Serie 36,5 Grad: Camilla Daum – Musik ist Leidenschaft



 

Von BERTHOLD BLESENKEMPER (Text) und KIRSTEN ENK (Fotos)

Es ist ruhig geworden um sie. Camilla Daum stört das nicht. „Musik ist mein Hobby, meine Leidenschaft. Aber eine Karriere als Sängerin stand nie zur Debatte“, versichert die 21-jährige, einstige Voice-of- Germany-Kandidatin aus Bocholt. Umso mehr genießt sie es heute, wieder mal im Rampenlicht zu stehen. So wie Ende Oktober diesen Jahres bei der Verleihung des Deutschen Filmmusikpreises 2016 in Halle (Saale). Komponist Timo Pierre Rositzki hatte den Preis in der Kategorie Bester Song im Film für den Titelsong „Alive“ aus der deutschsprachigen Verfilmung des Jugendromans „Boy 7“ erhalten. Und Interpretin Camilla Daum durfte daraufhin live singen.

Camilla Daum hat sich verändert. Nicht nur äußerlich. Die langen Haare sind ab. Und es scheint, als ob die junge Frau darunter genauso entschlossen ihre Prioritäten modifiziert hat. Die 21-jährige wirkt abgeklärt. „Für mich stand immer fest, dass ich etwas Ordentliches lerne“ meint die Textilmanagement-Studentin. Deshalb schrieb sie sich nach dem Abitur am Berufskolleg Wasserturm an der Universität im niederländischen Enschede ein. Zurzeit absolviert Camilla zudem zwei Praxissemester in Düsseldorf.

Und was ist aus dem Traum einer Weltkarriere geworden? „Den gab es eigentlich nicht. Bei Voice of Germany habe ich ursprünglich nur mitgemacht, weil ich nach dem Abitur Zeit hatte und mal sehen wollte, wie weit ich komme“, berichtet die Bocholterin.  Bis zu Runde drei, den so genannten Knockouts, reichte es 2014 als Kandidatin von Rea Garvey. Und Camilla Daum erinnert sich gerne daran. Sie ist dankbar für und stolz auf die Erfahrungen, die sie bei den Profis gesammelt hat. Noch heute hat sie einige Kontakte zu anderen Kandidaten. „Wir haben damals so viel und lange zusammengehockt, da bleibt einfach etwas“, meint sie.

Ebenso treu ist die 21-jährige dem Bocholter Musicalprojekt „Showfactory“ geblieben. Angefangen hatte alles noch viel früher bei den Musicals der Musikschule unter der Leitung von Jule Wanders. Camilla Daum war damals 6 Jahre und sang für ihr Leben gern. „Nicht gut, aber viel“, schmunzelt sie heute darüber. Ihre Eltern förderten sie. Sie spendierten dem kleinen Talent einmal wöchentlich Gesangsunterricht. „Und sie haben mich immer unterstützt und waren bei jeder Aufführung dabei“, schildert die Bocholterin.

Das zahlte sich aus. Camilla Daum zehrt noch heute davon. Im Scheinwerferlicht zu stehen, hat sie selbstbewusst gemacht. „Ich habe keine Angst vor der Bühne“, berichtet die 21-Jährige. Nur das Lampenfieber bleibt. „Aber das muss sein“, meint Camilla. Die Erlebnisse helfen ihr nun im Studium weiter. Camilla Daum ist weltoffen und hat keine Scheu auf Menschen zuzugehen. Vielleicht liegt es aber auch an den brasilianischen Genen, die sie von ihrer Mutter geerbt hat.

Derweil müssen ihre Fans warten. Mehr als 9000 davon folgen der Bocholterin auf Facebook. Viel zu sehen und hören bekommen sie in letzter Zeit nicht. „Mir fehlt einfach die Zeit“, erklärt die 21-Jährige. Auch ein Indiz für Veränderung.

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