Immobilienvermögen der EWIBO soll in neue Gesellschaft transferiert werden



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Die nach wie vor angeschlagene EWIBO soll aufgespalten werden. Ziel ist es, das laut Bürgermeister Kerkhoff auf eine „niedrige zweistellige Millionensumme“ geschätzte Immobilienvermögen der städtischen Tochter herauszulösen und in eine eigene Gesellschaft zu transferieren. Auf diese Weise kann womöglich verhindert werden, dass die EWIBO ihre Gemeinnützigkeit verliert und Steuerrückzahlungen für einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren fällig werden. Einen entsprechenden, unter anderem von externen Anwälten und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon erarbeiteten Vorschlag will Bürgermeister Thomas Kerkhoff morgen dem Haupt und Finanzausschuss vorlegen. 

Die Entflechtung soll im Rahmen einer Gesamtrechtsnachfolge geregelt werden. Dabei gehen nicht nur das Eigentum und andere Rechte, sondern auch Schulden und andere Verpflichtungen komplett auf den neuen Eigentümer über. Dazu zählt auch das gesamte Personal. 

Für die neue EWIBO-Geschäftsführerin Azra Zürn ist die Trennung wichtig, Sie erlaube es, sich künftig auf die wesentlichen Kernkompetenzen im überwiegend sozialen Bereich zu konzentrieren. Das erklärte Zürn am Rande einer Pressekonferenz. 

Bürgermeister Thomas Kerkhoff indes sieht in der Ausgliederung der Immobiliensparte die Chance zur Beseitigung eines „Bocholter Traumas“ durch Gründung einer seit langem politisch gewollten, eigenen Wohnungsbaugesellschaft. Allerdings warnte er davor, die Sache übers Knie zu brechen. „Denkbar und ebenso möglich sind auch Kooperationen mit bestehenden Gesellschaften“, meint der Verwaltungschef, der bekanntlich auch Aufsichtsratsmitglied der WohnBau Westmünsterland in Borken ist.

Für eine Kooperation mit etablierten Partnern spricht nach Meinung Kerkhoffs die aktuelle Marktlage. Die EWIBO sei momentan weder finanziell noch personell in der Lage, große Projekte alleine zu stemmen. Es sei zurzeit außerdem sehr schwer, an frei verfügbare Grundstücke oder Fachkräfte zu kommen, so der Bürgermeister weiter

Offen bleibt derweil, was mit dem Immobilienvermögen der EWIBO-Tochtervereine Jusina und LiA sowie von deren Tochtergesellschaft PSA GmbH geschieht. „Darauf haben wir als Stadt keinen Zugriff“, kommentierte Bürgermeister Kerkhoff.

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