Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen im Fokus



Kreis Borken/Borken. Im Kreishaus Borken informierten sich jetzt rund 100 Fachleute aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Schulsozialarbeit über das Thema „seelische Gesundheit“. Die Abteilung Kinder- und Jugendförderung des Kreises Borken hatte dazu eingeladen und dies aus wichtigem Grund: Vermehrt hat diese Abteilung in den vergangenen Monaten Rückmeldungen erhalten, dass psychische Auffälligkeiten und seelische Erkrankungen bei jungen Menschen zunehmen: „Es besteht folglich bei Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, ein großer Bedarf, sich über psychische Erkrankungen zu informieren“, erläutert Ute Isferding, zuständige Abteilungsleiterin im Kreisjugendamt Borken. Dabei gehe es vor allem um Krankheitsbilder mit ihren Symptomen und Ursachen sowie um Hinweise zu Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten.
Für den Fachtag konnten die Veranstalter zwei Experten gewinnen, die sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit täglich mit dem Themenfeld „seelische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen“ auseinandersetzen. „Sie verfügen somit nicht nur über theoretisches Wissen, sondern sprechen auch aus eigener praktischer Erfahrung“, betont Ute Isferding. So ist Dr. Christian Zoll leitender Arzt der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Borken. Er befasste sich in seinem Vortrag mit Depressionen und selbstverletzendem Verhalten bei jungen Menschen. Zudem gab er einen Überblick über Behandlungsmöglichkeiten sowie die Arbeit der Tagesklinik und stellte sich den Fragen zu dem Themenfeld.
Dr. Sascha Borchers, Schulpsychologe und Krisenbeauftragter der Regionalen Schulberatungsstelle des Kreises Borken, ging auf den Umgang mit selbstmordgefährdeten Jugendlichen ein: „Suizid ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen“, berichtete er. Auch er müsse sich zunehmend mit dem Thema Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten auseinandersetzen. Der Psychologe erklärte den Fachkräften, wie sie mit betroffenen Kindern und Jugendlichen im Berufsalltag konkret umgehen sollen und wo sie entsprechende Hilfsangebote finden.
„Nicht nur der professionelle Umgang mit psychischen Auffälligkeiten und Erkrankungen wird für die Fachkräfte der Jugendhilfe und für den Bereich der Schule immer bedeutsamer. Auch das Thema der Prävention muss einen größeren Stellenwert bekommen“, fasste Ute Isferding den Fachtag zusammen. Im Anschluss an die Vorträge nutzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit für einen fachlichen Austausch.

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