kontoverbindung für die angebliche Rückzahlung. Sie zog das Gespräch in die Länge, bis ihre Mittäterin vor Ort (Bocholter Westen – zwischen Pannenmannstraße, Alfred-Flender-Straße, Werther Straße und Autobahnzubringer) war. Die angebliche Enkelin forderte die Geschädigte dann auch noch auf, der Geldbotin entgegen zu gehen. Die Seniorin kam dem nach und übergab das Geld. Die Geldbotin wird wie folgt beschrieben: ca. 20 – 25 Jahre alt, ca. 170 cm groß, lange blonde offen getragene Haare, schwarze Mund-Nasen-Maske, schwarz gekleidet mit weißen Sneakern. Sie sprach akzentfrei deutsch.

In einem späteren Telefon mit ihrer Tochter fiel der Bocholterin der Betrug auf.

Trotz aller Warnungen schaffen es die Betrüger leider immer wieder, gerade ältere Menschen von ihren frei erfundenen Geschichten zu überzeugen und dazu zu bringen, Geld und Wertgegenstände zu übergeben. Ob als Verwandter, Polizist, Staatsanwalt oder Arzt – den Tätern ist jede Legende Recht, sofern sie dazu geeignet ist, ihr Opfer durch persönliche Verbundenheit oder Vertrauen in Sicherheit zu wiegen. Spätestens, wenn die Täter einen Geldboten schicken möchten, sollten alle Alarmglocken läuten.

Nach wie vor sind Vorsicht und Aufklärung der beste Schutz. Verwandte und Bekannte der potenziellen Opfer (zumeist Seniorinnen und Senioren) werden gebeten, entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten.

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