Aus Ideen werden Innovationen und wird Zukunft



Aus Ideen werden Innovationen und wird Zukunft

„Was die Zukunft anbelangt, so haben wir nicht die Aufgabe, sie vorherzusehen, sondern sie zu ermöglichen.“ Diese Weisheit von Antoine de Saint-Exupéry war das Leitmotiv vom „Tag der Ideen“, dem 1. Innovationsforum des Unternehmerverbandes, der am Dienstag im HAUS DER UNTERNEHMER in Duisburg stattfand. „Ideen und Innovationen sind gefragter denn je – um Herausforderungen wie Energieknappheit oder Fachkräftesicherung zu bewältigen, oder einfach, um den Geist der Erneuerung im Unternehmen lebendig zu halten“, sagte Tobias Fastenrath. Der Verbandsingenieur hatte das Programm mit insgesamt drei Vorträgen – best-practice aus Logistik und Pflege – und einer Fördermittelberatung zusammengestellt; eingeladen waren exklusiv die Mitgliedsunternehmen des Unternehmerverbandes. Was man tun kann, um Ideen zu generieren und Innovation zu fördern, stand im Mittelpunkt des Innovationsforums. Der erste Referent, Dr. Christof Ipsen aus Hamburg, trägt mit seiner Berufsbezeichnung „Lösungsfischer“ den Titel des Referats im Namen. Er erläuterte seine zehn Thesen darüber, was man aus der Corona-Krise lernen kann, wie Geschäftsmodelle und Produkte ins Wanken kommen und wie sie neu entstehen. Unter #Zusammenhalt stellte er heraus, dass gute Ideen insbesondere dann entstehen, wenn Menschen persönlich zusammenkommen. Viele Trends, die insbesondere in der Krise genutzt wurden, können sich die Unternehmen zunutze machen – so z. B. das Dynamic Pricing, das den aktuellen Bedarf von Kunden besser abbilden kann.

„Disruption“ war auch das Stichwort von Jan Herzogenrath von der startport GmbH. Sie entwickelt gemeinsam mit jungen Gründern im Duisburger Innenhafen Logistiklösungen, die die Branche nachhaltig verändern sollen. So hätte der 3D-Druck das Potenzial, die komplette Branche aus Transportieren und Lagern zu verdrängen, da die Konsumenten sich die gewünschten Teile selber drucken. Sein Plädoyer: Sich die Technologie selbst zunutze machen. Wie genau Start-ups Innovationsquelle für etablierte Unternehmen sein können, stellte er sehr anschaulich dar: Trends sehen und bedienen, zukünftige Marktplätze und Kunden entdecken oder neue Arbeitsweisen und Tools anwenden, sind hier die Stichworte. Start-ups gelinge es häufig, durch ihren Innovationsgeist Dinge in Frage zu stellen, Strukturen aufzubrechen und Innovationen besser anzuschieben. Als wichtigstes Instrument, um Ideen zu fördern, nannte Herzogenrath Plattformen, neudeutsch: Hubs – wobei es diese Zusammenkünfte zwecks Austauschs schon in der Antike gab. Die Idee dahinter: Innovation gelingt, wenn man seine Ideen teilt und so weiterentwickelt, Peer Groups für Referenzen findet, Trendradars und Inkubatoren nutzt oder Co-Working-Plätze bietet. Auch hier stellte sich heraus: Innovationen entstehen am besten dort, wo Menschen zusammenkommen und sich vernetzen. 

Eine konkrete Innovation für die Pflegebranche, die er selbst als realistischen Gamechanger für eine enkeltaugliche Pflege bezeichnete, stellte Marvin Schell von der StellaVitalis GmbH in Dinslaken vor. In all ihren Senioren-Einrichtungen gibt es einen so genannten Care Table. Der fahrbare Multitouch-Tisch vereint Spielekonsole, Videokonferenzen mit Angehörigen, Gottesdienst, virtuelle Reisen, Musikinstrumente und noch viele Anwendungen mehr, wie Schell vorführte. Besonders innovativ: Bislang getrennte Prozesse werden im Care Table integriert, wie z. B. die Inkontinenz-Sprechstunde. Marvin Schell stellte deutlich heraus, dass es für alle Tätigkeiten und Prozesse in der Pflege digitale Lösungen gebe. Häufig hake es aber am Veränderungs- und Umsetzungswillen, diese gebotenen Innovationen zu nutzen, die den Versorgungsprozess und die Beschäftigten deutlich entlasten können.
Während des Austauschs der Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Führungskräfte untereinander stand zudem Hans-Rüdiger Munzke vom IdeenNetzwerk in Lengerich zur Verfügung; er ist Spezialist für Fördermittel und Innovationsfinanzierung für KMU. „Wer, wie und wann auch immer: Um nachhaltig im Markt zu bestehen, müssen Unternehmen ihre Digitalisierung beschleunigen, ihre Wertschöpfungsketten reorganisieren und ihre Strategien immer wieder überprüfen und überarbeiten“, resümierte Fastenrath. Der Tag der Ideen hat dafür in jedem Fall viele Impulse geliefert.
 

Ansprechpartner

Quelle: Unternehmerverbandsgruppe

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