Kreis Borken. Das „Kommunale Integrationszentrum Kreis Borken“ (KI) hat seit Oktober 2017 einen großen Pool an Dolmetschern und Übersetzern aufbauen können. Rund 90 Personen stehen inzwischen kreisweit zur Verfügung. Sie stellen – auch kurzfristig einsetzbar – in 40 verschiedenen Sprachen und Dialekten eine reibungslose Kommunikation für und mit Migranten sicher. Die Bandbreite reicht von Albanisch über Guangdongnesisch bis zu Ungarisch und Urdu. Vielen Menschen, die wenig oder kaum Deutsch sprechen, aber auch Schulen, Behörden und anderen Institutionen konnte so bereits geholfen werden. Damit sich diese „Sprachmittler“ einmal untereinander austauschen können, hatte das KI nun erstmals ein Treffen organisiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus allen Teilen des Kreises Borken.Sie erwartete zunächst ein vielseitiges Informationsprogramm, für das Julia Ščerbová verantwortlich zeichnete. Nach der Begrüßung durch Torsten Henseler und Sigrun Plogmann vom KI-Team stellte Maissa Dorn, die in Bocholt ein Übersetzungsbüro betreibt, die Anforderungen an professionelles Dolmetschen vor. Dabei berichtete sie aus ihrer langjährigen Berufspraxis als Dolmetscherin und Übersetzerin für Arabisch/Deutsch und Deutsch/Arabisch. Eingesetzt wird Maissa Dorn auch bei Gerichtsverhandlungen, Vernehmungen, Verhandlungen und Tagungen. Bei allen Terminen sei es von großer Bedeutung, Distanz zu den Klienten und Neutralität zu wahren, erklärte sie.Nikolas Geschwill aus Köln sorgte anschließend unter dem Motto „eine Sprache, die jeder spricht“ für den richtigen musikalischen Rahmen. Beim gemeinsamen Musizieren ergaben sich in der Tat viele interessante neue Kommunikationsmöglichkeiten unter den Gästen. „Genau das haben wir ja mit unserer Veranstaltung beabsichtigt“, freute sich Organisatorin Julia Ščerbová, denn der auf diese Weise aufgenommene Gesprächsfaden riss auch im weiteren Verlauf des Treffens nicht mehr ab.Julia Ščerbová selbst berichtete abschließend darüber, in welchen Fällen die KI-Sprachmittler 2018 tätig geworden waren und welche Sprachen besonders häufig angefragt wurden. Im kommenden Jahr werde das Angebot an Sprachen weiter ausgebaut, in dem neue Sprachmittler qualifiziert und die bereits aktiven Sprachmittler in ihrer Tätigkeit durch Seminare unterstützt werden, betonte sie.Stichwort Sprachmittlerpool:Für eine unmissverständliche Kommunikation ist es wichtig, dass alle Beteiligten die gesprochene Sprache verstehen. Vor allem bei der Integration ist das ein zentraler Faktor, denn Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Daher unterstützt das KI seit Oktober 2017 gezielt Beratungsstellen, Bildungseinrichtungen und Behörden im Kreis Borken mit einem zentralen Sprachmittlerpool. Dieses Angebot wird durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert und steht kostenlos zur Verfügung.Personen, die kaum oder kein Deutsch sprechen, bringen oft zu wichtigen Gesprächen in Schulen und Kindertageseinrichtungen, bei Behörden oder in Beratungsstellen Bekannte, Verwandte oder die eigenen Kinder zum Übersetzen mit. Doch auch hier können Verständigungsprobleme auftreten. Das KI ermöglicht es daher, für solche Situationen Dolmetscher hinzuzuziehen. Diese tragen dann dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und Beratungsgespräche effizienter zu gestalten. Die Sprachmittler haben eine unparteiische Stellung und unterliegen der Schweigepflicht. In Schulungen werden sie von Fachleuten weiterqualifiziert. Die Sprachmittler dürfen aber nicht bei Gesprächen, die wirtschaftliche und/oder rechtliche Konsequenzen haben und bei denen vereidigte Dolmetscherinnen und Dolmetscher benötigt werden, tätig werden.Falls für ein Gespräch oder eine Beratung eine Sprachmittlerin beziehungsweise ein Sprachmittler benötigt wird, kann Júlia Ščerbová vom „Kommunalen Integrationszentrum Kreis Borken“ unter Tel. 02861/82-1354 oder per E-Mail an j.scerbova@kreis-borken.de weiterhelfen.Stichwort „Kommunales Integrationszentrum Kreis Borken“:Das „Kommunale Integrationszentrum Kreis Borken“ (KI) gibt es seit dem 28. Juni 2016. Die ursprünglichen Säulen der KI-Arbeit sind die Bereiche Integration durch Bildung sowie Integration als Querschnittsaufgabe. Mit dem Handlungsfeld Neuzuwanderung und Flucht ist für die Kommunen und die Kommunalen Integrationszentren eine weitere Aufgabe hinzugekommen. Mehr Infos dazu gibt es unter www.bildungskreis-borken.de/ki.html.Das KI wird sowohl vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration als auch vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen mitfinanziert. Außerdem ist es über die Landeskoordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren Nordrhein-Westfalen mit allen anderen Kommunalen Integrationszentren in Nordrhein-Westfalen verbunden. […]