„Klimapreis des Kreises“: Landrat Dr. Kai Zwicker ehrte Preisträger



Innovative Projekte des Vereins „Sonne für Gerechtigkeit Gemen e.V.“, der Familie Lauer sowie des Unternehmens Elektro Kass mit den Familien Tempelmann ausgezeichnet / Fünf weitere Beiträge erhalten Kreisförderung

Der Kreis Borken hat sich ambitionierte Ziele für den Klimaschutz gesetzt. Um sie erreichen zu können, ist eine aktive Beteiligung verschiedenster gesellschaftlicher Akteure notwendig und natürlich die Mitwirkung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger im Westmünsterland. Aus diesem Grund hatte der Kreis 2021 die „Allianz für Klimaschutz“ gegründet und begleitend dazu ein Förderprogramm aufgelegt. Hierzu gehört u. a. die Ausschreibung eines – teilbaren – Preises für bereits realisierte innovative Klimaschutzprojekte. Als Preisgeld standen für den dann im letzten Jahr erstmals durchgeführten Wettbewerb insgesamt 2.000 Euro bereit. Flankierend wurde gleichzeitig die Förderung beispielgebender Vorhaben ausgeschrieben – dafür stellte der Kreis 11.000 Euro zur Verfügung. Coronabedingt erst jetzt konnte Landrat Dr. Kai Zwicker im Beisein des Vorsitzenden des Kreisumweltausschusses Johannes Maus die drei Preisträger auszeichnen und die Förderbescheide für fünf weitere Projekte mit Vorbildcharakter übergeben. „Ich freue mich sehr, dass wir damit außerordentlich interessante Maßnahmen würdigen, die sicherlich vielen Anregung bieten werden, sich im eigenen Bereich selbst stärker als bisher mit dem Thema Klimaschutz auseinanderzusetzen“, erklärte dabei Dr. Zwicker.

Ort der Preisverleihung war das Alte Kloster in Borken-Gemen – ein Bauwerk, das einen engen Bezug zum 1. Preisträger hat: Dort trifft sich nämlich der Verein „Sonne für Gerechtigkeit Gemen e.V.“, dem für dessen Projekt „Ökologie für Ökonomie – Mit nachhaltiger Stromerzeugung einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten“ ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro zugesprochen wurde. Ebenfalls als Preisträgerin und mit einem Preisgeld von 500 Euro geehrt wurde die Familie Lauer aus Borken für die „klimagerechte Sanierung“ ihres neu erworbenen Eigenheims und ihre daraufhin stärker ökologisch ausgerichtete eigene Lebensführung. Weitere 500 Euro gehen an das Unternehmen „Elektro Kass“ und seine Auftraggeber für die Realisierung einer autarken Energieversorgung des landwirtschaftlichen Betriebes der Familien Tempelmann in Borken. Insgesamt 18 Beiträge waren nach dem Wettbewerbsaufruf beim Kreis Borken eingegangen und von einer fachkundigen Jury gesichtet worden.

Zu den Preisträgern:

Verein „Sonne für Gerechtigkeit Gemen e.V.“

Der 2007 gegründeter Verein mit aktuell 75 Mitgliedern erzeugt mit einer Photovoltaikanlage auf der Cordulaschule in Borken-Gemen – die Fläche stellt die Stadt Borken kostenlos zu Verfügung – „grünen“ Strom und fördert aus den daraus erzielten Erlösen kirchliche Entwicklungshilfeprojekte. Konkret wurde in den letzten Jahren eine indische Hausbauinitiative unterstützt. In diesem Rahmen konnten beispielsweise 2021 sechs Häuser für obdachlose Familien errichtet werden.

Familie Lauer, Borken

Die Familie hat bei ihrem Umzug nach Borken 2019 das erworbene Wohnhaus insbesondere mit Blick auf Heizung, Dämmung sowie Stromerzeugung umfassend „klimagerecht“ saniert. Auch im Alltag achtet die Familie bei der eigenen Lebensführung sehr auf die Verringerung ihres CO2-Abdrucks. Zum Beispiel hat sie einen insektenfreundlichen Garten angelegt und plant dort weitere Maßnahmen. Sie verwendet in der Region produzierte Lebensmittel und nutzt weitestmöglich Fahrräder. Gleichzeitig wirbt sie mit ihrem Verhalten für den Klimaschutz im häuslichen Bereich.

Unternehmen „Elektro Kass“ mit den Familien Tempelmann, Borken

Das Unternehmen „Elektro Kass“ hat gemeinsam mit einem weiteren Unternehmen den Wunsch der Familien Tempelmann, deren landwirtschaftlichen Betrieb mit Wärme und Strom autark zu versorgen, umgesetzt. Hierbei wirken Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Energiespeicher in optimaler Verbindung. Der Zukauf von Energie von Dritten ist auf diese Weise entbehrlich geworden. Das Vorhaben gilt damit als ein Musterbeispiel für Klimaschutz in der Landwirtschaft.

