Für ein starkes Ehrenamt in Bocholt



Bocholt (PID). Wie kann man ehrenamtliches Engagement fördern und stärken? Um diese zentrale Frage geht es beim Projekt „Engagierte Stadt“. Bocholt ist eine von 50 Städten bundesweit, die vom Bund dabei unterstützt werden. Am vergangenen Wochenende fand im Europa-Haus der Auftakt statt. 60 Vertreter aus Institutionen, Vereinen und Verbänden nahmen teil und diskutierten verschiedene Themen. Lokal koordiniert wird das Projekt vom Verein Leben im Alter e.V. (L-i-A) und der Ehrenamtsstelle der Stadt Bocholt.
Bocholt als gutes Beispiel
„Frag doch mal die Bocholter!“ Das antwortet Miriam Junker-Ojo vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend immer dann, wenn sie gefragt werde, Beispiele für bürgerschaftliches, vernetztes Engagement zu nennen. „Ich empfehle Bocholt stets als gutes Beispiel.“
Tatsächlich startet Bocholt beim Thema Ehrenamt nicht bei null. Im mittleren dreistelligen Bereich liege die Zahl der Organisationen und Vereine, in denen sich Ehrenamtliche engagieren, berichtete Bürgermeister Peter Nebelo: „Ohne Ehrenamt wäre Bocholt heute nicht so aufgestellt, wie es sich darstellt.“ Die Stadt würdige soziales Engagement etwa mit Vergabe der Ehrenamtskarte. Zudem sei mit der Freiwilligenagentur eine Koordinierungsstelle geschaffen worden.
Vorhandenes stärken, neue Anreize schaffen
Dennoch sei es wichtig, vorhandene Strukturen zu stärken und neue Anreize zu schaffen, denn, so Nebelo: „Der demografische Wandel wird uns in Zukunft auch im Bereich des Ehrenamtes treffen.“ Allein beim Thema Integration könne bürgerschaftliches Engagement viel bewirken.
Das hat auch der Bundesregierung erkannt und fördert deshalb in den Kommunen die Freiwilligenkultur. Junker-Ojo: „Wir erwarten von diesen Prozessen Vernetzung, Kooperation und Nachhaltigkeit.“ In Bocholt sei die Ausgangslage „bestens. Man ist mit dem Verein „Leben im Alter“ gut aufgestellt, zudem ist die Stadt als dauernder Partner mit im Boot.“
Nachwuchsgewinnung, Bildung und Qualifizierung von Mitgliedern, Zusammenarbeit von Vereinen und Verbänden mit der Wirtschaft, bessere Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit: In vier Workshops ging es bei der Auftaktrunde um Themen, die Vereinen und Institutionen heutzutage auf den Nägeln brennen.
„Gemeinsame Ehrenamtskultur entwickeln“
Andrea Unland und Agnes Wellkamp vom Verein L-i-A betonten, dass es nicht nur um Austausch gehe: „Wir möchten eine gemeinsame Kultur entwickeln.“ Rainer Howestädt, städtischer Ehrenamtskoordinator, ergänzte: „Es geht darum, gemeinsam Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich etwas entwickeln kann. Als Stadt setzen wir mit der Freiwilligenagentur praktisch die Klammer um das gesamte Projekt.“
Termine
Die nächsten Treffen zu den Querschnittsthemen finden jeweils von 18-20 Uhr im Europa-Haus Bocholt statt. Hierzu sind auch weitere Interessierte eingeladen. Am 1. März geht es um das Thema „Nachwuchssicherung“, am 3. März um „Öffentlichkeitsarbeit“ und am 17. März um „Bildung und Qualifizierung“. Infos bei L-i-A unter 02871/217 65 655 oder bei der Stadt Bocholt unter 02871/953 503. Eine Bildergalerie zur Auftaktveranstaltung ist unter www.bocholt.de zu finden.

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