Kreis Borken lädt Interessierte zu einer Fortbildung über die Nestsuche der Asiatischen Hornisse ein
Kreis Borken lädt Interessierte zu einer Fortbildung über die Nestsuche der Asiatischen Hornisse ein
Seminar findet am Freitag, 22. März 2024, im Kreishaus in Borken statt
Drei Nester der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) wurden bereits im vergangenen Jahr im Kreis Borken gefunden. „Da sich das Insekt schnell ausbreitet, muss auch in 2024 wieder mit dem Auftreten des Tieres im Westmünsterland gerechnet werden. Aus den Erfahrungen anderer Regionen vermuten wir, dass künftig eine deutlich größere Anzahl an Nester gefunden wird“, sagt Patrick Lückel, Biologe des Kreises Borken. Um nun ehrenamtlich Tätige für die Nestsuche zu gewinnen, bietet der Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises am Freitag, 22. März 2024, von 14 bis 18 Uhr im Großen Sitzungssaal im Kreishaus in Borken, Burloer Straße 93, eine Fortbildung zum Thema Asiatische Hornisse an. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings wird um eine Anmeldung bis zum 19. März 2024 unter der E-Mail-Adresse an invasivearten@kreis-borken.de gebeten. Wenn sich Interessierte melden, die für Naturschutz-Organisationen tätig sind, sollten sie dies ebenfalls anmelden.
„Ziel der Fortbildung ist es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer grundlegende Kenntnisse zur Asiatischen Hornisse erhalten und gleichzeitig Methoden kennenlernen, um Nester zu suchen und auch erfolgreich zu finden. Daher richtet sich unser Angebot insbesondere an Personen, die diese Aufgabe wahrnehmen möchten“, erklärt Patrick Lückel. Zu Beginn der Fortbildung referiert Thomas Beißel, Landschaftsökologe, Hornissensachverständiger und Experte für die Asiatische Hornisse in Nordrhein-Westfalen, über die Biologie des Insektes. Dazu gehören der Lebenszyklus, die Artbestimmung und Besonderheiten des Tieres. Im Anschluss daran spricht Patrick Lückel über rechtliche Rahmenbedingungen mit Blick auf das Verhältnis zum besonderen Artenschutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Thomas Beißel erklärt dann die Nestsuche anhand verschiedener Methoden und Praxisbeispiele. Zum Abschluss gibt Hildegard Nießing, Obfrau für Bienenweide, Natur- und Umweltschutz des Imkervereins Borken, praktische Hinweise und Einblicke in den Lernprozess bei der Nestsuche im Kreis Borken.
Zum Hintergrund:
Die Asiatische Hornisse, eine invasive Art, ernährt sich räuberisch hauptsächlich von Hautflüglern (Honigbiene, Wespen und Wildbienen) – untergeordnet aber auch von Fliegen und Mücken. Sie wird dadurch als potenzielle Bedrohung für heimische Bienenvölker gesehen. Daher steht sie auf der EU-Liste der gebietsfremden invasiven Arten, die vorrangig zu bekämpfen sind. Auf diese Liste gelangen die Tiere, die als Hauptbedrohung für die Artenvielfalt, natürlichen Lebensräume und Ökosysteme gelten.
Die Asiatische Hornisse ist gekennzeichnet durch ihre schwarzbraune Brust, ihre leuchtend gelben Beine mit dunklen Beinansätzen, ihr leuchtend gelbes Gesicht mit orangegelber Stirnzeichnung sowie ihr gelb-orange gefärbtes letztes Hinterleibdrittel. Am Ende des ersten Hinterleibsegmentes trägt sie zudem eine dünne gelbe Binde. Die Körperlänge beträgt bis zu 2,5 Zentimetern. So ist sie einerseits durch eine geringere Größe als auch durch eine deutlich dunklere Körperfärbung recht gut von der Europäischen Hornisse zu unterscheiden.
Für die Bevölkerung ist die Asiatische Hornisse allerdings kein Grund zur Beunruhigung, weil sie nicht aggressiver als die heimischen Wespen oder Hornissen ist: Nur im unmittelbaren Nestbereich verteidigt sie sich und die Brut mit Stichen, insbesondere bei Erschütterungen des Nests. Die Stiche sind für Nicht-Allergiker ungefährlich und vergleichbar mit Wespen- oder Bienenstichen.
Um wirksame und effiziente Maßnahmen zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse (gilt als Bedrohung für Bienenvölker) durchführen zu können, ist es besonders wichtig, jede Sichtung mit genauer Standortangabe zu melden – gerne auch inklusive Foto. Eine Meldung ist bei der Unteren Naturschutzbehörde per E-Mail an invasivearten@kreis-borken.de möglich. Hinweis: Sollten Bürgerinnen und Bürger nicht genutzte Unterstände auf dem Grundstück haben, bittet die Untere Naturschützbehörde darum, diese zu kontrollieren, da die Asiatische Hornisse geschützte und ruhige Bereiche bevorzugt.
Die Fortbildung im Borkener Kreishaus beschäftigt sich unter anderem mit der Nestsuche der Asiatischen Hornisse.
© H. Nießing
Asiatische Hornisse
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Die Fortbildung im Borkener Kreishaus beschäftigt sich unter anderem mit der Nestsuche der Asiatischen Hornisse.
© H. Nießing
Asiatische Hornisse
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Quelle: Kreis Borken