Nervenschlacht und starke Leistungen: TSV bei der Deutschen Meisterschaft



Sie ist eine der größten Arenen in Deutschland – die Lanxess Arena in Köln. Am vergangenen
Wochenende war sie Austragungsort für die 51. Deutsche Meisterschaft im karnevalistischen
Tanzsport des Bund Deutscher Karneval e. V.
Es galt bei dieser Veranstaltung die neuen Deutschen Meister im Garde- und Schautanz zu
ermitteln. Mittendrin: Die Tanzsportgarde des TSV Bocholt, die sich mit insgesamt 7 Tänzen in
3 Altersklassen für dieses Event qualifiziert hat.
Bereits die Eröffnungsfeier sorgte für den ein oder anderen Gänsehautmoment. So wurde u. a. die
Nationalhymne von Rapper Eko Fresh gesungen und Schirmherrin Annegret Kramp-Karrenbauer
fand wertschätzende Worte für alle Tänzerinnen und Tänzer.
Danach wurde es sportlich. In der Altersklasse Jugend (Altersklasse 6-10 Jahre) gingen in jeder
Disziplin die „Besten 11“ aus ganz Deutschland an den Start.
Die 18 Jugend-Tänzerinnen der Tanzsportgarde holten sich dabei im Marschtanz mit 428 Punkten
einen hervorragenden 5. Platz und bewiesen damit, dass sie zurecht zu den besten Garden in
Deutschland gehören.
In der Disziplin „Solisten weiblich“ wollte Helene Pferdekemper zeigen, wofür sie ein Jahr lang
trainiert hat. Mitten im Tanz stockte dann die Musik und die Jury-Obfrau unterbrach den Tanz. Wie
sich herausstellte, war ein technischer Grund die Ursache für den Abbruch, so dass Helene noch
einmal – unter großem Jubel der Zuschauer – von vorn starten durfte. Dann passierte das, was
sich kein Tänzer wünscht, schon gar nicht auf einer Deutschen Meisterschaft. Die Musik sprang
wieder. Helene ließ sich nichts anmerken und tanzte ihre Choreografie zu Ende, um noch eine
Wertung zu bekommen. Ein Moment, den das fachkundige Publikum mit Standing Ovations und
tobenden Applaus honorierte. Am Ende sicherte sich Helene Pferdekemper mit 436 Punkten
Platz 6 – nur einen Punkt hinter Platz 4. Eine nervenstarke Leistung.
Auch im Schautanz wurde es noch einmal emotional. Ein letztes Mal wurde die Choreografie zu
„Spürst du den Zauber?“ den Juroren präsentiert. Die 22 Mädchen zeigten dabei ihren wohl
schönsten Durchgang der ganzen Session und holten sich mit 429 Punkten einen tollen 7. Platz.
Am Nachmittag ging es dann für die Junioren (Altersklasse 11-14 Jahre) auf die Bühne. Hier
traten jeweils die „Besten 13“ aus ganz Deutschland gegeneinander an.
Die 15 Tänzerinnen der Tanzsportgarde des TSV Bocholt wussten im Marschtanz zu überzeugen
und sicherten sich mit 431 Punkten Platz 8 in einem starken Teilnehmerfeld.
Am späten Abend dann die Disziplin Schautanz. Auch für die Junioren war es der letzte Auftritt als
„Helden der Neuzeit“.
Doch es gab erneut technische Probleme. Auch hier stockte mitten in der Choreografie die Musik.
Die Tänzerinnen ließen sich jedoch nicht beirren und tanzten weiter – bis die Juryobfrau auch hier
unterbrach. Schnell wurde neue Musik organisiert und mit der neuen CD funktionierte dann auch
der Auftritt.
Die Halle stand hier um kurz vor 22 Uhr noch einmal richtig Kopf und das Publikum zeigte einmal
mehr, was Fairness und gegenseitige Unterstützung bedeuten. Die Nervenstärke der TSVTänzerinnen
wurde mit 437 Punkten und einem TopTen-Platz (Platz 10) belohnt.
Am Sonntag standen dann für die Ü15-Garde die Wettbewerbe in der Lanxess-Arena zu Köln auf
dem Programm. Die „Besten 15“ aus ganz Deutschland gingen in dieser Altersklasse hier an den
Start.
Zunächst präsentierte die Garde ihren Marschtanz. Starke 443 Punkte war den Juroren dieser
Tanz wert. Das bedeutete in der Abschlusstabelle Rang 11 in einem unglaublich hochklassigen
Teilnehmerfeld.
Ein paar Plätze weiter nach oben ging es dann in der Disziplin Schautanz. „Die Legende der
Nordmänner“ kam sehr gut an – sowohl beim Publikum als auch bei den Juroren. Die TSVTänzerinnen
zeigten einen großartigen Durchgang und sicherten sich mit 457 Punkten Platz 6 in
dieser starken Konkurrenz – lediglich 2 Punkte von Platz 4 entfernt. Der Jubel bei der Wertung
war entsprechend riesig.
Cheftrainerin Jutta Gerritsen: „Wir hatten uns mit 7 Tänzen für Köln qualifiziert und haben 7 x
zeigen können, warum wir zu den Besten in ganz Deutschland gehören. Die Stimmung in dieser
riesigen Halle war fantastisch – und geprägt vom Fair-Play-Gedanken. Wenn mehr als 5.000 bzw.
8.500 Menschen Stimmung machen, ist das schon grandios. Dies miterleben zu dürfen, war schon
sagenhaft. Meine Tänzerinnen können stolz auf ihre Leistung sein. Sie haben alles gegeben,
haben Herzblut gezeigt. Dass zwei Mal die Musik aufgrund eines technischen Fehlers stockte, hat
uns nicht umgehauen. Im Gegenteil – wir haben zeigen können, was in uns steckt. Wir, damit
meine ich alle Trainer und Betreuer, aber auch alle Eltern und Freunde der Tanzsportgarde, sind
unheimlich stolz auf alle Tänzerinnen und haben die Gruppen entsprechend gefeiert. Jetzt heißt
es erstmal ausruhen und das Erlebte verarbeiten. Und dann greifen wir wieder neu an, denn wir
wollen im kommenden Jahr auf der 52. Deutschen Meisterschaft in Hannover beweisen, dass
immer mit uns zu rechnen sein muss.“

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