Folgende fünf Projekte erhalten zudem eine Kreisförderung, die auch eine Beratung bei der Konzepterstellung und Umsetzung sowie die Vermittlung von dienlichen Kontakten durch die Jury sein kann:

  • Nutzung von „Münsterländer Scheunenholz“ durch Olaf Rüter aus Südlohn-Oeding, in dem es um die nachhaltige Nutzung von Baumaterialien, vor allem aus älteren landwirtschaftlichen Gebäuden, geht. (Foto fehlt, da nicht bei Preisverleihung anwesend)
  • Einführung eines Mehrwegpfandsystems in der örtlichen Gastronomie durch den von Bürgerinnen und Bürgern getragenen Verein NATÜRlich Gescher e.V. (Förderbetrag 1.000 Euro)
  • Heranführung von Jugendlichen an das Thema Klimaschutz über verschiedeneste Kunstprojekte des Lehrers Herbert Thesing aus Schöppingen
  • Maßnahmen zur Müllvermeidung auf Friedhöfen durch wiederverwendbare Kerzenhalter einer Arbeitsgruppe der Katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul der Kirchen in Velen, Ramsdorf und Hochmoor (Förderbetrag: 5.000 Euro)
  • Angebot von Kochevents durch die Unternehmerin Sabrina Dankelmann von der „kostBar unverpackt GmbH“ Gescher mit dem Ziel, vegetarische und vegane mehrgängige Menüs zu kreieren und dabei auf „Lebensmittelrettung“, „Zero-Waste-Küche“, regionale und saisonale Lebensmittel sowie die CO2-Bilanz der Ernährung einzugehen (Förderbetrag: 5.000 Euro).

Hinweis an die Redaktionen:

Wie bereits berichtet, wurde der Klimapreis des Kreises Borken für das Jahr 2022 mit dem Slogan „Klima macht Schule“ speziell für die Grundschulen ausgelobt. Ausgesetzt sind Preisgelder von 1.000 Euro für den ersten, 500 Euro für den zweiten und 300 Euro für den dritten Platz. Infos zum diesjährigen Wettbewerb gibt es im Internet unter https://www.kreis-borken.de/klimapreis. Abgabeschluss ist bereits der 11. Mai 2022.

Landrat Dr. Kai Zwicker (2.v.re.) überreichte gemeinsam mit Johannes Maus, Vorsitzender des Kreisumweltausschusses (re.), und Jurymitglied Dr. Ulrike Janßen-Tapken von der Landwirtschaftskammer Kreisstelle Borken (li.) ebenfalls an Sabrina Dankelmann (Mitte) und Ihrem Team von der „kostBar unverpackt GmbH“ eine Kreisförderung.

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Ebenfalls eine Kreisförderung überreichte Landrat Dr. Kai Zwicker (3.v.re.) gemeinsam mit Johannes Maus, Vorsitzender des Kreisumweltausschusses (2.v.re.) und Jurymitglied Ingo Trwainski von der WFG für den Kreis Borken (li.) an die Arbeitsgruppe der Katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul der Kirchen in Velen, Ramsdorf und Hochmoor.

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Herbert Thesing (2.v.li.) bekam eine Kreisförderung von Landrat Dr. Kai Zwicker (2.v.re.), dem Vorsitzenden des Kreisumweltausschusses, Johannes Maus (re.) und Jurymitglied Ingo Trawinski, Leiter Betriebsberatung der WFG für den Kreis Borken (li.), für das Heranführen von Jugendlichen an das Thema Klimaschutz.

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Landrat Dr. Kai Zwicker (2.v.re.) überreichte gemeinsam mit Dr. Sylvia Löhr, Jurymitglied und Veterinärmedizinerin (Mitte), und Johannes Maus, Vorsitzender des Kreisumweltausschusses dem Verein NATÜRlich Gescher e.V. eine Kreisförderung für die Einführung eines Mehrwegpfandsystems in der örtlichen Gastronomie.

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Martin Kaß (2.v.li.) erhielt von Landrat Dr. Kai Zwicker (2.v.re.) gemeinsam mit Johannes Maus, Vorsitzender des Kreisumweltausschusses (re.), und Jurymitglied Thomas Venhorst von der Kreishandwerkerschaft Borken die Auszeichnung für den dritten Platz des „Klimapreises“.

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Landrat Dr. Kai Zwicker (2.v.re.) ehrte gemeinsam mit Johannes Maus, Vorsitzender des Kreisumweltausschusses (re.), und Martin Hillenbrand, Jurymitglied und Vorsitzender der Naturfördergesellschaft für den Kreis Borken (li.) Familie Lauer mit dem zweiten Platz des „Klimapreises“.

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Landrat Dr. Kai Zwicker (2.v.re.) überreichte gemeinsam mit Johannes Maus, Vorsitzender des Kreisumweltausschusses (re.), und Jurymitglied Lukas Drengk, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung der Kreisverwaltung Borken (li.) die Urkunde für den ersten Platz des „Klimapreises des Kreises Borken“ an Peter Sonntag (Mitte) für den Verein „Sonne für Gerechtigkeit Gemen e.V.“.

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Landrat Dr. Kai Zwicker (2.v.li.) zeichnete gemeinsam mit Johannes Maus, Vorsitzender des Kreisumweltausschusses (re.) und den Jurymitgliedern die Preisträgerinnen und Preisträgern des ersten „Klimapreises des Kreises Borken“ aus.

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Quelle: Kreis Borken

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