Kalkulation fertig: Rathaussanierung- und Aufstockung kosten 64,73 Millionen Euro



Die Erweiterung und Sanierung des Rathauses am Berliner Platz wird voraussichtlich 64,73 Millionen Euro kosten. Nach Abzug von 8 Millionen Euro Förderung bleibt ein Eigenanteil für die Stadt Bocholt in Höhe von 56,73 Millionen Euro. Die Verwaltung empfiehlt die Aufstockung um ein komplettes viertes Oberschoss (Zeichnung). Auf diese Wesie soll Platz für rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Für andere teure Pläne wie etwas das kybernetische Heiz- und Lüftungsmodell oder einen zusätzlichen Mehrzwecksaal wurden neue, preisgünstigere Lösungen gefunden. Die Pläne dazu wurden soeben dem Rat vorgestellt. Der soll diese nun in nur neun Tagen beraten und beschließen. Alternativen wie ein Neubau oder die Mitnutzung des Gigasetgebäudes wurden verworfen. Ein Bürgerbegehren, wie im Wahlkampf 2020 in Aussicht gestellt, wird es aller Voraussicht nach nicht geben.

Nach Ansicht von Thomas Kerkhoff hat das Rathaus eine gute Substanz, auf die man aufbauen kann. Zudem konnte er offenbar durch Verhandlungen mit den Denkmalschützern erreichen, dass der Landschaftsverband Zugeständnisse machte. Unter anderem kann der zu kleine gewordene Ratssaal um 3,5 Meter nach außen herausgezogen und so erweitert werden. Das erspart einen zusätzlichen Anbau. Auch wird die Barrierefreiheit durch eine vom Denkmalschutz zuvor abgelehnte Tieferlegung des Foyers erreicht.

Die größte Neuerung ist jedoch die komplette Änderung der technischen Gebäudeausstattung. Statt eine zusätzliche Fassade vor die jetzige Fassade zu bauen, um den Zwischenraum für natürliche Warm- und Kaltluftströme zu nutzen, setzte die Gebäudewirtschaft jetzt auf ein „hybrides Modell“. Das sieht unter anderem konventionelle Heiz-, Kühl und Lüftungselemente unter den Decken der einzelnen Geschosse vor. Gleichzeitig soll damit auch der Schallschutz optimiert werden.

In Kombination mit einer Wärmeschutzverglasung sowie Beschattungselementen soll die neue Gebäudetechnik 77 Prozent Kohlendioxid und in ähnlichem Maße auch Betriebskosten einsparen. Voraussetzung ist allerdings, dass die alten, groß dimensionierten und ebenfalls denkmalgeschützten Lüftungsrohre außer im Erdgeschoss verschwinden. Auch dafür hat die Stadt offenbar die Zustimmung der Denkmalbehörden erhalten.

Einige der neu einkalkulierten Kosten sind nicht zwingend notwendig, nach Ansicht der Verwaltungsspitze aber „ratsam und empfehlenswert“. Dazu zählen unter anderem die Erweiterung des Bühnenhauses (500.000 Euro), neue Büromöbel (1 Mio. Euro), zusätzliche kleine Lüftungsfenster in der Außenfassade (380.000 Euro), moderne Medientechnik (500.000 Euro) oder die Neugestaltung der Außenanlagen (528.000 Euro). Ingesamt belaufen sich diese
bislang nicht budgetierten Mehrkosten auf 6,01 Millionen Euro.

Alternativvorschläge wie der Verzicht auf ein viertes, rund 7,7 Millionen Euro teures Obergeschoss bei gleichzeitig Ankauf, Umbau und Nutzung des Gigaset-Gebäudes hält Thomas Kerkhoff für „nicht sinnvoll“. Letztes werde wahrscheinlich 17 Millionen Euro kosten und rechne sich deshalb nicht, hieß es.

Auch einen Neubau lehnt der Verwaltungschef ab. Für den hat die Verwaltung denn auch nicht einmal eine konkrete Kostenplanung oder Wirtschaftlichkeitsberechnung gemacht.

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  1. Jochen Van acken says:

    Schulen müssten saniert werden wichtiger als das Rathaus herr kerkhoff ein funktionierendes Bürgerbüro das wäre eine Leistung von ihnen mit freundlichen Grüßen

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