„Gute Vernetzung hilft Opfern schneller und effektiver“



Vertreterinnen der „Runden Tische gegen häusliche Gewalt“ im Münsterland trafen sich zum Austausch im Borkener Kreishaus

Zu einem Austausch über ihre Arbeit trafen sich jetzt die Verantwortlichen der „Runden Tische gegen häusliche Gewalt“ im Münsterland. „Diese Gremien sind interdisziplinäre Zusammenschlüsse von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mit vereinten Kräften der häuslichen Gewalt und der Gewalt gegen Mädchen und Frauen entgegenzuwirken“, erklärt Irmgard Paßerschroer, die als Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung Borken auch seit vielen Jahren den Vorsitz des Gremiums im hiesigen Kreisgebiet innehat.

Die Treffen der Runden Tische im Münsterland werden in der Regel mindestens einmal jährlich durchgeführt, doch coronabedingt konnten in den vergangenen zwei Jahren keine Zusammenkünfte in Präsenzform stattfinden. Umso intensiver war der jetzige Austausch. „Ziel dieser Treffen ist es, sich über die Strukturen, Ziele und Schwerpunkte auszutauschen, gegenseitig über die durchgeführten und geplanten Projekte und Aktionen zu informieren sowie Ideen und Anregungen weiterzugeben“, betont die Gleichstellungsbeauftragte. Gerade in Krisenzeiten sei es wichtig, von den Erfahrungen der anderen Runden Tische zu profitieren. Die Vernetzung trage dazu bei, Opfern schneller und effektiver zu helfen sowie wirksame präventive Maßnahmen gegen häusliche und sexualisierte Gewalt zu entwickeln.

Zum Hintergrund: „Runder Tisch gegen häusliche Gewalt“

Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen weltweit. Jede dritte Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Partnerschaftsgewalt erlitten. Betroffen sind dabei Frauen aus allen sozialen Schichten. In Zusammenhang mit dem Gewaltschutzgesetz, das im Jahr 2002 in Kraft getreten ist, wurden in vielen Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen die „Runden Tische gegen häusliche Gewalt“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Gewalt gegen Mädchen und Frauen im Allgemeinen und Partnerschaftsgewalt im Besonderen entgegenzuwirken. Kampagnen, Ausstellungen, fachspezifische Veranstaltungen, Fortbildungsmaßnahmen und eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit sollen den Kampf gegen Gewalt an Frauen unterstützen und die Menschen für das Thema sensibilisieren. Unterstützend hinzugekommen ist im Jahr 2018 die sogenannte „Istanbul-Konvention“, die die Mitgliedsstaaten (unter anderem Deutschland) dazu verpflichtet, gegen alle Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen – insbesondere häusliche Gewalt – vorzugehen.

„Wir planen derzeit die Veranstaltungen im Kreis Borken für das Jahr 2022. So steht schon fest, dass anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen im November eine große Fachtagung stattfinden wird. Auch eine Ausstellung sowie verschiedene Fortbildungen werden von mehreren Arbeitsgruppen unseres Runden Tisches vorbereitet“, erklärt Irmgard Paßerschroer abschließend.

Nähere Informationen zu den Aktivitäten und Hilfsangeboten des „Runden Tisches gegen häusliche Gewalt“ im Kreis Borken gibt es auf der Internetseite www.gewalternativen.de.

Zum Austausch im Borkener Kreishaus trafen sich (v. li.): Anke Herbstmann (Gleichstellungsbeauftragte Kreis Coesfeld), Daniela Eggenstein (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Oelde, Kreis Warendorf), Irmgard Paßerschroer (Gleichstellungsbeauftragte Kreis Borken), Brigitte Kumpmann (Gleichstellungsbeauftragte Kreis Steinfurt), Martina Dreckmann, Barbara Alex-Becker (beide Gleichstellungsbeauftragte Kreis Recklinghausen). Auf dem Foto fehlt: Claudia Welp, Gleichstellungsbeauftragte (Stadt Münster)

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Quelle: Kreis Borken

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