Krätze wieder auf dem Vormarsch – 206 Fälle kreisweit registriert



Kreis Borken. Die Krätze (Skabies) kommt weltweit vor und betrifft Personen jeden Alters. Krätzmilben können überall, wo es zu engeren zwischenmenschlichen Kontakten kommt,
übertragen werden – zum Beispiel zwischen Familienmitgliedern oder spielenden Kindern, aber auch zwischen Patienten beziehungsweise Pflegebedürftigen und dem medizinischen Personal. Eine indirekte Übertragung über unbelebte Gegenstände ist möglich, aber selten. Gemäß Infektionsschutzgesetz ist das gehäufte Auftreten von Krankheiten in Gemeinschafts- und Pflegeeinrichtungen dem zuständigen Gesundheitsamt anzuzeigen. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 206 Krätze-Fälle bei der Kreisverwaltung Borken gemeldet. Im Jahr 2017 waren es 142 Fälle. In diesem Jahr gab es bislang 22 Fälle (Stand: 15. Februar 2019).
„Brennen der Haut und Juckreiz, der bei Bettwärme besonders stark ausgeprägt ist, sind häufig erste Anzeichen der Krätze“, weiß Dr. Francis Abele-Haupts vom Kreisgesundheitsamt. „In aller Regel wird Jucken mit Kratzen beantwortet“, erklärt sie. So seien bei betroffenen Personen meist Kratzspuren, Ekzeme und Vereiterungen der Haut zu finden. Befallen sind vor allem Zwischenräume von Fingern und Fußzehen, Handgelenke, Ellenbeugen, Achseln, Brustwarzen, Bauchnabel und Genitalien. Die Krätzemilben graben sich in die obere Hautschicht des Menschen ein, wo die Weibchen über ihre Lebenszeit von etwa vier bis acht Wochen täglich mehrere Eier legen.
Schnelles Handeln ist bei dieser ansteckenden Erkrankung sehr wichtig. In den Einrichtungen müssen daher besondere Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet werden. Beispielsweise sollten Bettwäsche, Handtücher und Kleidung – soweit möglich bei mindestens 60 Grad – gewaschen und (Wohn-) Bereiche, in denen Symptome wie Juckreiz aufgetreten sind, vorsorglich gründlich desinfiziert werden.
„Betroffenen Einrichtungen steht das Kreisgesundheitsamt beratend zur Seite“, betont Dr. Abele-Haupts. „Die eigentliche Behandlung übernehmen aber die Ärztinnen und Ärzte vor Ort“, fügt sie hinzu. Erkrankte können Krätze mit Salbe und Tabletten behandeln. Kontaktpersonen, insbesondere Familienmitglieder und Partner, sowie Personen, die einen engen körperlichen Kontakt mit Erkrankten hatten, sollten sich zudem zeitnah ärztlich untersuchen und gegebenenfalls zeitgleich behandeln lassen.
Mehr Informationen zum Thema Krätze gibt es in einem Merkblatt unter www.kreis-borken.de/de/kreisverwaltung/formulare/gesundheit/infektionsschutz.

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