Ein Drittel der geförderten Wohnungen verlieren ihre Bindung



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Ein dickes Lob gab es heute im Bau- und Planungsausschuss von Dipl.-Ing. Raumplanerin Regina Höbel von Institut InWIS für die Stadt. In ihrer Studie zum bezahlbaren Wohnen in Bocholt stellte die Projektleiterin fest, dass bereits viel gemacht wurde und noch mehr in Planung sei. Als Beispiel nannte sie das KuBAaI-Gelände (Foto).  Der Bedarf an kostengünstigen Wohnungen liegt nach Berechnungen der Expertin bis 2030 dadurch lediglich noch bei 100, also sieben pro Jahr. Eine Gefahr allerdings liegt in der auslaufenden Bindungsfrist der bestehenden Sozialwohnungen, hieß es. Ein Drittel davon verlieren in den kommenden Jahren ihren Status und wandern ab in den freien Markt. 

Rund 18 Prozent der Bocholter Privathaushalte sind einkommensschwach. Betroffen sind nicht nur Hartz-4-Empfänger, sondern auch Rentner, Niedriglöhner und andere. Hinzu kommen zunehmend mehr Flüchtlinge. Auch das lässt den Bedarf an bezahlbaren Wohnraum steigen.

Höbel empfahl, Investoren auch weiter Anreize für die Erstellung von gefördertem Wohnraum zu geben. Zudem biete das Handlungsfeld Bindungsverluste „enormes Potenzial“. Hier könne unter anderem künftig  die Differenz zwischen geförderter und freier Miete von der Stadt bezahlt werden, so ein Vorschlag der Raumplanerin.

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