Einigung mit allen Beteiligten: Borgers-Restrukturierung kann wie geplant umgesetzt werden

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Das zu Beginn dieses Jahres eingeleitete Programm zur Restrukturierung der Borgers-Gruppe kann wie geplant umgesetzt werden. Das teilte das Unternehmen jetzt in einer Presseerklärung mit. Das Management des Spezialisten für textile Autobauteile und Maschinenbau-Lösungen habe mit den finanzierenden Banken, Automobilherstellern (OEMs), Gesellschaftern und Teilen der Belegschaft eine umfassende Solidarlösung erreichen können. Damit sei die Finanzierung der Gruppe für die kommenden Jahre gesichert. Geplant sei, bereits Jahr 2021 wieder eine solide branchenübliche Profitabilität zu erwirtschaften, heiß es weiter.

Die Übereinkunft sieht vor, dass die Banken die bestehenden Kreditlinien weiterführen und zudem zusätzliche Liquidität bereitstellen, um den Spitzenfinanzierungsbedarf von Borgers abzudecken. Die OEMs als wesentliche Kundengruppe leisten in unterschiedlicher Form Beiträge. Mit Vertretern der Belegschaft der Automotive-Sparte konnten – je nach Standort unterschiedliche – Zugeständnisse vereinbart werden. Zusammen bewegen sich die Beiträge aller drei Stakeholder im hohen zweistelligen Millionenbereich. Die darüber hinaus noch laufenden Verhandlungen über Beiträge der Beschäftigten in Bocholt zur langfristigen Sicherung des Standortes verlaufen konstruktiv und sind weit fortgeschritten.

Ralf Schmitz, Vorstand und CRO der Holdinggesellschaft Borgers SE & Co. sowie Partner der Beratungsgesellschaft Schmitz & Partner, Düsseldorf: „Die Verhandlungen in den vergangenen Monaten waren ohne Zweifel schwierig, zeitintensiv und komplex. Doch das erreichte Ergebnis ist für Borgers nicht nur wirtschaftlich gut und tragfähig, es zeigt auch, dass die Unternehmensgruppe mit ihren Sparten Automotive und Maschinenbau unverändert als etablierter und langfristig relevanter Partner gesehen wird. Diese Einschätzung wird durch die erfreuliche operative Entwicklung des Automotive-Geschäfts in den ersten fünf Monaten dieses Jahres untermauert.“ In den ersten fünf Monaten 2019 (Januar bis Mai) lagen die Gesamtleistung und das operative Ergebnis der Gruppe trotz der allgemeinen Konjunktureintrübung über Plan. Auch die Auftragslage entwickelt sich bisher im Rahmen der Erwartungen.

Werner Borgers, Vorstand und CEO der Borgers SE & Co. KGaA: „Ich bin erfreut und dankbar über das Verhandlungsergebnis. Alle Beteiligten haben in den vergangenen Monaten in konstruktiver und verantwortungsvoller Weise an dieser guten Lösung mitgearbeitet. Neben der konsequenten Umsetzung des Restrukturierungsprogramms werden wir in den kommenden Monaten weiter intensiv daran arbeiten, unsere Position als zuverlässiger und sehr innovativer Partner für unsere Kunden auszubauen. Dafür steht der Name Borgers seit mehr als 150 Jahren. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen wir auch künftig unseren Kunden bei textilen Automobilausstattungen Mehrwert in Sachen Akustik, Gewicht und Recycling bieten – und zwar unabhängig von der Antriebsart.“

Die Automobilsparte der Borgers-Gruppe war 2018 insbesondere durch die mangelnde Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften bei gleichzeitig stark steigenden Lohnkosten in Osteuropa und in den USA in die Verlustzone geraten. Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern führte zu deutlichen Effizienzeinbußen in den entsprechenden Werken und hohen Kosten für die Aufrechterhaltung der Lieferkette. Das Restrukturierungsprogramm umfasst im Wesentlichen drei Handlungsfelder:

1. Aufgabe nicht-profitabler Standorte: Nach der bereits 2018 erfolgten Schließung des US-Standortes in Vance/Bundesstaat Alabama wird – wie bereits bekanntgegeben – das strukturell defizitäre Werk in Dingden nahe des Firmensitzes Bocholt Ende des Jahres 2020 geschlossen. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern über einen Sozialplan und Interessenausgleich sollen in Kürze beendet werden.

2. Effizienzsteigerungen: In der gesamten Gruppe mit ihren weltweit 25 Werken wird die Effizienz im operativen Geschäft durch eine Vielzahl von bereits definierten Einzelmaßnahmen in den Bereichen Produktion, Logistik und Einkauf erhöht.

3. Kostenabbau: Weitere Einsparungen werden durch die Reduktion der allgemeinen Kosten und durch die Verschlankung von Verwaltung und produktionsnahen Abteilungen erzielt.

Auf Basis dieses Maßnahmenbündels sieht die Planung vor, dass die Borgers-Gruppe 2021 bei in etwa gleichem Umsatz wie 2018 (rund 900 Mio. Euro) eine erheblich verbesserte operative Rentabilität erwirtschaften wird. Dies setzt auch operative Verbesserungen und Einsparungen bei der deutlich kleineren Gruppensparte Maschinenbau (Firmengruppe Olbrich) voraus.

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