Tierschützer kämpfen neun Stunden um das Leben von geretteten Hunden



Am Freitag wurden Teammitglieder des Bocholter Tierheimes durch das Kreisveterinäram zu einer Beschlagnahmung auf einen Hof nach Liedern gerufen (wir berichteten). „Als wir dort angekommen sind, bot sich uns ein Bild, das nur noch fassungslos macht. Unter dem Deckmantel des Tierschutzes wurden insgesamt zehen Hunde, eine Mutterhündin und neun Welpen von Rumänien nach Deutschland gebracht. Die Tiere wurden ohne Wasser, ohne Futter, in völlig verdreckten Transportkäfigen, bei Außentemperaturen von teils über 33 Grad, in einem nicht klimatisierten Baumarkt-Anhänger transportiert, Berichten die Helfer.

Die Tiere sind stark unterernährt und teilweise nicht mehr in der Lage. selbständig zu stehen. Sie schwebten in größter Lebensgefahr. Die Tierschützer haben zusammen mit mehreren Tierärztinnen neun Stunden lang bis tief in die Nacht um die Hunde gebangt und sie versorgt. „Alle Hunde sind soweit über den Berg. Die Tiere befinden sich weiterhin bei uns in Quarantäne und werden von unserem Team medizinisch versorgt. Da die rechtliche Situation noch durch verschiedene Behörden geprüft wird und sich die Tiere in Quarantäne befinden, nehmen wir momentan noch keine Vermittlungsanfragen entgegen; schreibt das Tierheim in einer Pressmitteilung.

Fälle wie dieser sind offenbar kein Einzelfall. „Durch die Coronakrise und den damit verbundenen Haustierboom erleben wir und auch unsere Kollegen immer häufiger solche Fälle und möchten daher noch einmal zur Vorsicht aufrufen. Schaffen Sie sich keine Tiere aus unseriösen Quellen an. Prüfen Sie die Stelle, von der Sie ein Tier bei sich aufnehmen möchten und vertrauen Sie nicht auf Online-Marktplätze, soziale Medien oder andere unseriöse Quellen. Neben den Illegal eingeführten Tieren, werden wir momentan überhäuft mit Abgabeabfragen und Sicherstellungen aus schlechter Haltung, von Besitzer*innen die sich Ihre Tiere unüberlegt angeschafft haben. Wir und unsere Kollegen können schon jetzt die Situation, weder von unseren Kapazitäten noch von unserer finanziellen Situation her bewältigen und stoßen an unsere Grenzen. Zudem werden wir, wie in jedem Jahr von einer enormen Welle an Fundkatzen überrannt, da sich viele Tierbesitzer*innen noch immer nicht an die seit dem 01.01.2019 gültige Katzenschutzverordnung halten und Ihren Tieren auch unkastriert Freigang gewähren. Sollte sich die Situation nicht deutlich verbessern werden wir nicht mehr in der Lage sein diesen Haustierboom aufzufangen“, so die Tierschützer

Da Corona auch am Tierheim nicht spurlos vorbeigegangen ist und uns ein solcher Fall finanziell schwer zu schaffen macht, bittet der Tierschutzverein um Spenden. Mehr dazu unter www.tierheimbocholt.de <www.tierheimbocholt.de/>

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