Cafe (un)wichtig – „Huck you II“ endgültig geschlossen



Von BERTHOLD BLESENKMEMPER

Die HUCK-you GmbH ist insolvent. Geschäftsführer Sven Liebrand hat nach dem Donut-Laden in der Nordstraße (wir berichteten) jetzt auch das Cafe „Huck you II“ an der Ecke Markt/St.-Georg-Platz geschlossen. Sein Cafe Huckleberrys an der Ecke Gasthausplatz/Langenbergstraße ist allerdings nicht betroffen. Schon vor Wochen hatte sich Liebrand über zum Teil massive Wettbewerbsnachteile im Zentrum der Innenstadt beklagt. „Immer wenn man dort mal Geld verdienen könnte, werden einem seitens der Stadt und des Stadtmarketings Steine in den Weg gelegt“, hatte er gemeint

Das Huckyou II – den Bocholtern zuvor auch unter dem Spitznamen „Cafe wichtig“ bekannt – ist ein sehr kleines Cafe mit einer allerdings großen Außenterrasse. Auf der musste überwiegend der für die gute Lage und der damit verbundenen Miete notwendige Umsatz erzielt werden. Aber: Bei fast jeder Großveranstaltung wurde dem Gastronom nach eigenen Angaben gewinnbringende Außengastronomie so gut wie unmöglich gemacht.

Während der Weihnachtszeit stand auf seiner großen Terrasse am St-Georg-Platz in den vergangenen Jahren die Eisbahn. Das Cafe nutzte zwar noch die kleinere Außenfläche gegenüber vom Historischen Rathaus. Dort aber wurde der Verkauf von Glühwein untersagt, weil darauf offenbar die Weihnachtsmarktgastronomen ein vertragliche abgesichertes Monopol haben.

Geld hätte sich im Huck You II auch wohl während des Weinfestes verdienen lassen. Aber für das verlangte das Stadtmarketing von dem Bocholter Gastronom zusätzlich zu den Sondernutzungsgebühren der Stadt, die er für die Terrassen ohnehin schon jährlich zahlen muss, mehrere hundert Euro zusätzlich (Anm. der Redaktion: Die Sondernutzungsgebühr war während der Coronazeit jedoch teilweise ausgesetzt). In diesem Jahr machte das Huck You II deshalb erst gar nicht auf.

Während der Krammärkte standen zudem Buden auf den Flächen, während des Martinszuges und des Bokeltsen Treffs Absperrgitter . Während der Kirmes wurde die Konkurrenz in Form eines großen Bierstandes direkt vor die Tür gesetzt. Die Corona-Zeit und die in jüngster Zeit in allen Bereichen steigenden Preis taten schließlich ihr Übriges. Jetzt wird für das Cafe im Herzen der Stadt, das zuvor jahrelang leer gestanden hatte, wieder ein neuer Mieter gesucht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert