Stadtgeschichte: Prinz August Wilhelm von Preußen in Bocholt

Stadtgeschichte: Prinz August Wilhelm von Preußen in Bocholt

Am 29.04.2016 um 09:02 schrieb Stadt Bocholt – Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands :Pressemitteilung von Freitag, 29. April 2016Stadt Bocholt – Fahrradfreundlichste Stadt DeutschlandsStadtgeschichte: Prinz August Wilhelm von Preußen in #BocholtStadtarchiv präsentiert das historische Foto des MonatsBocholt (PID). Der NSPDAP-Kreis Borken-Bocholt veranstaltete am 16. und 17. Mai 1936 in Bocholt ein großes Kreistreffen mit all ihren Formationen und Gliederungen der allein herrschenden Partei, mit einer Abordnung der Wehrmacht und den militärähnlichen Verbänden. Daran erinnert jetzt das Bocholter Stadtarchiv in seiner allmonatlichen Reihe.Rund 6.000 Uniformierte aus dem regionalen Umland zählte man an beiden Tagen in der Stadt. Es wurde als die größte Veranstaltung gepriesen, die Bocholt jemals in seiner Geschichte erlebte und diente dazu, „den nationalsozialistischen Gedanken weiter in das Volk hineinzutragen“. Im Mittelpunkt stand eine Großkundgebung auf der städtischen Wiese an der Kaiser-Friedrich-Straße (heute Meckenemstraße). Als Hauptredner trat dort – neben Gauleiter Dr. Alfred Meyer – der SA-Gruppenführer Prinz August Wilhelm von Preußen auf.Prinz „Auwi“ war der vierte Sohn des früheren deutschen Kaisers Wilhelm II. und hatte sich schon vor der sog. Machtergreifung zum Nationalsozialismus bekannt. In seiner Rede warb der Adelige für Adolf Hitler und dessen Ideen. Er begann seine Ansprache mit Äußerungen über seine vermeintliche Selbstlosigkeit und Hingabe zu Führer, Volk und Staat und forderte das gleiche auch von jedem einzelnen. Die weiteren Ausführungen waren gekennzeichnet von überzogenen Lobpreisungen auf den obersten Staatsführer. Das Foto zeigt Prinz August Wilhelm (vorne, zweiter von links) im Kreis weiterer Amtsträger. Zu seiner Linken erkennt man SA-Gruppenführer Otto Schramme, rechts neben dem Prinzen geht Kreisleiter Heinrich Pfeffer, sodann wahrscheinlich Stadtrat Heinrich Uhlenkotte und rechts Oberbürgermeister Emil Irrgang. Im Hintergrund rechts ist das Haus der Gesellschaft Casino und links die Tribüne zu sehen, von wo aus Prinz August Wilhelm zu den Massen sprach.Die Kreisleitung Borken-Bocholt hatte zu dem Treffen nicht eingeladen, sondern vielmehr zur Teilnahme aufgerufen. Fahnenschmuck, Aufmärsche, Appelle, Empfänge, Zapfenstreich und Großkundgebung – das waren die Äußerlichkeiten, von denen das Kreistreffen gekennzeichnet war. Man sollte aber annehmen, dass bei solchen Zusammenkünften auch Gespräche geführt wurden und dass diese im Mittelpunkt der eigentlichen Veranstaltung standen. Davon vernahm man kaum etwas. Stattdessen reduzierte sich die separate Zusammenkunft der Kommunalpolitiker, die zudem noch als „Sondertagung“ ausgewiesen wurde, auf nur zwei Stunden.—–Dieser Meldung ist ein Medium zugeordnet:Vor 80 Jahren: Der braune Prinz „Auwi“ in Bocholt. (Foto: Stadtarchiv Bocholt)www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=161354Text: Wolfgang Tembrink, Stadtarchiv Bocholt. Foto: Stadtarchiv BocholtPressekontakt: Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.deKontaktdaten:PRESSE- und INFORMATIONSDIENST der Stadt BocholtKarsten Tersteegen, Amke Derksen, Bruno WansingBerliner Platz 1D-46395 BocholtTel.: + 49 2871 953-327, -209, -571Fax.: + 49 2871 953-189E-Mail: pid@mail.bocholt.deInternet: www.bocholt.de—————————— ——————————Sie erhalten diese Mail, da Sie sich auf dem E-Mail-Verteiler von presse-service.de eingetragen haben . Dort finden Sie auch Meldungen weiterer Pressestellen.Sie bekommen zu viele Mails oder solche, die nicht Ihrem Interessenprofil entsprechen? Kein Problem: Unter www.presse-service.de/ können Sie Ihr Interessenprofil einstellen oder sich ganz aus dem Verteiler löschen.presse-service.de ist ein Dienst der ruhr-concept KG www.ruhr-concept.de/ (mailto:kontakt@presse-service.de) […]

Eine Winterlinde für die fünfte Generation

Eine Winterlinde für die fünfte Generation

Bocholt (PID). Sonja Krabbe und Sohn Ulrich Krabbe, Inhaber der Fa. Bernhard Krabbe GmbH & Co. KG, pflanzten jetzt gemeinsam mit Stadtbaurat Ulrich Paßlick und Tiefbauamtsleiter Reinhold Wilke eine Winterlinde. Anlass war der „Tag der Jahresbäume“. Es ist die 28. Baumart, die nun auf dem ökologischen Lehrpfad im Stadtteil Feldmark, dem „Weg der Jahresbäume“, zu sehen ist.Mit dem Angießen hatte es sich bei dem einsetzenden Regen fast schon erledigt, für’s Foto griffen Sonja Krabbe und Stadtbaurat Paßlick aber zur Gießkanne.Fünfte Generation“2014 habe ich noch mit meinem Mann Bernhard, der uns jetzt sicherlich von oben zuschaut, eine Traubeneiche gepflanzt“, sagte Sonja Krabbe, „jetzt haben wir uns, da mein Enkel Jan-Bernd, der die fünfte Generation im Betrieb darstellt, seinen Meister gemacht hat, dazu entschlossen, einen weiteren Baum zu pflanzen.“ Der Enkel selber konnte nicht kommen, da er auf einer Baustelle fest saß.“Ich kann mich nur bei Ihnen bedanken“, sagte Ulrich Paßlick, „es ist immer schön, wenn wir jemanden finden, der nicht nur einen Baum pflanzt und die Kosten dafür trägt, schön ist es für mich besonders, wenn dort eine persönliche Geschichte dahinter steckt, wie es bei Ihnen der Fall ist.“ Die Pflanzung eines Baumes sei immer positiv besetzt, das habe immer etwas mit Zukunft zu tun und „es ist nicht der einzige Baum, den wir als Stadt pflanzen.“Weg der Jahresbäume „auf Schloff“Insgesamt sind es jetzt 28 Jahresbäume, die auf dem Gelände zwischen der Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule und der Böggeringstraße stehen. Tiefbauamtsleiter Reinhold Wilke ging auf die Geschichte des Tages der Jahresbäume ein, seit 1989 werde ein solcher Baum gekührt. 11 Bäume auf dem Weg seien nur durch die anonyme Spende eines Bocholters finanzierbar gewesen, der die Bäume caritativen Vereinigungen und Gruppierungen in Bocholt zur Verfügung stellte.“Wir sind da jetzt ‚auf Schloff‘ wie der Bocholter zu sagen pflegt“, betonte Wilke, „und können die Jahresbäume lückenlos hier präsentieren. Von den 28 Bäumen sei schon mal der eine oder andere ausgewechselt worden, auch der Jahrtausendbaum, der Ginko stehe schon hier, „da sind wir vollzählig.“ Insgesamt sei die Aktion ein Selbstläufer, „wir haben mehr Anfragen, als wir bedienen können“, sagte Paßlick, „in diesem Jahr war Frau Krabbe die schnellste und hat den Zuschlag bekommen.“Geschichtsträchtiger Baum“Linden werden grundsätzlich bis zu 100 Jahre alt“, erläuterte Wilke weiter, „es gibt aber auch Exemplare von Gerichtslinden, die auf 1000 Jahre geschäftzt werden, das ist schon ein geschichtsträchtiger Baum.“ Und auch für die Bienen sei der Baum gut, Lindenhonig sei ein sehr guter Honig. Ansonsten ist das Holz eher weich und lässt sich gut bearbeiten, „für Instrumente aber auch für Klumpen ist es gut geeignet“, sagte Wilke, „aber diese Linde wird nicht angetastet, sie soll ja richtig alt werden.“Kontakt „Weg der Jahresbäume“Wer Interesse am Thema hat, kann sich unter Tel. 02871 953-493 beim städtischen Geschäftsbereich Stadtgrün informieren. […]

E-Cargo-Bikes: "Fun-Faktor ist riesig"

E-Cargo-Bikes: „Fun-Faktor ist riesig“

Bocholt (PID). „Der Fun-Faktor mit diesem Ding ist riesig“, sagt Peter Koenen, Inhaber des Kunsthandel Koenen ART NETWORK zu seinem Lasten-City-Cruiser, den er zurzeit im Rahmen der E-Cargo-Bike-Aktion der Stadt Bocholt nutzt.Dass er bei der Fahrt auf dem Fahrradweg von der Polizei angehalten wurde, die dann feststellen musste, dass er dort fahren darf („Wir kommen aus Borken und wussten von der Aktion nichts“), gehört sicherlich zu den Anfangsschwierigkeiten der Lastenrad-Aktion der Stadt. „Sobald sich da mehr beteiligen, legt sich das sicher auch“, sagt Peter Koenen, der von der Aktion des Umweltreferates überzeugt ist: „Die Aktion finde ich klasse, das ist eine sehr lobenswerte Initiative. Ich habe mich, als ich das Schreiben in der Post hatte, auch fünf Minuten später gemeldet, um bei der Aktion mitzumachen.““Lobenswerte Initiative“Gesagt getan, bei der Pressekonferenz in der letzten Woche hing der Cruiser noch auf der Autobahn fest, am Tag später konnte er das Lastenrad aber schon das erste Mal ausprobieren. Kleinere Lieferfahrten, Fahrten zum Kunden, auch in der Innenstadt will Koenen damit in dieser Woche durchführen. Beim Stadtradeln-Auftakt am Sonntag ist er ebenso mit dem Cruiser dabei wie beim Kunstcarrée. „Ob ich mir am Ende ein solches Gefährt anschaffe, ob sich das für uns speziell lohnen wird, muss sich noch zeigen“, sagt Koenen. „Gerade für kleinere Lieferfahrten mit größeren Maßen und Gewicht ist es sicherlich auch eine Alternative fürs Auto.“Lehrlinge, die noch keinen Führerschein besäßen, könnten den Cruiser nutzen. Koenen: „Wichtig ist auch die persönliche Überzeugung eines jeden selbst, ob man sich für das Lastenrad oder eben für das Auto entscheidet.“CityCruiser: Transport und Werbung zugleichDer „CityCruiser“ ermöglicht den emissionsfreien Warentransport in Verbindung mit einer 5 qm großen Werbefläche. Der abschließbare Container aus Aluminium und Edelstahl fasst 1 m³ und kann bis zu 270 kg transportieren. Zudem ist der „CityCruiser“ sogar mit einer Europalette beladbar und ebenfalls mit einem Regenschutzdach versehen. Mit Motorunterstützung fährt das Lastenrad bis zu 18 km/h.Hintergrund zur Aktion E-Cargo in BocholtInfos zur Bocholter Aktion unter www.bocholt.de/rathaus/umweltreferat/e-cargo-bike-bocholt . […]

Messeverlauf für Bocholter Unternehmen überraschend positiv

Messeverlauf für Bocholter Unternehmen überraschend positiv

Bocholt. Auf der Hannover Messe – der weltweit wichtigsten Industriemesse – präsentieren in diesem Jahr sieben Bocholter Unternehmen ihre neuesten Produkte und Technologien. Auf der Messe kommen jedes Jahr alle Schlüsseltechnologien und Kernbereiche der Industrie zusammen – diesmal ist die USA das Partnerland und sorgt auf der Messe für zahlreiche amerikanische ausstellende Unternehmen und Kundenkontakte.Wendelin Knuf und Alexander Aberle von der Wirtschaftsförderung Bocholt besuchten die ausstellenden Bocholter Unternehmen auf der Hannover Messe: Pieron GmbH, Grunewald GmbH & Co. KG, Hulvershorn Eisengießerei GmbH & Co. KG, Hübers Verfahrenstechnik Maschinenbau GmbH, Benning Elektrotechnik und Elektronik, Siemens AG sowie erstmals die im Technologiepark Bocholt ansässige BEOSYS GmbH. Die Westfälische Hochschule, Campus Bocholt präsentierte an ihrem Stand interessante Projekte zum Thema „Bionik“.Auch wenn aktuell die deutsche Industrie in Teilbereichen eine geringe Wachstumsdynamik aufweist, so zeigten sich doch die Bocholter Unternehmen optimistisch, was die weitere Entwicklung und Auftragslage angeht. Abgesehen vom Montag („kein Durchkommen wegen Obama-Besuch“) sei die Kundennachfrage auf der Messe bislang überraschend gut, gibt Wendelin Knuf die positive Stimmung der ausstellenden Bocholter Unternehmen wieder.Für die Firma Grunewald GmbH & Co. KG sind die Messe-Partner aus den USA wichtige potenzielle Kunden. „Kalifornien ist das Musterland der Elektromobilität, hier sitzen namhafte Elektrofahrzeugbauer“, erklärt Vertriebsleiter Dr. Joachim Gundlach. „Gerade in diesem Bereich geht es darum, dass die Batteriesysteme in möglichst leichte Karosserien eingebaut werden. Insoweit gibt es noch viel Potenzial, was den Leichtbau angeht. Hier sieht die Firma Grunewald künftig gute Marktchancen.“Markus Terhardt, Geschäftsführer der Firma Hübers Verfahrenstechnik, zeigte sich positiv gestimmt, insbesondere was die Aktivitäten im Ausland betreffen. So konnte sich das Unternehmen einen großen Auftrag in Japan sichern und produziert Streckenteile für die dortige Magnetschwebebahn. Das Magnetsystem soll demnächst auch in den USA verkauft werden, wo Hübers bereits einen Ansprechpartner vor Ort abgestellt hat.Die im Technologiepark ansässige Firma BEOSYS ist erstmalig als Aussteller auf der Messe vertreten. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von Produktionsplanungs- und -steuerungssystemen im Bereich metallverarbeitender Betriebe und stellt an sich nur auf Fachmessen aus. „Vom bisherigen Messeverlauf und der Nachfrage hier an unserem Gemeinschaftsstand sind wir angenehm überrascht“, zieht Geschäftsführer Josef Elfrich ein positives Zwischenfazit.Christian Gündisch äußerte sich für die Eisengiesserei Hulvershorn erleichtert, dass Insolvenzverfahren endlich überstanden und dabei keine Großkunden verloren zu haben, wenn gleich man in dieser Zeit leider keine neuen Projekte habe angehen können. Die Messe verlaufe auch für ihn bislang überraschend gut.Die Wirtschaftsförderung nutzte die Gelegenheit, auch die in Lichtenvoorde ansässige Firma PMP Precision Mechanical Production auf der Hannovermesse zu besuchen. Denn im Rahmen der Anbahnung von grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen steht die Wirtschaftsförderung seit einiger Zeit mit verschiedenen Firmen aus der Region Achterhoek in persönlichem Kontakt, so auch zur Firma PMP, die auf das sehr genaue Fräsen komplexer Produkte spezialisiert ist und die bereits mit Hilfe der Wirtschaftsförderung erfolgversprechende Geschäftskontakte mit Bocholter Unternehmen aus der Metallbaubranche anbahnen konnte.Foto 1: Christian Gündisch (li.), Firma Hulvershorn mit Wendelin Knuf von der Wirtschaftsförderung Bocholt im Gespräch auf der Hannover Messe 2016Foto 2: Wendelin Knuf, Wirtschaftsförderung Bocholt, traf auf dem Stand der Firma PMP Precision Mechanical Production aus Lichtenvoorde Geschäftsführer Eric Sens undFoto 3: Am Stand der Westfälischen Hochschule Bocholt präsentieren die Bioniker interessante Projekte. Von links: Wendelin Knuf (Wirtschaftsförderung Bocholt), Prof. Sauer (Westfälische Hochschule), Michael Pielok und Patrick Fiorenza (beide Bionik-Studenten) sowie Alexander Aberle (Wirtschaftsförderung Bocholt) […]

Serie 36,5 Grad: Hans Hund - der Meistermacher

Serie 36,5 Grad: Hans Hund – der Meistermacher

 Von BERTHOLD BLESENKEMPERHeimatverbunden aber modern, traditionell und doch innovativ. Kaum ein Gemälde passt bei genauerer Betrachtung besser zu Hans Hund als „Sonnenflecken im Wald“ von Daniela Lüers. Die Figuration auf Leinwand zeigt einen zeitgenössisch interpretierten röhrenden Hirsch und hängt im Büro des 66-jährigen Bocholters. „Schön, oder?“, meint der Hausherr wohl mehr feststellend als fragend. Hans Hund weiß Qualität zu schätzen. Das gilt für die Kunst ebenso wie für den Beruf. Entsprechend vehement setzt sich der gelernte Elektriker und Kälteanlagenbauer als amtierender Präsident der Handwerkskammer Münster für den Erhalt des bewährten dualen Ausbildungssystems und dabei insbesondere für den Meisterstatus in Deutschland ein. Selbst wenn der „Chef“ nach eigener Einschätzung „um des lieben Friedens willen“ manchmal zu schnell Kompromisse eingeht, in diesem einen Punkt bleibt Hans Hund unerbittlich standhaft.Arbeit hält jung. Hans Hund ist der lebende Beweis. In einem Alter, in der andere Unternehmer dank geregelter Nachfolge den Ruhestand genießen, dreht der 66-jährige noch einmal richtig auf. Er hat seinem Sohn Alexander die Verantwortung für die vom ihm 1981 gegründete, heute mit mehr als 50 Mitarbeitern eher mittelständisch als handwerklich geprägte Gebäudetechnikfirma in Holtwick übertragen. Das verschafft ihm den notwendigen Freiraum, als oberster Repräsentant von 28.192 Betrieben im Münsterland, die jährlich rund 23 Milliarden Euro erwirtschaften, die Interessen des Gewerbes zu vertreten. „Auch wenn ich das offziell ehrenamtlich mache, es ist doch eher ein Fulltimejob“, sagt Hans Hund.Gesellen verabschieden, bei Betriebsjubiläen gratulieren, mit Gewerkschaftlern diskutieren und Minister überzeugen: Die Aufgabenpalette eines Handwerkskammerpräsidenten ist umfangreich. Dabei will der 66-Jährige vor allem gestalten. Das ist auch notwendig in einer Zeit, in der sich die Weltwirtschaft im Umbruch befindet. Nachwuchsmangel, Digitalisierung, Qualitätssicherung und Strukturwandel sind nur ein paar der wichtigen Themen. Vor allem kleinere Handwerksbetriebe sind nicht selten überfordert. Hans Hund setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe. Er möchte die Handwerkskammer, die formal eine „Selbstverwaltungseinrichtung in Form einer Körperschaft des öffentlichen Rechts“ ist, mehr und mehr zu einem Dienstleistungszentrum für die Mitglieder entwickeln.Was aber treibt den Sohn eines Bauern, der auf einem Hof in Liedern als sechstes von sieben Kindern im einem vom Krieg völlig zerstörten Deutschland aufwuchs. „Ich weiß es auch nicht“, gesteht Hans Hund. Irgendwie habe er immer irgendwann Verantwortung übernommen – ob als Landjugendvertreter, als Innungsobermeister, als Kreistagsabgeordneter, als Existenzgründer, Unternehmer oder Familienvater. „Es hat mir immer Spaß gemacht. Und man schöpft natürlich auch Anerkennung daraus“, erklärt Hans Hund nach kurzem Zögern. Mit Geltungsbedürfnis hat das nichts zu tun. Dafür ist Hans Hund zu bodenständig. Er ist ein Mann, der lieber duzt als siezt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Ärmel hochkrempelt.Konsequent geht der 66-Jährige seinen Weg weiter. Im Herbst könnte er zusätzlich die Präsidentschaft des Westdeutschen Hand- werkskammertages in Düsseldorf übernehmen. Dann würde er die Betriebe aus ganz Nordrhein-Westfalen vertreten und hätte einen noch kürzeren Draht zur Landesregierung. Die farbig schillernden „Sonnenflecken im Wald“ bekäme Hans Hund dann allerdings wohl nur noch selten zu sehen…Lesen Sie diesen Bericht auch im Bocholter Stadtmagazin PAN  […]

Percussionensemble und Blasorchester der Musikschule geben Muttertagskonzert

Percussionensemble und Blasorchester der Musikschule geben Muttertagskonzert

Bocholt (PID). Am Sonntag, 8. Mai 2016, veranstaltet die Musikschule Bocholt-Isselburg-Rhede ihr traditionelles Muttertagskonzert mit dem Percussionensemble und zwei Blasorchestern der Musikschule. Beginn ist um 11 Uhr im städtischen Bühnenhaus, Berliner Platz 1. Sitzplatzkarten sind bei der Musikschule und an der Tageskasse erhältlich. Mütter haben freien Eintritt.Auch in diesem Jahr führt die Musikschule Bocholt-Isselburg-Rhede ihre Tradition fort und widmet allen Müttern am Muttertag ihr Konzert. Das Percussionensemble von Christoph Niessen eröffnet das Muttertagskonzert gefolgt vom jüngstem Blasorchester der Musikschule, den Mini Winds unter der Leitung von Dirigent Winfried Waschk.Das musikalische Finale gestalten die 60 Musiker des Jugendblasorchesters unter der Leitung von Bodo Biermann. Die drei Ensembles präsentieren sich mit einer bunten Mischung aus Originalkompositionen, Musicalausschnitten und bekannten Rocktiteln.“Die Besucher erwartet ein musikalisches Dankeschön an alle Mütter und eine abwechslungsreiche Einstimmung in den Muttertag“, so Claudia Borgers, Leiterin der Musikschule Bocholt. Sitzuplatzkarten sind im Sekretariat der Musikschule, Salierstraße, und an der Tageskasse zum Preis von 5 Euro für Erwachsene und 2,50 Euro für Schüler/innen erhältlich. Die Musikschule heißt alle Mütter bei freiem Eintritt herzlich willkommen. […]

Gesundheit an Schulen: Kinder in Bewegung bringen

Gesundheit an Schulen: Kinder in Bewegung bringen

Bocholt (EUBOH). Die Städte Bocholt (D), Aalten und Dinxperlo (beide NL) wollen die Gesundheit ihrer Schüler fördern. Dazu zählen neben Ernährungsfragen auch Sport und Bewegung. Wie man Schüler – im wahrsten Wortsinn – bewegt, das war jetzt Thema eines grenzüberschreitenden Treffens im Europa-Haus Bocholt, an dem Vertreter von Kommunen, Schulen und Jugendorganisationen teilnahmen.Motto: Spiel-Spaß-SportNeben Theorie gab es auch Praxis: Henk Bolster und Ron ten Broeke vom niederländische Unternehmen „1tomove“ demonstrierten, wie man mit einfachen Mitteln und ohne viel Aufwand vielfältige und abwechslungsreiche Möglichkeiten schafft, Schulkindern Spaß an Bewegung zu vermitteln. So wurden etwa farblich unterschiedliche Bewegungs- und Spielzonen aufgebaut. Unter Einsatz alter Fahrradreifen und mit Hilfe von Balancierstäben entstand schnell eine interessante Bewegungslandschaft. Spielbegleiter und Spielprogramme runden diese Spiel-Spaß-Sport-Methode ab.Weniger Übergewicht und StressNach dem Motto „Mehr Bewegung, weniger Übergewicht, weniger Konflikte, mehr Spaß am Lernen“ werden in den Niederlanden bereits an zahlreichen Schulen die Bewegungsangebote von „1tomove“ in der Pause, als Unterrichtseinheit sowie am Nachmittag der Ganztagsschule eingesetzt. Die Teilnehmer der deutsch-niederländischen Sitzung wollen in nächster Zeit eine Schule im hiesigen Grenzraum besuchen, die mit dieser Methode bereits arbeitet.Eingeladen hatte die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO), die Europäische Akademie des Sports (EADS) und die Gemeinde Aalten. Wer Interesse hat, das Konzept näher kennenzulernen, kann sich an EWIBO-Mitarbeiter Reinhardt te Uhle wenden unter rteuhle@ewibo.de oder Tel. 02871 21765-680.InternetInfo zur Methodik unter www.1tomove.com . […]

Kulturrucksack: Workshop "Musik mit Holz und Haaren"

Kulturrucksack: Workshop „Musik mit Holz und Haaren“

Bocholt (PID). Am Sonntag, 1. Mai 2016 und am Samstag, 28. Mai 2016, jeweils von 15 bis 18 Uhr veranstaltet die Musikschule Bocholt-Isselburg-Rhede im Rahmen des Bocholter Kulturrucksacks einen Workshop „Musik mit Holz und Haaren“ im Textilwerk auf der Uhlandstraße 50 in Bocholt. Teilnehmen können Jugendliche von 10 bis 14 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen werden ab sofort unter kulturrucksack@mail.bocholt.de oder telefonsich unter Tel. 02871 23917-12 entgegen genommen.Den Jugendlichen wird in diesem Kulturrucksack-Workshop gezeigt, wie man ein eigenes klingendes Streichinstrument baut. Unter der fachkundigen Anleitung von Geigenbaumeister Volker Bley aus Dortmund und Musikschullehrkraft Priska Strümpfel werden sogenannte Spießgeigen entstehen. Spießgeigen sind Urformen der heutigen Streichinstrumente, gebaut aus Zigarrenkisten, Besenstielen, Bambusstäben, Pferdehaaren, Farbe und viel Phantasie.Kreativität ohne GrenzenDer Kreativität ist keine Grenze gesetzt. Spießgeigen können Köpfe und Gesichter haben, mehrere Saiten besitzen und sie werden, ähnlich einem Cello, im Sitzen gespielt, wie alle Teilnehmer nach Fertigstellung am zweiten Termin am 28. Mai ebenfalls im Textilwerk erlernen dürfen. Sogar ein kleiner Auftritt ist geplant für den 3.Juli am Aa-See. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, das Angebot ist kostenlos.Der Kulturrucksack.NRW ist ein Programm des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.AnmeldungenAnmeldungen für das Projekt nimmt die Musikschule auf der Salierstraße 6 entgegen unter Tel. 02871 23917-12. […]

Dritter „Tag der Nachbarsprache“ in Bocholt

Dritter „Tag der Nachbarsprache“ in Bocholt

Bocholt (EUBOH). Fußball, Klettergarten, Parlament und viele weitere Aktivitäten in insgesamt 20 Workshops warteten am 21. April 2016 auf fast 500 deutsche und niederländische Schülerinnen und Schüler am „Tag der Nachbarsprache“. Einmalig ist der grenzüberschreitende Charakter dieses Tages, der zum dritten Mal in Bocholt stattfand.Die Regio Achterhoek organisierte diesen Tag in Zusammenarbeit mit dem Europabüro der Stadt Bocholt, dem Europe-direct Informationszentrum Bocholt und dem LWL-Textilwerk Bocholt. Unterstützt wurden sie von den Lehrern sowie vielen weiteren Helfern bei diesem deutsch-niederländischen Austausch. Finanziell beteiligten sich die Euregio und die Kommunen, die Schüler entsandten.Offizielle Begrüßung am TextilwerkDie erste stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Kroesen begrüßte die Schüler auf dem Innenhof des Textilwerks. Martin Schmidt, wissenschaftlicher Referent des LWL, freute sich, dass beim diesjährigen „Tag der Nachbarsprache“ das Wetter mitspielte. Strahlender Sonnenschein verhalf dazu, dass die Schülerinnen und Schüler gut gelaunt in ihre Workshops gingen. Paul van Dun, Organisator des „Tags der Nachbarsprache“ bei der Regio Achterhoek, teilte sie den einzelnen Workshops zu und wünschte ihnen einen tollen Tag.Miteinander sprechen steht im VordergrundDamit eine echte Grenzregion entstehen kann, so Paul van Dun von der Region Achterhoek, müsse man über gute Kenntnisse der Nachbarsprache verfügen. Dieser „Tag der Nachbarsprache“ unterstütze dieses. Die Kommunikation zwischen den Schülern ist das wichtigste Element beim „Tag der Nachbarsprache“. Wobei der praktische Gebrauch der Sprache – Deutsch oder Niederländisch – die Hauptaufgabe ist.Die verschiedenen Aktionen trugen dazu bei, dass sich die Schüler in selbstgewählten Workshops sich nicht nur auf Deutsch oder auf Niederländisch unterhielten, sondern auch Themen bearbeiteten, musizierten oder Sport trieben. Außerdem konnten die Bocholter Firma Spaleck und die Westfälische Hochschule besichtigt werden.Zukunft in der EuregioDie Oberstufenschülerinnen und -schüler konnten beispielsweise den „Szenario“-Workshop besuchen. Bei diesen Workshop ging es darum, die jungen Leute neugierig auf die eigene Zukunft zu machen. Die Kernfrage dreht sich um die Zukunft der Euregio, also in der deutsch-niederländischen Grenzregion. Lehrer Marc de Jong verstand es, die verschiedenen Ideen und Pläne aus den Schülern „herauszukitzeln“. Dabei kam es vor, dass die jeweilige Nachbarsprache den ein oder anderen Schüler vor Herausvorderungen stellte.Sport und Spaß an der FreizeithalleSportlich und aktiv ging es an der Freizeithalle am Aasee zu. Dort fanden die Workshops Minigolf, Staffellauf rund um den Aasee, Basketball und Tiefseilgarten statt. In der Halle lernten deutsche und niederländische Schüler Maßnahmen kennen, um Erste-Hilfe leisten zu können. Auf dem Bauplatz hämmerten und sägten andere Schüler, um phantasievolle Eigenbauten zu zimmern. Im TextilWerk stand dagegen Kunst und Mode hoch im Kurs.Im Bocholter Rathaus am Berliner Platz fand für die Oberstufenschülerinnen und -schüler der Workshop „Twister“ statt. Hier ging es darum, verschiedenste Aktivitäten und Spiele mit dem Partner, dessen Sprache man kaum oder gar nicht spricht, durchzuführen. Der Workshop „Parlament“ war in Vor- und Nachmittag unterteilt. Zunächst diskutierten die Schülerinnen und Schüler deb Aufbau und Ablauf des politischen Lebens in Deutschland und den Niederlanden. Am Nachmittag kam die Ehrenbürgermeisterin Christel Feldhaar hinzu und berichtete aus ihrem politischen Leben.Nächstes Jahr in den NiederlandenMit vielen Eindrücken und der Erkenntnis, dass die Nachbarsprache nicht immer so einfach ist, fuhren die Schülerinnen und Schüler um 15.30 Uhr in ihre Schulen im Kreis Borken sowie in der Regio Achterhoek zurück. Die Organisatoren haben derweil den festen Vorsatz, im kommenden Jahr wieder einen „Tag der Nachbarsprache“ durchzuführen. Dieses Mal soll er in der Oude Calixtus-Kirche in Groenlo (Niederlande) durchgeführt werden. […]

Siegerehrung des 4. Bocholter Schul-Börsenspiels

Siegerehrung des 4. Bocholter Schul-Börsenspiels

Am Mittwoch, den 20. April 2016, fand die Siegerehrung des 4. Bocholter Schul-Börsenspiels in den Räumen der Volksbank Bocholt eG statt. Die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler erhielten Ihre Urkunden und Preise von den Organisatorinnen Sabine Tepaße und Hannah Grunwald. Den ersten Platz sicherte sich Maike Schmitz, die ihr Startkapital um 19,39 % steigern konnte. Der Zweitplatzierte, Lasse Vehoff, konnte einen Wertzuwachs von 16,20 % verbuchen und Julian Schlütter, als Dritter, steigerte sein Depot in den 7 Wochen um 14,34 %.Insgesamt nahmen über 175 Schülerinnen und Schüler von vier Bocholter Gymnasien (dem St.-Josef-Gymnasium, Euregio-Gymnasium, Mariengymnasium und Berufskolleg am Wasserturm) teil.Mit dem Börsenspiel ermöglicht die Volksbank Bocholt eG Schülerinnen und Schülern das Börsengeschehen realitätsnah und ganz ohne Risiko kennen zu lernen. Die Herausforderung an eine gute Geldanlage wird in Zeiten von Negativzinsen immer anspruchsvoller. Daher freut sich das Volksbank-Team in Bocholt den Schülerinnen und Schülern durch das Börsenspiel einen ersten Einblick geben zu können.Mit einem kostenlosen Musterdepot auf den Internetseiten der Volksbank kann das erlernte Wissen sogar nach dem Börsenspiel weiter angewendet werden.Die Bank bedankt sich bei allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, sowie bei den dazugehörigen Schulen und betreuenden Lehrerinnen und Lehrern recht herzlich. […]

Blick ins Jahr 2030: Bocholt lädt zur Zukunftskonferenz

Blick ins Jahr 2030: Bocholt lädt zur Zukunftskonferenz

Bocholt (PID). Bocholt blickt in seine Zukunft, genauer: ins Jahr 2030. Die Stadt lädt Bürger, Vereine, Unternehmen, Schulen und Gruppen am Donnerstag, 19. Mai 2016, zur Zukunftskonferenz ins Textilwerk an der Industriestraße ein. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Fachleute und Bürger diskutieren an diesem Abend im „Drosselsaal“ des Textilwerks gemeinsam über Ideen und Visionen rund um die Frage, wie die Aa-Stadt lebenswert und attraktiv bleiben kann.Vision „Atmendes Bocholt 2030+“Hintergrund ist die bundesweite Initiative „Zukunftsstadt“. Als eine von 50 Kommunen arbeitet die Stadt Bocholt mit Unterstützung mehrerer Partner seit letztem Jahr mit Bürgern, Vereinen und Schulen an einer Zukunftsvision. Titel: „Atmendes Bocholt 2030+“.Bürger beteiligtIn den vergangenen Monaten wurden Bocholts Bürger auf vielfache Weise beteiligt. In Umfragen und Workshops konnten sie ihre Meinung äußern, wie sie sich ihre Stadt in Zukunft vorstellen. Schüler mehrerer Bocholter Schulen setzten ihre Gedanken in Form von Modellen, Videos und Zeichnungen um. Ergebnisse und Exponate werden auf der Konferenz und auf einer Ausstellung im Rathaus Ende April zu sehen sein.Die Zukunftskonferenz am 19. Mai bildet den Abschluss der ersten Phase des bundesweiten Projekts. Sollte Bocholts Konzept überzeugen, würde die Stadt in die zweite Runde einziehen und eine Umsetzung ausgewählter Ideen mit Fördermitteln weiter entwickeln können. Aber auch wenn das nicht klappt, landen die bisherigen Ergebnisse nicht in der Schublade, wie die Organisatoren betonen.Publikum soll sich einmischenKern der Zukunftskonferenz am 19. Mai ist eine Podiumsdiskussion auf Grundlage der bisherigen Ergebnisse. Experten und Bürger äußern ihre Meinungen und Thesen zu Themen wie Wirtschaft, Bildung, Integration, Wohnen und Leben in Bocholt. Leitfragen sind: In welche Richtung soll sich Bocholt entwickeln, wie kann die Stadt attraktiv, lebenswert und wirtschaftlich stark bleiben? Welche Eigenschaften und „Talente“ sollen Bocholt im Jahr 2030 auszeichnen? Und: Was ist dafür zu tun?Bürgerbeteiligung ist den Organisatoren wichtig. Das Publikum soll sich an diesem Abend in die Diskussion einmischen. Ein Vortrag eines renommierten Zukunftsforschers wird zusätzliche Impulse aus Sicht der Wissenschaft geben.Nach Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick klingt die Konferenz bei Fingerfood und Getränken in der Skylounge des Textilwerks aus. Der Abend ist für alle Gäste kostenfrei.Weitere Einzelheiten zum Ablauf der Konferenz folgen in den nächsten Tagen.AnmeldungAnmeldungen sind online unter www.zukunftsstadt-bocholt.de/zukunftskonferenz möglich oder bei Reinhardt te Uhle, lokaler Koordinator der Zukunftsstadt Bocholt, per E-Mail unter rteuhle@ewibo.de .Hintergrund Wettbewerb „Zukunftsstadt“Bocholt nimmt als eine von rund 50 Städten am bundesweiten Wettbewerb „Zukunftsstadt“ teil (www.wettbewerb-zukunftsstadt.de). Gemeinsam mit Bürgern werden Visionen und Konzepte für die Stadt von Morgen entworfen. Besonders gute Konzepte werden vom Bund finanziell gefördert. Bocholts Teilnahme steht unter dem Titel „Atmendes Bocholt 2030+“. Der Wettbewerb besteht insgesamt aus drei Phasen, wobei die erste nun endet. Mehr Informationen über das Bocholter Konzept unter www.zukunftsstadt-bocholt.de.Förderer und UnterstützerDer bundesweite Wettbewerb Zukunftsstadt ist eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Lokale Unterstützer der Stadt Bocholt sind das Bocholter Borkener Volksblatt, die Deutsche Sporthochschule Köln, das Deutsche Institut für Urbanistik (DifU), die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO), das Institut für Innovationsforschung und Management (ifi) und die Westfälische Hochschule. […]

Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung im Industriepark Bocholt zu Alternsgerechten Arbeitsbedingungen

Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung im Industriepark Bocholt zu Alternsgerechten Arbeitsbedingungen

Bocholt. Mit der Feststellung „Sie kennen Ihren Arbeitsplatz am besten!“ wurden Anfang Februar 1317 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in sieben Unternehmen um ihre Meinung zum Thema „AlterNsgerechte Arbeitsbedingungen im Industriepark Bocholt“ gebeten. Der Rücklauf von 551 Fragebögen übertraf die Erwartungen und zeigt damit, wie wichtig und dringlich dieses Thema für die Befragten ist: 42 Prozent der Arbeitnehmer nahmen sich die Zeit, die insgesamt 33 Fragen zu den Themen physische und psychische Arbeitsbelastungen, Gesundheitsförderung, Weiterbildung sowie zur Attraktivität des Industrieparks zu beantworten. Seit Mitte des letzten Jahres beschäftigen sich die Projektpartner aus sieben namhaften Unternehmen im Industriepark Bocholt, der EWIBO Bocholt, der Wirtschaftsförderung Bocholt, der Westfälischen Hochschule und dem Institut für Beschäftigung und Employability (Ludwigshafen) intensiv mit der Entwicklung eines Konzeptes, um zukunftsweisende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und den Umgang mit leistungsgewandelten Beschäftigten in die Praxis umzusetzen. Gefördert wird dieses Projekt vom Ministerium für Arbeits, Integration und Soziales NRW und Mitteln des ESF Europäischen Sozialfonds, was die Bedeutung der nun gewonnenen Erkenntnisse unterstreicht.Im Vorfeld der Mitarbeiterbefragung sind 11 qualitative Experteninterviews mit Geschäftsführern und Personalverantwortlichen der beteiligten Unternehmen durchgeführt worden, deren Ergebnisse durch die wissenschaftlichen Partner des Projektes nun mit denen der Mitarbeiter zusammengeführt wurden.Von den 551 beantworteten Fragebögen wurde 1/3 von weiblichen Mitarbeiterinnen ausgefüllt. Aktuell sind ca. 40 % der befragten Arbeitnehmer bereits 45 Jahre oder älter. Schreibt man diesen Stand nun unverändert 10 Jahre weiter, werden im Jahr 2026 ca. 50 – 60 % der Beschäftigten 45 Jahre und älter sein. Der viel zitierte demografische Wandel war ein Auslöser für dieses Projekt. Ziel ist es, Bedingungen zu schaffen, die es Arbeitnehmern/-innen ermöglichen, ihre Potenziale bis zur Rente bestmöglich einzubringen.In den Ergebnissen der Befragung zeigt sich, dass die Beschäftigten die momentan im Industriepark Bocholt vorhandenen Angebote an zentralen, ortsnahen Einrichtungen wie Gesundheits- und Fitnessangeboten, Weiterbildungsangeboten sowie an Beratungsangeboten (psycho-soziale und berufliche Angebote) als nicht ausreichend ansehen. Es zeichnet sich ein erhöhter Handlungsbedarf, denn die physischen und psychischen Belastungen nehmen zu. Ein Drittel der Befragten leidet schon jetzt unter körperlichen Beschwerden, wobei hier insbesondere Rückenprobleme oder Probleme mit der Halswirbelsäule angegeben werden (66 % derjenigen, die physische Probleme benannt haben). Viele Arbeitsplätze machen auch eine sitzende Tätigkeiten erforderlich, was nach aktuellen Studien Ursache für ein deutlich erhöhtes Risiko für Diabetes, Herzinfarkt oder Krebs ist.Bereits ein Viertel der Antwortenden (24 %) benennen psychische bzw. psychosomatische Probleme aufgrund erhöhter Stressbelastung am Arbeitsplatz. Auslöser hierfür sind die ansteigenden Arbeitsanforderungen bedingt durch die fortschreitende Digitalisierung in allen Arbeitsbereichen und die Arbeitsverdichtung. Viele der gesundheitlichen Probleme werden dabei durch Arbeitszeiten im Schichtbetrieb forciert. Insbesondere im Dreischichtbetrieb steigen die gesundheitlichen psychischen wie physischen Probleme deutlich an; so äußern hier 83 % der im Dreischichtbetrieb Tätigen Beschwerden. Von den Arbeitnehmern werden dementsprechend Optimierungen in der Arbeitszeitgestaltung gewünscht, bzw. unterstützende Maßnahmen wie Betriebskindergärten o.ä.Grundsätzlich besteht erfreulicherweise eine recht hohe Zufriedenheit hinsichtlich der Gestaltung der Arbeitsumgebung. Die Arbeitgeber „tun“ schon viel, wie flexible Arbeitszeitgestaltung oder Mitspracherechten z.B. bei der Raumgestaltung. Jedoch erwarten die Beschäftigten einen weiteren Ausbau dieser Möglichkeiten.Gerade im Bereich Weiterbildung wünschen die Teilnehmer der Befragung eine Erweiterung des Angebots, wobei hierbei nach Berufsgruppen und der jeweiligen Qualifizierung unterschieden werden muss. Augenscheinlich besteht in vielen Betrieben ein sogenanntes „Talking-Action-Gap“: Die Personalführung bietet zielgruppenspezifische Weiterbildungsangebote, Training-on-the-job oder –off-the-Job an und geht auf den individuellen Bedarf der Beschäftigten ein. Allerdings zeigen sich die Mitarbeiter damit aber nur mäßig zufrieden bzw. scheinen nicht richtig informiert. Zwischen 50 – 80 % sind (je nach Art des Arbeitsplatzes und des Bildungsabschlusses) eher unzufrieden mit dem aktuellen Angebot.Im Hinblick auf die Notwendigkeit der Gesundheitsförderung zeigt sich bei der Arbeitnehmerschaft der sieben beteiligten Unternehmen hingegen ein deutliches Bewusstsein und eine hohe Bereitschaft gesundheitsfördernde Maßnahmen (auch in der Freizeit) auch umzusetzen. Insbesondere „Rückenschulen“, Angebote rund um eine gesunde Ernährung oder entsprechende Seminare und Schulungen treffen auf ein hohes Interesse. Einen erhöhten Handlungsbedarf hierzu erkennen auch die Expertinnen und Experten. Eine Verbundlösung bietet da gute Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung. Gerade den Führungskräften wird jedoch seitens der Beschäftigten ein mangelndes vorbildliches gesundheitsförderndes Verhalten attestiert.Das Thema einer zukünftig möglicherweise drohenden Leistungswandlung oder Leistungsminderung im Beruf, bei gleichzeitig ansteigendem Rentenalter, ist den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern noch nicht bewusst und ein Großteil hat keine Ängste vor der beruflichen Zukunft. Jedoch befürchten gleichzeitig 24 – 30 % der befragten Beschäftigten, den zukünftigen Anforderungen im Beruf psychisch oder physisch nicht mehr gewachsen zu sein. Die Prävention durch das Unternehmen wird dabei von über der Hälfte der Befragten verbesserungswürdig beurteilt. Dies betrifft vor allem die produzierenden Bereiche (Maschinenarbeitsplatz etc.). Die Einschätzung der Beschäftigten, ihr Unternehmen würde „nur teilweise“ bis „gar nicht“ dem Eintreten körperlicher oder psychischer Probleme vorbeugen, wächst mit dem Alter der Beschäftigten deutlich an (z.B. bis 75 % der Beschäftigten über 55 Jahre).Seitens der Personalverantwortlichen wird, sobald eine entsprechende Entwicklung hin zu einer Leistungsminderung bei einem Beschäftigten erkannt wird, durchweg das persönliche Gespräch mit der betroffenen Person gesucht. Im Dialog wird dann eine gemeinsame Lösung gesucht. Aktuell sind 2 % der beteiligten Arbeitnehmerinnen und -nehmern von einer Leistungswandlung betroffen. Den Experten ist allerdings bewusst, dass dieser Anteil aufgrund der demografischen Entwicklung weiter ansteigen wird. In der Befragung wurde außerdem deutlich, dass den Mitarbeitenden nur zum Teil die möglichen Lösungen bei einer Leistungswandlung bewusst sind. Von den Experten und Führungskräften sind folgende Optionen genannt worden: Einrichtung von Schonarbeitsplätzen und ergonomisch gestalteten Arbeitsplätzen, Versetzungen, Schulungen und Umschulungen, bis hin zur Freistellung von der Arbeit. Deutlich wird aber, dass ein Wechsel der Tätigkeit oder des Bereiches durchaus befürwortet wird. Ein Großteil der Befragten kann sich im Falle eines Falles eine „Bürotätigkeit“ vorstellen.Welche Möglichkeiten zukünftig eventuell in einer Verbundlösung im Industriepark angeboten werden könnten, sei es für die Prävention, um Leistungswandlungen zu verhindern, oder sei es Perspektiven aufzuzeigen für bereits von einer solchen Wandlung Betroffenen, wird im weiteren Projektverlauf ausgearbeitet. „Die empirischen Erhebungen haben uns aussagekräftige fundierten Ergebnisse geliefert. Daraus werden wir nun gemeinsam die nächsten Schritte ableiten,“ resümiert Annette Essingholt von der EWIBO als Projektleiterin. „Denn fest steht: Das Projekt „AlterNsgerechte Arbeitsbedingungen im Industriepark Bocholt“ ist ein Thema, das für die Unternehmen und deren Mitarbeiter in der Region immer mehr an Bedeutung gewinnt.“ […]