Waschki hat keine Zukunft mehr im Rathaus



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Das war es für Thomas Waschki. Der Dezernent und Stellvertreter des Bürgermeisters hat keine Zukunft mehr im Rathaus. Sein Geständnis, interne Mails des Verwaltungsvorstandes mit brisantem Inhalten elektronisch weitergeleitet zu haben (wohl mit der Absicht, seinem internen Widersacher Daniel Zöhler schaden zu wollen) ist eine unglaubliche Dummheit und gleichzeitig ein Vertrauensbruch der obersten Kategorie. So etwas ist kein Kavaliersdelikt, sondern – ganz abgesehen von der moralischen Dimension des Falles – ein Verstoß gegen das Brief- und Fernmeldegeheimnis und damit gegen das Grundgesetz. Viel schlimmer geht es für einen Wahlbeamten in einer Spitzenposition nun wirklich nicht mehr.

Entweder Waschki nimmt selbst seinen Hut. Das würden von einem gewissen Anstand zeugen, wäre für ihn aber vermutlich sehr teuer. Oder aber die Stadtverordnetenversammlung wählt ihn ab. In dem Fall stellt sich nur die Frage, wer den Antrag dazu stellt. Eigentlich müsste das Bürgermeister Peter Nebelo machen. Alles andere würde auch ihn, seinem Amt und damit dem Ruf der Stadt weiter schädigen.

Selbst Baudezernent Daniel Zöhler muss ein Zeichen setzen. Er kann sich zwar der Rückendeckung der Politik sicher sein, geht aber keinesfalls gestärkt aus diesem Streit hervor. Denn intern hat er jetzt einige Mitarbeiter aus dem Dezernat Waschky gegen sich. Und extern bleibt immer der Eindruck hängen, zumindest auch nicht gänzlich unschuldig an der Eskalation einer solch schmutzigen Auseinandersetzung gewesen zu sein.

Dieser elende Streit kennt ausschließlich Verlierer. Nur wird es Zeit für die größtmögliche Schadensbegrenzung.

  1. Auf dem jüngsten Foto im Historischen Rathaus scheinen sich Waschki und Zöhler aber wieder gut zu verstehen. Hübsches Gruppenfoto, der Eine das Hemd aus der Hose, völlig ausgebrannt, der Andere sitzt im Anzug wie eine Presswurst, sich völlig überschätzt, der Dritte, völlig verknuffelt, die Hose so hoch gezogen, der Gürtel so eng, dass er sich biegt. Ein Abziehbild seines Monilitätskonzeptes, dass er dem Bürger auf den Leib schneidern will. Beim Vierten ist sein Amt mittlerweile leider größer als sein Mut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert