Nabu kritisiert rüde Räumung von Gräben – ESB wehrt sich



Der Naturschutzbund kritisiert die Vorgehensweise der Bocholter Behörden beim Räumen von Gräben und Kleingewässern. „Mit schwerem Gerät wird die Vegetation aus dem Bachbett entfernt. Dadurch soll das Wasser schneller abfließen können und bei viel Niederschlag soll somit der Gefahr eines Hochwassers vorgebeugt werden. Mit der Baggerschaufel wird aber nicht nur dem Bachbett in seiner Struktur Schaden zugefügt, sondern mit dem Entfernen des Schlammes, des Laubes und der Vegetation werden auch viele Kleinstlebenwesen entfernt, die dann anschließend auf dem Land vertrocknen“, schreibt Nabu-Kreisvorsitzender Michael Kempkes und fügt als Beweis ein Foto das Sandbaches an.

Der mit den Arbeiten beauftragte Entsorgungs- und Servicebetrieb wehrt sich. „Durch das Entfernen des abgelagerten Sandes in der Sohle wird gewährleistet, dass das Gefälle im Gewässer aufrecht erhalten bleibt. Würde man diese Arbeiten vernachlässigen, käme es mittelfristig zum Rückstau und langfristig zum unkontrollierten Ausufern des Gewässers. Dies würde besonders in den besiedelten Bereichen aber auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen unzulässige Schäden verursachen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Auch die Forderung der Naturschützer, die Gewässer nachhaltiger zu bewirtschaften, sie strukturreicher zu gestalten und naturnahe Retentionsflächen zu schaffen, so dass Hochwasser keine Gefahrenlage darstellen, stößt beim ESB auf Widerspruch. „Die Unterhaltung von kilometerlangen Gewässerabschnitten mit einem Handschneidegerät ist nicht umsetzbar und letztlich nicht wirtschaftlich. Lediglich in Waldbereichen werden Abschnitte mittels Handschneider freigeschnitten. Der Bewuchs der Gewässerböschung ist in einigen Teilen dort so stark ausgeprägt, das eine andere Unterhaltung nicht möglich ist. Zudem ist der Aufwuchs durch die Beschattung dort auch nicht so stark ausgeprägt“, heißt es in einer Stellungnahme.

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