Lehrerinnen und Lehrer informierten sich über Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit Handicap



Kreis Borken/Borken. Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für Jugendliche ein wichtiger Schritt, bei dem sie in der Regel umfassende Unterstützung benötigen – sowohl von Eltern als auch von Lehrerinnen und Lehrern sowie von der Berufsberatung der Arbeitsagentur. Im Sinne des Inklusionsgedankens finden sich in den Schulklassen immer häufiger auch Schülerinnen und Schüler mit Behinderung. Für die Lehrpersonen ist es daher wichtig zu wissen, wie sie Jugendliche mit Handicap auf ihrem Weg in den Beruf unterstützen können. Hierzu informierte das Schulamt für den Kreis Borken gemeinsam mit der Kommunalen Koordinierungsstelle „Kein Abschluss ohne Anschluss“, der Agentur für Arbeit Coesfeld und dem Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) in einer Tagung rund 65 Fachleute.

Carolin Ischinsky, Schulaufsichtsbeamtin im Schulamt für den Kreis Borken, und Hubert Borgmann, Leiter der Reha-Beratung der Arbeitsagentur, begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schulen und Bildungseinrichtungen des Kreises Borken im Kreishaus und betonten: „Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die jungen Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf auf den Weg ins Berufsleben zu begleiten.“ Individuelle Hilfestellungen seien bereits im Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“ vorgesehen, das seit 2012 im Kreis Borken umgesetzt werde. In den Fachvorträgen gingen die Referentinnen und Referenten auf einzelne Beispiele für Unterstützungsmöglichkeiten ein.
Rita Krümpelmann, Mitarbeiterin aus dem Bereich Bildung und Integration des Kreises Borken, verwies auf Praxiskurse und Langzeitpraktika, die Schülerinnen und Schülern mit Handicap zur Verfügung stehen. „Welches Angebot zu welchem Jugendlichen passt, ist schulintern mit Lehrkräften und den Koordinatoren der Berufsorientierung abzustimmen.“ Karin Lebek, Koordinatorin im LWL-Integrationsamt, stellte die behinderungsspezifische Umsetzung bei der Berufsorientierung vor. Über notwendige schulische Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der individuellen Förderung berichteten Vertreterinnen und Vertreter der Sekundarschule Heek und der Gesamtschule Gronau.
Anhand der vorgestellten Praxisbeispiele und der konzeptionellen Überlegungen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Möglichkeiten und Schwierigkeiten der schulischen Förderung bei der Orientierung zur Berufswahl.
Arbeitsagentur-Fachmann Hubert Borgmann betonte, dass nicht immer der unmittelbare Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung sinnvoll sei: „Die individuelle Situation des Jugendlichen ist entscheidend. Für jeden jungen Menschen gilt es festzustellen, ob er schon reif für eine Ausbildung ist.“ Manchmal sei es besser, sie zunächst in einer einjährigen berufsvorbereitenden Maßnahme gezielt auf das Berufsleben vorzubereiten. Unterstützung bei der Entscheidung gebe es im Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit.
Im Anschluss an die Vorträge hatten die Lehrkräfte die Gelegenheit, konkrete Fragen und Fallbeispiele zu besprechen. Dies nutzten sie rege und konnten so viele Tipps und Informationen mit an ihre Schulen nehmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert